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2150 - Festung der Inquisition

Titel: 2150 - Festung der Inquisition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an.
    Habe ich es doch gewusst, dachte der Konquestor. Eine Funknachricht des Cy'Valenters ... an die Festung der Inquisition!
    Niemand in der Zentrale der TRAH BAR wagte sich zu rühren. Die Zeit schien erstarrt zu sein. Alle warteten auf Zebucks Reaktion.
    Der Konquestor las die Nachricht. Dav Hokerom hatte darin die Vernichtung der Flotte gemeldet.
    Vorab, ohne den Befehl dazu erhalten zu haben.
    Zebuck stieß zischend die Luft aus.
    Die Absicht des Cy'Valenters war klar. Der Kommandant versuchte, sich auf Zebucks Kosten gegenüber der Inquisition zu profilieren, indem er Details verriet, die der Konquestor womöglich ein wenig geschönt dargestellt hätte.
    Und vielleicht versuchte er auch, seine eigene Haut zu retten. Noch wusste niemand, wie die Inquisition auf die Nachricht von der Niederlage im Sektor Roanna reagieren würde, doch dass sie Konsequenzen haben würde, das stand fest.
    Der Blick des Konquestors wurde kalt, ganz kalt.
    Der Kommandant der TRAH BAR hatte ihm mit dieser Nachricht die Möglichkeit genommen, in aller Ruhe sein weiteres Vorgehen zu überdenken und durch geschickte Formulierungen erste Nuancen zu setzen, die dann den weiteren Weg bestimmen würden.
    Die eiskalte Ruhe fiel von Trah Zebuck ab, und glühender Zorn überwältigte ihn. Instinktiv griff er nach einem Degen.
    Dann aber fiel die Wut so schnell von ihm ab, wie sie gekommen war. Zebuck überlegte es sich anders und ließ die Klinge stecken. Er stieg aus dem Sessel, trat drei, vier Schritte vor und streckte eine Hand aus.
    Seine Finger legten sich um den Hals des jetzt haltlos zitternden Cy'Valenters und drückten erbarmungslos zu.
    „Das ist Hochverrat", sagte er ruhig und so laut, dass niemand in der Zentrale seine Worte überhören konnte. „Und dafür gibt es nur eine Strafe. Das Urteil wird sofort vollstreckt." ,Er hob die Hand, und der Cy'Valenter .verlor den Boden unter den Füßen und zappelte in seinem Griff. Die dafür nötige Anstrengung spürte Zebuck kaum.
    Langsam und wohl überlegt verstärkte er den Griff seiner Finger. Es durfte nicht zu schnell gehen.
    Er musste ein Exempel statuieren.
    Der Verräter trat und schlug nach ihm, versuchte, sich mit allen Kräften zu befreien. Zebuck lächelte nur schwach. Gegen die überlegenen Körperkräfte eines trainierten Konquestors von seinem Kaliber hatte Hokerom keine Chance.
    Zebuck drückte etwas kräftiger zu. Die Augen des Kommandanten schienen leicht aus den Höhlen zu quellen.
    Dann spürte der Konquestor ein schwaches Zerren in seinem Kopf, als greife eine fragile Hand nach seinen Gedanken, um sie sanft und behutsam von dem abzulenken, worauf er sich konzentrierte.
    Zebuck wusste sofort, was geschah. In seiner Todesangst und Verzweiflung griff Kommandant Dav Hokerom ihn mit seinen schwachen hypnotischen Gaben an.
    Es bereitete dem Konquestor nicht die geringste Mühe, die Attacke abzuwehren.
    Er sah dem Cy'Valenter in die Augen, spähte dabei unter die Gläser der dunklen Brille. Täuschte er sich, oder wurden sie allmählich glasig? Zebuck bildete sich ein, genau verfolgen zu können, wie das Leben und mit ihm jeder Glanz aus ihnen wich, sich eine Kälte in ihnen ausbreitete, die mit der verwandt war, die ihn beherrschte, aber gleichzeitig doch ganz anders.
    Was denkt er nun?, fragte sich Trah Zebuck. Was spürt er, während das Leben aus ihm weicht, ganz langsam, wie Blut aus einer kleinen Wunde tropft? Zieht sein Leben wirklich an seinem inneren Auge vorbei, vom ersten bis zum letzten Atemzug? Oder verspürt er Bedauern? Oder gar Hass? Hass auf mich, seinen Henker?
    Der Körper des Cy'Valenters erschlaffte.
    Vier Minuten, dachte der Konquestor. Vier Minuten hat es gedauert, bis er in meinem Griff erstickt zusammensackt. Vier Minuten, die Jahrzehnten der Existenz ein Ende machen. Allen Hoffnungen, Träumen und Wünschen.
    Zebuck ergriff den Toten nun auch mit der anderen Hand und hob ihn mühelos hoch, bis über den Kopf. Dann drehte er sich einmal um die eigene Achse. Sagen musste er nichts. Worte waren überflüssig, die Besatzung der TRAH BAR verstand die Geste auch so.
    Schließlich verharrte er, atmete tief ein ... und warf die Leiche zur Stirnseite der Zentrale, die als Projektionsfläche diente. Sie flqg mitten in die Darstellung, die ganz kurz flackerte, und prallte dann mit einem dumpfen Geräusch auf einen nicht sichtbaren Gegenstand hinter der dreidimensionalen Abbildung.
    Das riesige Holo des Sternenfensters verschwand, und ein wallendes, gestaltloses

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