2156 - Stimme des Propheten
kurzen roten Haare. „Den Versuch ist es natürlich wert." Alaska zeigte ein skeptisches Gesicht. „Aber nach allem, was ich gesehen habe, glaube ich nicht, dass es eine solche Lösung gibt. Und die Herreach reden nicht von Hirngespinsten."
Monkey nickte. „Der Zeitbrunnen war sehr real. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass alles andere nur Illusionen sind, die einer dem anderen einredet."
„Nun, das ist in der Tat ein Phänomen, das wir bald ergründen müssen. Denn der Zeitbrunnen, den ihr gesehen habt, ist nicht der erste in jüngerer Zeit." Reginald Bull richtete sich auf und schaute die anderen an. „Als die Monochrom-Mutanten in ParaCity lebten, materialisierte auf dem Altiplano nahe Tiahuanaco ebenfalls ein Zeitbrunnen."
Alaska nickte. „Das war wohl jener, durch den ich damals auf der entvölkerten Erde angekommen bin. Im Januar 3582, nachdem ES die Menschen nach dem Durchgang durch den Schlund aufgenommen hatte. Danach galt der Zeitbrunnen eigentlich wie alle anderen als abgeschaltet."
„Auch wenn Jahre dazwischen liegen, bin ich sicher, dass es einen Zusammenhang zwischen beiden Erscheinungen gibt", überlegte Monkey. „Es kann nicht bloßer Zufall sein. Und vermutlich bleibt es nicht bei dieser Materialisation, die wir auf Trokan beobachtet haben. Die Herreach sprachen davon, dass diese schwarzen Löcher vom Pilzdom angezogen werden. Also gehe ich davon aus, dass es zu weiteren Vorfällen kommen wird. Deshalb werde ich vor Ort nach der Ursache suchen."
„Möglicherweise entsteht durch eine weitere Materialisation eine Panik unter den Herreach", sagte Alaska. „Deshalb werde ich ebenfalls vor Ort versuchen zu helfen, bis entschieden ist, was unternommen wird." Der Erste Terraner ließ sich mit der Medostation verbinden, um sich nach den Messungen zu erkundigen. Die Antwort kam prompt: Das Gesicht eines Medikers tauchte im Holowürfel auf, der mitten im Raum schwebte. Es stimmte tatsächlich, was die vier Herreach über ihr sofortiges Wohlbefinden nach dem Verlassen ihres Heimatplaneten sagten: Sämtliche Werte lagen im Normalbereich, ganz im Gegensatz zu den von Trokan übermittelten Daten.
Diese waren in den letzten Tagen extremer geworden und gaben immer mehr Anlass zur Beunruhigung. Bisher waren die Werte schwankend gewesen und gerade noch im Bereich der Norm. Das hatte sich inzwischen geändert. Die Wissenschaftler suchten nach einer Erklärung. Denn es war weiterhin keine organische Ursache zu finden. „Wie sieht es überhaupt mit Cauto aus?", fuhr Maurenzi Curtiz fort. „Haben die Herreach dort eine Überlebenschance?"
„Mit unserer anfänglichen Unterstützung durchaus." Alaska Saedelaeres Antwort kam prompt, da er sich mittlerweile eingehend mit der Thematik beschäftigt hatte. „Cauto besitzt nur eine dünne, aber atembare und in der Zusammensetzung Trokan ganz ähnliche Atmosphäre, für die ihre Kollektorlungen, die das doppelte Volumen unserer Lungen haben, bestens geeignet sind. Was die Ernährung betrifft, werden sich die Herreach schnell an die örtlichen Verhältnisse gewöhnen. Ihre Mägen vertragen eine Menge, und vor allem sind sie genügsam. Ebenso müsste dort die Haltung von Loort möglich sein. Der höchste Aufwand ist die Errichtung einer Infrastruktur zur Grundversorgung; alles andere können die Herreach selbst übernehmen. Wir könnten sie an einem Fluss entlang ansiedeln, der mit mehreren.
Verzweigungen fast durch die ganze Zwielichtzone fließt. Sie werden genug Platz finden, um ihr gewohntes Leben fortzuführen."
„Es wäre also sinnlos, nach einem Alternativ-Planeten zu suchen?"
„Mir ist ein Rätsel, wie sie darauf gekommen sind, aber Cauto scheint absolut ideal. Zudem liegt er abseits der gängigen Routen. Sie werden dort ihre Ruhe haben. Sollten sie dennoch eines Tages aktiv am politischen Geschehen teilnehmen wollen, steht dem nichts im Wege. Ich halte es für die, sagen wir, preisgünstigste Lösung."
„Wir werden gezwungen sein, etwas zu unternehmen, und zwar bald", fasste Monkey trocken zusammen.
5.
Trokan Das Leid „Du wirst keine Ansprachen mehr halten", sagte Presto Go zu Viorel Zagi, nachdem sie nach Trokan zurückgekehrt waren. „Aber das Volk muss doch ..."
„Zagi, du hast einst selbst gesagt, kein Politiker zu sein. Hör mir also zu: Wir haben unsere Bitte vorgetragen und können jetzt nur noch abwarten und hoffen. Wenn du weiter deine Ansprachen hältst, würde das Volk nur unruhiger und nervöser. Irgendwann werden sie
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