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2150 - Festung der Inquisition

Titel: 2150 - Festung der Inquisition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Millionen Lichtjahre überbrückt!
    Die Milchstraße, dachte Zim. Die heimatliche Milchstraße!
    Es hatte Zeiten gegeben, da hatte er bezweifelt, dass er sie je wieder betreten würde. Und nun ... nun hatte er sie in einem Sekundenbruchteil erreicht, über fast 400 Millionen Lichtjahre hinweg, eine Entfernung, die auch für ihn eine bloße Zahl war, die er sich einfach nicht vorstellen konnte.
    Aber seine Freude, wieder zurück zu sein, war nicht ungetrübt.
    Julie, dachte er, Julie ...
     
    *
     
    Die Landung auf dem Tender war ein Kinderspiel, vor allem im Vergleich zu der Passage durch das Sternenfenster, die sein Verstand noch immer nicht voll ständig verarbeitet hatte. Manchmal hatte Zim den Eindruck, solch eine Technik sei nicht geschaffen dafür, von so armseligen Wesen wie Menschen benutzt zu werden.
    „Zim?", drang Rock Mozuns Stimme wie aus weiter Ferne zu ihm. „Ich übernehme."
    „Aber meine Schicht ist doch längst noch nicht ..." Zim November verstummte.
    Der Ertruser war der Erste Pilot der LEIF ERIKSSON, damit sein Vorgesetzter und Emotionaut wie er. Außerdem war ihr Verhältnis sowieso nicht das beste, auch wenn es sich in letzter Zeit etwas normalisiert hatte. Mozun hatte Zim immerhin bestätigt, dass er sich als „Praktikant" auf der LEIF ERIKSSON bislang hervorragend bewährt hatte. Und dieses Lob wog schwer.
    Zim ließ die SERT Haube hochfahren, meldete sich bei der Systemüberwachung ab und den Ertruser an und erhob sich vom Emotionautensessel. Bevor er ihn jedoch vollständig verlassen konnte, spürte er Mozuns große Hand auf seiner Schulter.
    Sein direkter Vorgesetzter ließ mit einer Handbewegung ein Nebenortungsholo entstehen und fokussierte es auf eins der zahllosen Raumschiffe, die auf für das ungeübte Auge verwirrenden Kursen zum Sternenfenster flogen, das die LEIF ERIKSSON vor kurzem in die umgekehrte Richtung passiert hatte. Dann vergrößerte er die Darstellung.
    Bei dem Schiff handelte es sich um einen Kreuzer der MERZ-VESTA-Baureihe, einen 100 Meter durchmessenden Kugelraumer. Es schien fast fabrikneu zu sein.
    Der junge Emotionaut sah den Ertruser fragend an. „Was ist damit?"
    „Das ist der Grund für deine Ablösung."
    „Ich verstehe nicht ganz ..."
    „Rhodan möchte dich sprechen. In zehn Minuten in Hangar siebzehn."
    „Kannst du mir nicht sagen, worum es geht?"
    Mozun lächelte schwach. „Ich glaube, das möchte er dir lieber selbst sagen."
     
    *
     
    Als Zim November den strukturvariablen Hangar betrat, hatte der Kreuzer bereits die ihm zugedachte Position zwischen Dutzenden anderer Schiffe und Beiboote eingenommen. Roboter umschwirrten ihn; die Bodenschleuse war bereits geöffnet, sämtliche vier Antigravschächte waren ausgefahren, und das Hangarpersonal beförderte Antigrav-Container mit Versorgungs- und Ausrüstungsgütern in das Schiff.
    Rhodan stand vor der Schleuse, doch Zim zögerte noch, zu ihm zu treten. Vor dem Residenten hatte sich ein Hologramm gebildet. Es stellte Reginald Bull dar, den Verteidigungsminister der LFT.
    Bull hatte sich längst ins Solsystem zurückgezogen, um dort unter Hochdruck die Produktion neuer Paradimjäger zu organisieren. Doch die beiden uralten Freunde standen natürlich in Verbindung und konnten jederzeit Kontakt miteinander aufnehmen, so es denn erforderlich war.
    „Außerdem muss die Entwicklung neuer Waffensysteme forciert werden, die auch auf Großkampf schiffen stationiert werden können", sagte Rhodan gerade. „Der verlustträchtige Einsatz der Paradimjäger ist menschenverachtend und für mich außerhalb einer Notwehrsituation nicht hinnehmbar!"
    „Meinst du, für mich etwa?", erwiderte Bull. „Vergiss nicht, ich bin es, der diese jungen Menschen in den Einsatz schickt ... und oft genug in den Tod."
    Rhodan nickte. „Ich verlasse mich auf dich." Er unterbrach die Verbindung, winkte Zim zu sich heran und drehte sich zu dem Kreuzer um. „Das ist die JOURNEE."
    Zim betrachtete das Schiff. Die offizielle Kennzeichnung lautete LE-KR-60, wohl der Ersatz für die ursprünglich unter dieser Nummer geführte Einheit der LEIF ERIKSSON. Besonders auffällig kam ihm das Andockmodul mit einem zusätzlichen Triebwerk vor. Er nickte, bis ihm bewusst wurde, dass Rhodan ihm den Rücken zugewandt hatte und ihn gar nicht sehen konnte. „Was ist das für ein Schiff?"
    „Ein Spürkreuzer", fuhr der Resident fort, „eine Spezialeinheit, die Raumschiffe in extremen Geschwindigkeitsbereichen durch den Hyperraum verfolgen kann.

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