2148 - Galaktische Feuerprobe
hatte gar keine andere Wahl, denn Aktakul ließ mir keine Ruhe. Er sagte, unsere Zukunft hinge davon ab. Tut sie das?" Der Imperator kam langsam näher. Der Blick seiner roten Augen ruhte unablässig auf Bre, schien jeden Quadratzentimeter von ihr zu sondieren. Sie hatte bereits damit gerechnet und sich daher auf dem Flug hierher vorbereitet; sie trug eine maßgeschneiderte offizielle Liga-Kombination, ein dezentes Makeup und das lange goldblonde Haar offen. Sie wusste, dass ihr vornehm bleicher, makelloser Teint hier von Vorteil war. „Ja, Eure Erhabenheit."
„Du kannst mich Imperator Bostich nennen. Ich muss gestehen, ich bin angenehm erfreut, als Vertreterin Terras einmal dich begrüßen zu dürfen, Bre Tsinga. Du bist nicht nur in Kreisen der LFT eine Legende. Man sagte mir, dass inzwischen selbst Zheobitt zu deinen Verehrern zählt."
„Das ist von den Medien etwas übertrieben dargestellt worden." Bre Tsinga lächelte. „Ich traf Zheobitt ein- oder zweimal auf großen Veranstaltungen, und wir haben uns ausgezeichnet unterhalten."
„Das bedeutet dennoch viel, wenn man Zheobitt kennt. Trotzdem steht dieses Treffen unter einem schlechten Vorzeichen." Bostich wies zum Sternenfenster. „Wir sind alle in gespannter Erwartung, denn vor wenigen Stunden erst hat ein weiterer Katamar einen Durchbruchsversuch gestartet. Er ist gescheitert wie der erste und explodiert, aber die Abstände zwischen den Versuchen werden kürzer. Das bedeutet, der Tag der Schlacht ist nicht mehr fern. Ich muss mich darauf vorbereiten, meine Zeit ist sehr begrenzt. Ich hoffe also, deine Bitte um Audienz hat einen guten Grund."
„Den besten. Mit deiner Erlaubnis, Imperator Bostich, können wir eine Waffe bauen, die wir gegen die Katamare einsetzen werden. Wir können sie damit vernichten. Aber dazu brauchen wir deine großzügige Unterstützung."
Sie legte eine Pause ein, um seine Reaktion abzuwarten. Wenn er sich jetzt gelangweilt abwandte, war ohnehin alles verloren. In diesem Fall konnte sie auch gegen eine Wand reden. Aber er sah sie immer noch an, vielmehr auf sie herunter, denn er war über zwanzig Zentimeter größer als sie. Sie konnte sehen, wie seine Muskeln sich unter der Uniform bewegten.
Das übliche Katzund-Maus-Spiel, dachte sie. Er weiß genau über alles Bescheid, lässt mich aber zappeln, hält mich hin, will mich klein halten. Egal.
Ich muss da jetzt durch. Wenn ich schon hier bin und reden kann, dann ist das ein erstes gutes Zeichen, dass er zumindest darüber nachdenkt, uns zu helfen. „In den Luna-Werften im Solsystem rüsten wir derzeit Raumjäger um, die den künftigen PD-Panzerbrecher transportieren sollen", sprach Bre schließlich weiter. „Um sie einsatzbereit zu machen, brauchen wir einen letzten Schritt, die Produktion des Kernstücks der Waffe. Dies kann nur eine einzige Fertigungsstraße der Milchstraße in kürzester Zeit bewältigen. Sie befindet sich auf Urengoll, dem Experimentierplaneten des Ka'Marentis Aktakul. Wir bitten darum, sie abzubauen und nach Luna transportieren zu dürfen, wo wir sofort mit der Produktion beginnen."
In Bostichs Mundwinkel zuckte es. Offensichtlich amüsierte es ihn fast, dass die LFT so umfassende Kenntnisse über ein als wohl behütet gedachtes Geheimnis Arkons hatte.
Da werden sich die Geheimdienste auf etwas gefasst machen dürfen, dachte Bre. „Habt ihr schon über eine Gegenleistung nachgedacht?", fragte der Imperator. „Darüber kann ich nicht entscheiden. Imperator Bostich. Ich bin nur als Bittstellerin hier."
Ja ... vielleicht bist du die falsche Person." Bostich hüllte sich in nachdenkliches Schweigen und wanderte mit auf dem Rücken verschränkten Armen in dem Observatorium umher.
Bres Herz schlug erneut schneller, aber diesmal in froher Erwartung.
Sie wertete die bisherige Unterhaltung als gutes Zeichen, vor allem Bostichs Nachdenklichkeit. Vermutlich hatte er seine Entscheidung bereits gefällt, dachte jetzt jedoch über die Konsequenzen nach - und was er dafür fordern könnte.
Schließlich blieb der Imperator stehen - und stutzte. Seine Brauen runzelten sich kurz, dann hellte sich sein Gesicht auf und überzog sich mit einem feinen, hintergründigen Lächeln. „Sag mir, wie viel Quadratmeter bedeckt die Fertigungsanlage auf Urengoll eigentlich? Welcher Rauminhalt ist für ihre Unterbringung erforderlich?"
Bre Tsinga starrte ihn verblüfft an.
Mit diesen Fragen hatte sie nicht im Mindesten gerechnet, zumindest nicht in diesem Moment. Bostich
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