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2163 - Die Media-Ritter

Titel: 2163 - Die Media-Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war seiner Linie treu geblieben. Er hatte sein Wort gebrochen. Selbst im Tode wollte er noch Sieger bleiben. So lief das Kernkraftwerk einer Katastrophe entgegen. Die Stadt Echturda war dem Untergang geweiht.
    Jobonne wusste kaum, was sie alles im Bild festhalten sollte. Den Kampf mit dem Degen mit seinen Finten, Ausfällen und Riposten, den sterbenden Fremden, der so viele Kechten getötet hatte, oder die anderen Fremden, die das Kraftwerk besetzt hielten, den geheimnisvollen schwebenden Stuhl, der die Schaltungen ausgelöst hatte, oder den siegreichen Fechter, der vergeblich versuchte, an die Schaltelemente heranzukommen, jedoch von dem Stuhl daran gehindert wurde?
    Ostrug gab nur noch gestammelte Laute von sich. Er verlor die Nerven und war für die Reportage nicht zu gebrauchen. „Wir müssen hier weg", sagte er ein ums andere Mal. „Das Kraftwerk wird explodieren."
    „Sei endlich still!", forderte sie, wobei sie sich von dem haarigen großen Fremden abwandte. Der Mörder war offensichtlich tot. Damit war er uninteressant geworden. Sie konzentrierte sich nun auf den schwebenden Stuhl und die Schalttafeln, auf denen ein chaotisches Durcheinander von Lichtern herrschte. „Sei doch vernünftig!", flehte Ostrug. „Was hast du denn von dem ganzen Ruhm und dem Geld, wenn du tot bist? Gar nichts."
    „Halt die Klappe oder verschwinde! „, gab sie wütend zurück. „Ich bleibe jedenfalls hier. Wenn das Kraftwerk explodiert, kommen wir ohnehin nicht davon. So weit kannst du gar nicht laufen, dass du in so einem Fall außer Gefahr bist."
    Roi Danton versuchte, an dem schwebenden Stuhl vorbeizukommen. Doch vergeblich. Der Energieschirm war schwach, mit dem der Stuhl sich umgab, aber er war stark genug, ihn abzuwehren. Sassaron eilte mit angeschlagener Waffe heran. „Wir müssen das Ding abschießen!", rief er. „Auf keinen Fall", widersprach Danton. „Ich will den Sessel unbeschädigt haben. Er könnte uns wichtige Informationen über Tradom liefern. Außerdem werden wir nicht riskieren, dass der Stuhl explodiert und die Schaltungen derart beschädigt, dass wir sie überhaupt nicht mehr betätigen können.
    Jemand muss den Stuhl abschalten."
    „Wie denn?", fragte der Major. Hilflos standen die USO-Spezialisten der letzten Niedertracht Trah Zebucks gegenüber. Einige versuchten, den schwebenden Stuhl abzudrängen und von der Schalttafel zu entfernen. Es gelang ihnen nicht. Der Stuhl rückte keinen Millimeter zur Seite. Zugleich überdeckte er die Schaltelemente mit einem Energiefeld, so dass sie nicht betätigt werden konnten. Die atomare Katastrophe rückte für die Hauptstadt des Landes näher. Gruzs Thran stand auf. Schritt für Schritt arbeitete er sich am Schaltpult entlang, streckte Roi Danton bittend die Arme entgegen. „Ich übernehme das", versprach der Valenter mit brüchiger Stimme. „Immer mit der Ruhe", forderte Sassaron. „Wir finden eine Lösung." Roi Danton stützte den Di'Valenter und begleitete ihn zum Sessel. Hier sank Gruzs Thran auf die Knie hinab. Das Blut rann ihm aus offenen Wunden über die Stirn und die Augen. Aber er gab nicht auf.
    Der Valenter war nach dem Tode Trah Zebucks der Einzige, der wusste, wie der Sessel zu schalten war. Auf allen vieren kroch er auf die Rückseite des Sessels, griff dort unter den Sessel und legte einen kleinen Hebel um. Im gleichen Moment verschwand das Energiefeld, und der Sessel sank zu Boden. Die Lichter auf seinen Armlehnen erloschen. Zu Tode ermattet ließ sich Gruzs Thran auf den Rücken sinken. Seine letzten Kräfte waren verbraucht. Mit einem eigenartigen Lächeln auf den Lippen starb er. Roi handelte schnell und geschickt. Er trat an das Schaltpult heran. Seine Finger flogen förmlich über die Schaltungen. Eines der Lichter nach dem anderen erlosch. Die Alarmsirene verstummte auch. Schließlich blinkte lediglich ein Licht. Es signalisierte, dass die Krise noch nicht überstanden und das Kraftwerk nicht außer Gefahr war. Nach bangen Sekunden aber war auch das vorbei.
    Die TRAJAN kehrte noch am selben Tag zum Sternenfenster zurück. Trah Zebucks Kommandosessel befand sich an Bord. Major Gernot Blume, Leiter der Abteilung Positroniken und Syntroniken, hatte sich bereits damit befasst. Er präsentierte eine erste Auswertung des Miniaturrechners, den der Konquestor in seinem Sessel als eine Art Notizbuch benutzt hatte. Die Galaktiker hatten mit ansehen müssen, wie in der Schlacht von Jontagu die elf Kilometer hohe Basis des Trah Zebuck geflohen und

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