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2146 - Die Pangalaktischen Statistiker

Titel: 2146 - Die Pangalaktischen Statistiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entspannte ihren Körper. Langsam dämmerte ihm, worauf sie hinauswollte. „Es gibt in Akhimzabar viele Völker, die auf demselben Entwicklungsstand sind", sagte er. „Wir hätten das berücksichtigen sollen. Sie machen sich untereinander die Herrschaft über den Weltraum streitig. Es handelt sich um den natürlichen Vorgang der Revierabgrenzung. Er tritt besonders deutlich zu Tage, wenn es um die Erschließung neuer Sonnensysteme geht. Sofort nach unserem Erstkontakt mit den Pfauchonen hätten wir dem Rechnung tragen müssen."
    „Dann lass uns das nachholen, ehe noch mehr Unheil entsteht. Wir verhelfen den Pfauchonen zu einem Entwicklungsschub, der sie auf lange Zeit eine Führungsposition in der Raumfahrt einnehmen lässt. Damit verhindern wir künftige Übergriffe auf Zabar-Ardaran." Die Vernichtung der Ayrfi-Flotte war für die Kommandeure dieses Volkes sicher ein heilsamer Schock. Sie würden Späher schicken, die nach dem Verbleib der zwanzig Schiffe Ausschau hielten. Die Indizien ließen dann nur eine Schlussfolgerung zu: Jemand hatte ihre Einheiten vernichtet. Für die Ayrfi würde das hoffentlich ein Grund sein, erst einmal einen großen Bogen um das Horani-Hamee-System und seine pfauchonischen Schlachtkreuzer zu machen.
    Voller Stolz trat Get Leshishi zur Seite und machte ihnen Platz. Langsam, beinahe ehrfürchtig traten sie ein. An langen Tischen saßen in mehreren Reihen etwa dreihundert Ahhani. Sie lauschten den winzigen Lautsprechern, die jedem leise Informationen zuflüsterten. Mit Hilfe eines Plastikstifts und einer Notiztafel schrieben sie auf, was die Stimme diktierte. Jeder Lautsprecher erzählte etwas anderes, aber es handelte sich ohne Ausnahme um Leshishis Stimme. „Ihr seht hier das erste Archiv von Zabar-Ardaran", fuhr der Techno fort. „Die Ahhani wurden von mir für diese Aufgabe geschult. Sie zeichnen alles auf, was ich in Akhimzabar beobachtet habe. Hier entsteht ein umfassendes Archiv. Eines Tages wird es die wichtigste Bibliothek dieser Galaxis sein." Mit Hilfe der Tafeln übertrugen die Ahhanids geschriebene in digitale Datenspeicher aus den Beständen der Pfauchonen. Kewin Kirrik entdeckte die Datenleitungen, die unter den Tischen entlang liefen und an der hinteren Wand in einen Schrank mündeten. „Ich lade euch ein, auch euer Wissen und eure Beobachtungen in dieses Archiv einzubringen", sagte Get. „Nein", widersprach Kamattagira spontan. „Das kommt überhaupt nicht in Frage." Kewin Kirrik verstand nicht, dass sie sich diesem ausgezeichneten Vorschlag verschloss. „Das Archiv kann uns nur von Nutzen sein. Wir sollten allerdings den Schrank nicht unbeaufsichtigt dort stehen lassen, sondern den Datenspeicher in einem speziell gesicherten Raum unterbringen."
    „Eine gute Idee. Ich werde das sofort veranlassen", sagte Get. „Ich plane übrigens, in jeder Stadt eine solche Schreiberwerkstatt einzurichten." Die Mago stürmte hinaus. Ihr Ahhani-Gesicht verzerrte sich im Zorn. Kewin Kirrik erschrak. Er hatte Kamattagira noch nie so wütend gesehen. Und das wegen eines Archivs?
    Er rannte hinter ihr her zum Schacht. Das Antigravaggregat seines Anzugs brachte ihn hinauf zur Oberfläche. „Tagira!" Sie wartete oben auf ihn. „Stell jetzt keine Fragen! Ich will nicht, dass wir unser Wissen in die Hände eines Volkes legen, das nichts damit anfangen kann. Get Leshishi vergeudet seine Zeit." Kewin glaubte, dass die Geliebte sich irrte. „Die Ahhani kommen problemlos mit der Pfauchonentechnik zurecht. Sieh dich um. Überall fliegen Schweber und Gleiter. Bikarra und die anderen Städte Ukkhardins haben sich innerhalb von rund vierhundert Jahren in moderne Städte mit ausgezeichneter Infrastruktur verwandelt. Die Ahhani sind ein Volk mit Zukunft."
    „Mag sein. Aber sei dir nicht zu sicher, Kewin. Es kann sein, dass du mit hunderttausend Jahren rechnest, ihnen in Wirklichkeit aber nur tausend Jahre zur Verfügung stehen."
    Tief in seinem Innern ahnte er, dass sie mehr wusste oder zu wissen glaubte, als sie ihm anvertrauen wollte. Kamattagira verhielt sich längst nicht mehr so offen zu ihm wie früher, wenn es um ihr gemeinsames Projekt ging. „Es ist ein Grab, hast du damals an der Baugrube gesagt. Das Grab unserer Liebe. Sag mir, Kamattagira, hast du damals deine Gefühle zu Grabe getragen?"
    „Nein!", schrie sie. „Wie kannst du so etwas nur denken?
    Ich liebe dich. Und je näher der Zeitpunkt rückt, desto mehr verzehre ich mich dabei. Hast du dir jemals Gedanken darüber

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