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2164 - Kinder der Sterne

Titel: 2164 - Kinder der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Standard-Grußformel absenden und auf Antwort warten. Wir werden eine Weile hin- und herfunken müssen, bis der Translator genügend Wortstämme für eine Konversation hat."
    „Hoffentlich verstehen die uns da drüben dann auch richtig", murmelte die Dritte Pilotin. Fee Kellind lächelte. „Diese Gefahr besteht immer, und es wäre nicht das erste Missverständnis."
    „Ja, so wie einst im Ewigen Krieg", bemerkte Juno Kerast. „Irgendwann nach Jahrhunderten schafften die verfeindeten Zivilisationen es, sich zu verständigen, und der eine fragte: >Wieso habt ihr angefangen?<, und der andere antwortete: Wir?" Die Kommandantin ließ ihre Leute gewähren. Ähnliche Bemerkungen gaben sie jedes Mal von sich, wenn sie einer neuen Zivilisation begegneten und nicht wussten, was auf sie zukam. Es war wie eine Form des Aberglaubens, über mögliche Probleme zu reden, die dann hoffentlich nicht eintraten.
     
    *
     
    Etwa eine halbe Stunde lang wurden Funksprüche gewechselt. Tatsächlich aktivierten einige der Schiffe ihre Waffen, aber die Lage beruhigte sich wieder. Die SOL blieb die ganze Zeit über auf ihrer Position und gab sich harmlos. Nach nochmaliger Überprüfung des Waffenstandards der anderen entschied Fee Kellind sich dagegen, den Schutzschirm zu errichten. Ein leichtes Risiko, denn im Zweifelsfall hätte die Syntronik dennoch schnell reagiert, aber es zeigte so ihre friedlichen Absichten. Und vielleicht auch ihre Überlegenheit, die die „Gastgeber" von vornherein zum Nachdenken brachte. Endlich kamen verständliche Sätze aus dem Funkempfänger. „Identifiziert euch und nennt den Grund eurer Anwesenheit!"
    „Ich bin Fee Kellind, Kommandantin des Fernraumschiffs SOL", ließ Fee übermitteln. „Wir nehmen eure Gastfreundschaft nur sehr kurz in Anspruch, da wir eine Passage durch den Mega-Dom nehmen. Seid versichert, dass wir in Frieden kommen und um freundliche Aufnahmebitten."
    „Schaltet auf Sichtkontakt!", wurden sie aufgefordert. Fee nickte. Kurz darauf baute sich mitten in der Zentrale ein eineinhalb Meter großes Holo auf, das ein fremdartiges Wesen zeigte. Es besaß einen quadratischen Kopf, der auf einem langen Schlangenhals saß und lederhautartige Auswüchse hatte, in denen einzelne langschäftige, bleichorangene Federn steckten. Das Gesicht wurde von zwei riesigen rotgelbviolett gemaserten Telleraugen und einem entenähnlichen Schnabel beherrscht. Der Hals endete in einer tiefen Ausbuchtung, der an beiden Seiten und vorne drei biegsame, lange Gliedmaßen entsprangen, mit jeweils zwei überaus beweglichen Zangenfingern am Ende. Der Rest des Körpers unterhalb der tentakelartigen Arme steckte in einem unförmigen grauen Sack. „Ich bin Hrgsfhktlkgb von den Tjhgklofd", stellte sich das Wesen vor. „Verzeihung", unterbrach Fee, „das kam durch unsere Übersetzung nicht herüber. Kannst du es bitte wiederholen, damit ich dich korrekt ansprechen kann?"
    „Sag mir doch einfach, was ihr verstanden habt." Dem Wunsch wurde entsprochen. Für einen kurzen Moment herrschte Stille auf der anderen Seite. Dann war ein lautes Quaken aus dem Hintergrund zu hören, und das Fremdwesen wackelte am ganzen Leib, während es steil die Federn abspreizte. „Ihr seid sehr amüsant", bemerkte es. „Ich wiederhole noch einmal." Nach zwei Wiederholungen gab der Translator auf und machte aus dem ersten Namen schlicht „Herbert", und das Volk bezeichnete er als die „Turani". „Nun, da wir dieses Hindernis überwunden haben, dürfte es keine Verständigungsprobleme mehr geben", meinte Fee Kellind lächelnd. „Nein, ich denke nicht. Und das ist von Vorteil, denn wir hassen Streit und Kampf.
    Lass uns also wie zivilisierte Personen sprechen. Ich darf demzufolge höflich mitteilen, dass eine Passage durch den Mega-Dom absolut ausgeschlossen ist." Herbert benutzte ein unverständliches Wort, das der Translator aber folgerichtig als Mega-Dom identifizierte. „Ausgeschlossen? Weshalb?"
    „Nun, was denkst du, wenn da jeder daherkommen würde? Der Mega-Dom ist das größte Heiligtum von Salthi, das Wichtigste überhaupt, das Zentrum all unseres Glaubens. Nur in seinem Licht dürfen wir Handel treiben, damit nichts Böses ein Geschäft überschattet und alle Gesetze eingehalten werden. Wenn nun ein Schiff versuchen würde, durch den Dom gehen zu wollen ... Nicht dass dies jemals gegangen wäre, wir wissen nicht einmal, dass so etwas möglich sein soll... Aber das ist einfach ausgeschlossen. Das könnte Krieg bedeuten, weil

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