2148 - Galaktische Feuerprobe
eher gering."
Der Terraner nickte zufrieden. Er wollte den Feind aufhalten und kein Gemetzel anrichten. Die Besatzungen der Scheibenschiffe waren mit einiger Sicherheit die Angehörigen eines Hilfsvolkes, das nicht direkt mit dem Reich Tradom zu tun haben musste.
Reginald Bull konnte kompromisslos werden, wenn es erforderlich war, und er war auch bereit, im Krieg Opfer zu riskieren, wenn es um den Fortbestand der Milchstraße ging.
Doch er ging stets mit den gebotenen Mitteln vor. Der Befehlshaber der Gegenseite hätte sicherlich nicht lange gefackelt und alle Scheibenschiffe mitsamt den Besatzungen vernichtet.
Wie sagte Bre? Wir sind Terraner, und wir haben Prinzipien. Wie Recht sie damit hat.
Der wahre Feind befand sich in den Katamaren, und deren Anführer hatte der Verteidigungsminister gerade deutlich gemacht, dass man in der Milchstraße keineswegs schlief oder wie das Opferlamm wartete, auf die Schlachtbank geführt zu werden.
Der Befehlshaber auf der anderen Seite musste sich nun etwas anderes überlegen; dass er nicht lange abwarten würde, war Bull klar. Die Invasion musste vorangetrieben werden: Nachdem die Hälfte des Sternenfensters erloschen war und sich die Stabilität womöglich tatsächlich auf die Hälfte reduziert hatte, lief auch der Gegenseite die Zeit davon, es rechtzeitig wieder öffnen zu können.
Zudem hatte Reginald Bull gezeigt, dass die angegriffene Milchstraße nicht mit denselben Mitteln arbeitete wie das Reich Tradom.
Vielleicht brachte das den einen oder anderen Angehörigen eines Hilfsvolks zum Nachdenken
4.
Merkur-Alpha: 3. Februar 1312 NGZ Ein Problem konnte ziemlich schnell gelöst werden. Von Halut kam die positive Nachricht, dass eine Baugruppe namens Hyperdim-UHF-Resonanzverstärker innerhalb von zwei Tagen in der benötigten Stückzahl geliefert werden konnte.
Die weiteren Baugruppen versuchte Blo Rakane ebenfalls extern zu beschaffen - immerhin benötigte man spezielle Fabrikationsanlagen für eine Massenfertigung der terranischen Version des PD-Panzerbrechers. Doch bisher gab es nur negative Rückmeldungen, und das zehrte an Bre Tsingas Nerven. Möglicherweise auch an Blo Rakanes, aber er ließ es sich natürlich nicht anmerken.
Die übrigen Mitarbeiter wurden nicht vollständig über alles informiert. Nach dem letzten Erlebnis mit Trah Rogues Spionen und der ziemlichen Gewissheit, dass es in der Forschungsstation arkonidische Agenten gab, hielt der weiße Haluter sich weitgehend bedeckt. Jeder Wissenschaftler erhielt die für sein Spezialgebiet notwendigen Informationen und nichts darüber hinaus. Es wurde sogar ausdrücklich Schweigepflicht verlangt, selbst unter direkten Kollegen in der Freizeit.
Jetzt begriff Bre, weshalb sie seinerzeit keine weiteren Auskünfte über Reniar Chanzur erhalten hatte.
Ihr Misstrauen war damit überflüssig geworden; dennoch galt es, aufmerksam zu sein. Das Abkommen über die direkte Zusammenarbeit bestand nur zwischen Rakane und Aktakul persönlich, und bisher wussten genau drei Personen davon.
Dann kam jemand ins Spiel, mit dem die Psychologin nicht gerechnet hätte: ein nahezu zwei Meter großer, schwerer Oxtorner, kahlköpfig und mit zwei Kameraobjektiven aus SAC statt Augen. Monkey, der Chef der USO, traf unerwartet ein. Es war einer seiner wenigen „Ausflüge" seit seiner schweren Verwundung.
Ein Oxtorner galt als praktisch unverwundbar, dennoch hatte Monkey einst seine Augen verloren - und nun auf Trokan beinahe sein Leben.
Das musste für ihn fast ein schlimmeres Trauma als für einen „normalen" Terraner bedeuten, der an einem scheinbar normalen Tag plötzlich aus seiner heilen Welt gerissen wurde.
Der USO-Chef bewegte sich auch nicht mit der üblichen Spannkraft. sondern mit deutlich sichtbarer Vorsicht. Bre Tsinga wusste, dass er immer noch regelmäßig zur Behandlung auf Mimas weilte. Sicher machten ihm körperliche Schmerzen zu schaffen, aber die seelische Pein dürfte tiefer reichen. Bre konnte ihm gut nachfühlen, noch dazu, da er Zellaktivatorträger war.
Auch Bre hätte es niemals für möglich gehalten, so schnell zu erfahren, was es bedeutete, sterben zu müssen.
Nicht der Tod war erschreckend, sondern der Weg dorthin. Die Schmerzen. Der Verlust. Das Bewusstsein, nicht mehr weiterleben zu dürfen, obwohl man es so gern wollte.
Monkey war die dritte Person, die Bre Tsinga ein Frösteln verursachte, wenn sie sich begegneten. Die anderen beiden waren Blo Rakane - wenngleich sich dieses
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