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2159 - Raumschiff Leuchtkraft

Titel: 2159 - Raumschiff Leuchtkraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stimme sagte in schneidendem Ton: „Nein! Nicht das!"
    Saedelaere blickte schockiert auf. „Ich dachte ..."
    „Nein. Nicht das Fragment, sondern den Anzug der Vernichtung." Die innere Sicherheit in ihm zerbrach. Er fühlte sich von einer Sekunde zur nächsten am Boden zerstört. „Aber ich habe das Fragment aus deinem Schiff!", wehrte er sich fassungslos. „Das mag sein. Eine Materialisation aus deinem eigenen Unbewussten. Behalte es, es ist für mich ohne Wert. Gib mir nur den Anzug!"
    „Aber..."
    „Bitte!"
    Saedelaere fühlte sich wie ein Tier in einem Käfig, das in keine Richtung fliehen konnte. Er war außer Stande, die fordernd ausgestreckte Hand zu ignorieren. „Samburi ..."
    „Gib ihn mir!"
    Was sollte er tun? Er zog erst die Fäustlinge aus, legte den Helm dazu, dann öffnete er die Ösenverschlüsse des eigentlichen Anzugs. „Aber es ist sehr wichtig, dass ich das Fragment wieder ablegen kann", drängte er sie besessen. „Allein bin ich dazu nicht in der Lage. Ich brauche deine Hilfe, Samburi."
    „Du musst dennoch allein damit fertig werden." Ihre fordernde Hand. Über ihnen der Rumpf der kobaltblauen Walze. Saedelaere wog den gummiartigen Stoff des Anzugs der Vernichtung unschlüssig in der Hand.
    Monkey verfolgte misstrauisch die seltsame Reaktion, die sich zwischen seinem Begleiter Saedelaere und der Frau abspielte. Es schien zwischen den beiden eine Art Anziehungskraft zu geben, die sich Monkeys Verständnis entzog. Überrascht sah er mit an, dass der Mann mit der Maske nicht einmal zu handeln versuchte. Saedelaere übergab den Anzug der Vernichtung, ohne eine Gegenleistung zu fordern. Monkey war bestürzt über diese Naivität.
    Samburi nahm den Anzug in Empfang. Die Beauftragte der Kosmokraten warf einen kurzen Blick auf das Kleidungsstück, betastete Helm und Fäustlinge, dann löste sich das Bündel schwerelos aus ihren Händen und trieb ins Innere der LEUCHTKRAFT.
    Im selben Moment wandte das humanoide Geschöpf sich Monkey zu. Dem Oxtorner fielen ihre Worte von eben ein: Ihr müsst beide etwas hergeben.
    Er konnte sich nicht vorstellen, was damit gemeint war, denn er besaß keine Gegenstände von Wert. Bis er sah, in welche Richtung ihr Blick ging.
    Monkey gab ein kurzes keuchendes Geräusch von sich. Er schätzte im Geist die Kampfkraft der Kosmokratendienerin ab, legte sich mögliche Fluchtwege zurecht.
    Doch seine Füße waren mit dem Wüstensand verklebt. Er konnte sich nicht bewegen.
    Samburis Blick bohrte sich in seine Augen. Die Oxtorneraugen. Die er auf dem Dampfschiff SCHUBKRAFT eingetauscht hatte die also aus dem Schiff der Frau Samburi stammten. „Du darfst die Augen nicht behalten, Fremder", hörte er Samburi kalt sprechen. „Sie sind ebenfalls Besitz der LEUCHTKRAFT. Gib mir die Augen her!"
    „Warum hast du dann das Fragment nicht genommen?", schrie er sie an. „Du handelst in Willkür! Lass mich in Ruhe!" Monkey machte sich zur Verteidigung bereit. Er war entschlossen, um seine Augen zu kämpfen.
    In seinen Gedanken ein Kaleidoskop: der Unfall, viele Jahre her; der erste Verlust des Augenlichts; die endlos lange Zeit, die er benötigt hatte, mit den Kameraaugen das Sehvermögen wiederherzustellen.
    Der Oxtorner war entschlossen, Samburi nötigenfalls zu töten. Selbst wenn er sich damit Saedelaeres ewigen Hass zuzog. Die kleinste Bewegung in seine Richtung, die kleinste Chance, Samburi mit seinen Händen zu erreichen ...
    Monkey zog das Multifunktionsarmband von seinem Handgelenk, damit er es als Wurfgeschoss verwenden konnte. Auf geringe Distanz geschleudert, mit der Kraft eines Oxtorners, konnte das Armband jeden gewöhnlichen Schädel durchschlagen. Aber es kam nicht mehr dazu.
    Vor seinen Augen verschwamm das Bild, ein stechender Schmerz in seinen Augenhöhlen ließ ihn beinahe das Bewusstsein verlieren. Monkey spürte kaum, wie er auf die Knie fiel.
    Es wurde dunkel. Ein leuchtend greller Blitz in absoluter Finsternis, dann war sogar die Finsternis fort.
    Monkey riss die Fäuste hoch, um gegen einen unsichtbaren Gegner zu kämpfen. Es war sinnlos, weil da niemand war. Er hielt inne und fing an, seine Stirnregion zu betasten. Die Augenhöhlen waren leer.
    Ein tiefes wimmerndes Geräusch erfüllte von irgendwoher die Luft. Monkey brauchte Sekunden um zu merken, dass er selbst es war, der wimmerte.
    Alaska Saedelaere wusste nicht, was in dem Augenblick schockierender wirkte: der Anblick Monkeys, auf die Knie gefallen, hilflos seine Augenhöhlen betastend, oder die

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