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2163 - Die Media-Ritter

Titel: 2163 - Die Media-Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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spurlos verschwunden war. Der Sessel enthielt nicht nur die neuen Positionsdaten der Basis, sondern auch diverse Zugangskodes.
    Danton war sich sicher, dass sich an diesem neuen Standort ein wichtiges Machtzentrum der Inquisition der Vernunft finden würde. Er übergab den Sessel mit allen seinen Kodes an die LEIF ERIKSSON.
    Am 23. April 1312 NGZ machte sich das USO-Flaggschiff durch das Sternenfenster Roanna auf den Weg in die heimatliche Milchstraße.
    Voller Stolz betrat Jobonne Jokogi den prunkvoll eingerichteten Raum, der den Mittelpunkt des höchsten Hügels von Echturda bildete, Durch ein Spalier von ebenso aufwändig wie elegant gekleideten Würdenträgern schritt sie auf Mutter zu, die sie in lässiger Haltung auf einem mit Brillanten überzogenen Würfel sitzend erwartete. Drei Schritte von ihr entfernt blieb sie stehen und ließ sich auf die Knie sinken, um sie in der gebotenen Weise zu grüßen.
    Mutter war ungewöhnlich groß. Sie hatte einen wuchtigen Pyramidenkopf, und ihre Wangen waren mit einem weißen, kräftig wuchernden Bart bedeckt. In ihren ovalen Augen leuchtete ein Feuer, das seine Flammen bis in das Innerste Jobonnes zu werfen schien. „Die Fremden haben unsere Welt verlassen, nachdem wir sie dazu aufgefordert haben", sagte Mutter. „Sie werden nicht zu uns zurückkehren. Das Schiff des haarigen Mörders besteht nur noch aus Trümmern. Sie liegen in einem Gebiet, das ich zur Verbotenen Zone erklärt habe. In einigen Jahren werden alle Reste endgültig unter einer dichten Vegetationsdecke verschwunden sein."
    Jobonne hörte mit wachsendem Erstaunen zu. Sie hatte erwartet, hohe Auszeichnungen zu erhalten. Sie wähnte sich auf dem Weg nach oben. „Werden nicht aus allen Teilen unseres Planeten Besucher zu uns nach Echturda kommen, um das Wunder zu sehen?", fragte sie. Mutter schloss als Zeichen ihrer Missbilligung für einige Sekunden die Augen. Sie schätzte es nicht, unterbrochen zu werden. „Warum sollten sie kommen?", entgegnete sie. „Außerhalb Echturdas weiß niemand von den Fremden."
    „Aber meine Aufnahmen wurden doch auf alle sieben Kontinente übertragen", entfuhr es Jobonne, Sie wollte kaum glauben, was sie hörte. „Das ist ein Irrtum", korrigierte Mutter. „Deine Aufnahmen wurden vom Archiv aufgezeichnet. Würde man sie senden, würden sie zweifellos Veränderungen auslösen. Die Bilder viele Fragen aufwerfen, vielleicht auch Kritik auslösen. Wir haben die Traditionen zu wahren. Was in Echturda geschehen ist, bleibt unser Geheimnis. Wir werden dafür sorgen, dass kein einziger Bewohner der Stadt anderen davon berichtet."
    „Das ist unmöglich", stammelte Jobonne. Die Media-Ritterin wiederholte diese Worte immer wieder, während sie wie betäubt hinaus ins Freie ging.
    Sie spürte die Fesseln der Geister, die sich langsam um ihre Beine schlossen und ihre Schritte in zunehmendem Maße behinderten. Verzweifelt wehrte sie sich dagegen. Sie hämmerte sich ein, dass Mutters Kräfte nur auf sie wirkten, weil sie selbst an die Macht der Geister glaubte. Es war ihr eigenes Unterbewusstsein, das sie umzubringen drohte.
    Wenn es ihr gelang, die in ihr wohnenden Kräfte zu beschränken, konnte ihr der Bann nichts anhaben, den Mutter wegen ihres Ungehorsams gegen sie ausgesprochen hatte. Sie legte ihre Hände an den Hals, der ihr plötzlich eng geworden war, und sie konnte nichts dagegen tun, dass sie sich immer fester um ihn schlossen, bis sie nicht mehr atmen konnte. Sie meinte, die Stimmen der Geister zu hören, und es half ihr gar nichts, dass sie sich einzureden versuchte, es gäbe keine Geister. Gegen die seit Jahrtausenden geltenden Traditionen konnte sie nichts tun.
    Mutter ließ keine Veränderungen zu. Auch bei Jobonne nicht.
     
    ENDE

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