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2159 - Raumschiff Leuchtkraft

Titel: 2159 - Raumschiff Leuchtkraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Objektive: seinen eigenen Abgang von dem Dampfschiff wie aus der dritten Person.
    Vor seinem inneren Blick erschienen die Augen als Preise in einem Glücksspiel, einem skurrilen Happening an Bord der SCHUBKRAFT, an dessen Ende mehrere der seltsamen katzenhaften Wesen einen Zwergandroiden in Stücke rissen. Dann aber fror die Szene plötzlich ein. Monkey sah auf einem. Teil der abgebildeten Fläche, wie mit einem Mal das Führerhaus der SCHUBKRAFT offen stand.
    Samburi Yura trat an Deck. Mit einer Berührung ihrer Fingerspitzen ließ sie die Wesen, die ihr im Weg standen, wie Seifenblasen platzen und verschwinden. Vor dem Tisch des Hütchenspielers endete ihr Marsch.
    Der Mann warf sich vor ihr auf den Boden, begann zu jaulen wie ein Tier. Samburi schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht, dreimal, und jeder ihrer Schläge hinterließ eine blutende Wunde.
    Der Hütchenspieler blieb am Ende sich windend am Boden zurück. Dann nahm sie die Objektive aus SAC in die Hand und musterte sie in bebendem Zorn. Monkey hatte den Eindruck, als starre sie über den zeitlichen Abgrund hinweg ihn an. „Nein, Samburi ...", flüsterte er. Ein eiskalter Hauch ließ den Oxtorner plötzlich zusammenzucken.
    Monkey brach die Replay-Funktion der Augen eilig ab. Der Hauch hatte mit Samburi nichts zu tun, sondern war Realität. Das Abbild der Gegenwart: Saedelaere an der Fähre, mit einem Mal aufgesprungen. Über Monkey immer noch der Vogel, in flatterndem, nervösem Flug.
    Die Atomsonnen am Himmel von Eolix Ir erloschen eben der Reihe nach, als würden sie von einer imaginären Schalterkette ausgeknipst. Mit der plötzlichen Kälte standen sie dennoch nicht in Zusammenhang.
    Monkeys Blick fiel auf ein Objekt, so unglaublich, dass er in den ersten Sekunden an einen blinden Fleck auf seinen Objektiven glaubte. Der blinde Fleck war es, der die Kälte produzierte.
    Monkey ging erst in die Knie, vorsichtig, dann erhob er sich, drehte sich zur Fähre CATOO hin und brüllte aus Leibeskräften: „Saedelaere! Kommen Sie schnell! „Alaska Saedelaere behielt gleichzeitig Monkey und den Armbandorter im Auge. Das Display zeigte einige hundert Reflexe an, die sich durch die Dunkelwolke näherten. Es handelte sich um Schlachtschiffe der Vertyren. Sie kamen zu spät, denn Samburi hatte längst ihre Mission zu Ende gebracht. Die Atomsonnen am Himmel begannen eine nach der anderen zu verlöschen. Eolix Ir fing an, sich aufzulösen. Es war derselbe Prozess wie auf der ersten Steuerwelt. „Alaska Saedelaere!", hörte er per Lautsprecher Kafetcheins Stimme. „Wir verlassen den Planeten. Es wird hier zu gefährlich. Komm jetzt ins Schiff!"
    „Ich muss auf meinen Begleiter warten!", versetzte er harsch. Eben wollte er Funkverbindung aufnehmen als der Oxtorner aus Leibeskräften zu brüllen begann. Der Maskenträger hatte keine Wahl: Er ignorierte, Kafetcheins Drängen, begann zu rennen und näherte sich Monkey. Bei fünfzig Meter Distanz gewahrte er das Loch im Boden. Eine schwarze, gestaltlos wabernde Kontur von fünf Metern Durchmesser, wie aus der Raum-Zeit herausgestanzt.
    Saedelaere stürmte heran und blieb keuchend stehen. Es war ein Zeitbrunnen. Aus der Tiefe des Lochs stieg eine eisige Kälte auf. „Wollen Sie sich Kafetchein anschließen?", fragte Monkey. „Oder kommen Sie lieber mit mir?"
    Saedelaere brauchte eine Weile, um die nicht erwartete Wendung zu verarbeiten. „Mit wem gehen Sie?", beharrte der Oxtorner, ohne Saedelaere Zeit zu lassen. „Was denken Sie denn?"
    „Ich denke, Sie kommen mit mir." Saedelaere blickte vom Zeitbrunnen auf und gewahrte schockiert die Kameraaugen im Gesicht des Oxtorners.
    Monkey hatte sie zurück! „Was haben Sie?"
    „Ich ..." Alaska Saedelaere drängte gewaltsam alles beiseite. Er konnte seine Fragen später stellen. Er zuckte mit den Achseln, dann stieß er kurzatmig hervor: „Also gehen wir! Bevor der Brunnen sich wieder schließt!"
    Saedelaere winkte Kafetchein und seinen Technos ein letztes Mal zu; eine Geste, die von den Teleoptiken der CATOO sicher übertragen wurde. Auf Monkeys Schulter landete der Lamuuni. Der Mann mit der Maske und der Oxtorner traten Seite an Seite in das bitterkalte Loch, ohne das Ziel ihrer Reise zu kennen. Der Brunnen verschluckte ihre Körper
     
    9.
     
    Kafetchein bedauert, dass der Fremde namens Alaska Saedelaere verschwunden ist. Der Terraner hat ihn auf eine schwer erklärbare Weise beeindruckt. Einen wie Saedelaere hätten sie brauchen können. Aber einer wie er

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