2146 - Die Pangalaktischen Statistiker
sagte er. „Besser wäre gewesen, wir hätten sie in eine Falle gelockt, aus der es kein Entrinnen gibt. Aber dafür hätte sich einer von uns opfern müssen."
„Möglichst einer von der Koshy-Shyna?", fragte Rik leise. Lomer versteifte sich fast unmerklich. „Warum nicht?
Nach unseren Informationen sind alle Zivilisationen Wassermals in Gefahr. Da ist es selbstverständlich, dass wir Pfauchonen zusammenhalten."
„Es sei denn, es gibt ein paar Verblendete, die unbedingt an die Macht wollen und sich deshalb mit dem Gegner verbünden", klang es von der Tür her. Dort stand Soner in Begleitung von zehn Bewaffneten. „Eines meiner Schiffe hat sich soeben aus dem Kampfgetümmel zurückgemeldet. Es führt einen Torpedo an Bord. Er enthält wichtige Informationen für den Gegner. Das Opfer, von dem du gesprochen hast, wurde bereits gebracht. Admiral Teallir ist keinen besonders rühmlichen Heldentod gestorben. Er hat seine Flotte in den Untergang geführt. Diese 20.000 Schiffe fehlen uns in Zukunft."
Jedes seiner Worte wirkte wie ein Peitschenschlag auf Lomer. Als Soner schwieg, versuchte der Mondrat vergeblich, aus seinem Sessel zu kommen.
Es gelang ihm nicht, er war wie gelähmt. Die Soldaten legten ihm Metallfesseln an. „Mondrat Lomer, ich verhafte dich im Namen des Pfauchonischen Volkes. Du gehörst ebenso wie Admiral Teallir dem Führungsgremium der Koshy-Shyna an. Deine Hinrichtung wird noch heute vollstreckt."
Rik dachte an das Attentat auf dem Plateau. Er wollte eine Warnung ausstoßen, aber es war zu spät. Das leise Knirschen zwischen den Zähnen des Pfauchonen zeigte an, dass Lomer eine Giftkapsel zerbiss. Sekunden später bäumte sich sein Körper auf. Blut trat aus Mund und Nase. Augenblicke später war der Pfauchone tot. „Es war uns von Anfang an klar, dass die Koshy-Shyna ihren festen Platz in der Gesellschaft von Pfauchon beansprucht", wandte sich Tagira an die übrigen Mondräte. „In jeder Generation sitzen ein oder mehrere Angehörige der Organisation im Rat und ziehen unbemerkt ihre Fäden. Das wird sich in Zukunft kaum ändern. Solange Pfauchon dadurch keinen Schaden erleidet, wie es in diesem Fall beinahe geschehen wäre, liegt es nicht im Interesse der Götter, diesen Zustand zu ändern. Ihr Pfauchonen müsst damit selbst klarkommen."
Rik wandte sich an Soner. „Wurde das Schiff deiner Flotte verfolgt?" Der Admiral bestätigte es. „Es gelang uns, den Verfolger zu täuschen." Die Taktik des Oberkommandos zielte bislang darauf, die galaktischen Koordinaten Pfauchons geheim zu halten. Rik hielt das nicht für nötig. Seiner Meinung nach kannten die Fremden die Position aller wichtigen Planeten Akhimzabars.
Ja, ich spüre deine Membran, dachte Rik intensiv. Ich versuche, dir ein Zeichen zu geben. Sein Geist verließ Akhimzabar in Richtung des einstigen Kielwassers von Kys Chamei, folgte der Spur des Schwarms über Salthi-Mbokka hinaus. Die Membran bildete die Nachbargalaxis vollständig und in allen Details ab. Diesmal jedoch wollte der Pangalaktische Statistiker kein Wissen erwerben, sondern der Mago im anderen Schiff lediglich die Bewegungsrichtung vermitteln. Danach kehrte er um, richtete seine Aufmerksamkeit auf das Flugziel der Schwingenschiffe.
Die Membran Tagiras veränderte ihre Intensität, ohne dass sich die beiden Fahrzeuge voneinander entfernten oder sich einander näherten. Die Mago hatte sein Signal verstanden. „Es ist gut", sagte Rik zum Piloten der MALOTAN. „Die Schiffe sollen jetzt ihren Bestimmungsort ansteuern." Die Anweisung galt nicht nur ihm und der Mago. Alle zehn Statistiker waren draußen im All unterwegs. In unauffälligen Transportschiffen flogen sie geheimen Koordinaten entgegen. Soners Patrouillen hatten diese in mühseligen Erkundungen zusammengetragen. Die Flotten des Gegners waren inzwischen auf gut 200.000 Einheiten gestiegen. Weitere Angriffe gegen Planeten gab es in den zehn Tagen seit ihrem ersten Auftauchen vor Wassermal keine.
Kommandant Khomizer kam auf ihn zu. „Gott Rik, ich habe Anweisung von Admiral Soner erhalten. Ich muss dich nochmals auf die Gefahr aufmerksam machen, die ihr eingeht."
„Ich verstehe. Ihr wollt nicht dafür verantwortlich sein, wenn uns etwas zustößt. Seid beruhigt! Uns kann so schnell nichts geschehen." Khomizer legte die Handflächen auf die Augen und zog sich unter mehreren Verbeugungen zurück. Rik wartete schweigend, bis das Schiff die Koordinaten des ersten Zwischenstopps erreichte. Der Kontakt zu Tagiras
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