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2164 - Kinder der Sterne

Titel: 2164 - Kinder der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einige Verhaltensregeln erteilt hatte, stand einem kulturellen Austausch nichts mehr im Wege. Die Mannschaft der SOL nahm das Angebot begeistert wahr. Es wurden Devisen zur Verfügung gestellt, die man beim Tauschhandel erworben hatte - und dann reisten zahlreiche Menschen zum Markt der Salthi-Bewohner.
    Aber auch Wissenschaftler, allen voran die Mediker, interessierten sich für das, was Salthi zu bieten hatte. Hery-Ann Taeg und Darla Markus besuchten gemeinsam Pharmakonzerne und private Kräuterläden und sahen sich auf den Frischwarenmärkten um. Bei den Pflanzenabteilungen trafen sie immer wieder auf Zitonie Kalishan, nicht selten in heftige Diskussionen mit den Händlern vertieft. Auf den Tiermärkten war Vesper Nightingale zugange. Nur in Bezug auf ihre weit entwickelten Waffensysteme zeigten sich die Besucher von der SOL sehr zugeknöpft. Da halfen auch keine Erpressungsversuche, Betteleien oder unerhörten Angebote.
    Das mussten die Gastgeber einsehen. Sie fanden sich schließlich damit ab. Schließlich bekamen sie genügend interessante Waren, und die Mannschaft gab eine Menge Devisen in den Vergnügungszentren aus. Darüber hinaus stimmte Porto Deangelis prinzipiell einem Wegezoll zu. Allerdings wurde über die Höhe wochenlang zäh verhandelt. Der Einzige, der sich aus allem heraushielt, war Atlan. Grüblerisch ging der Arkonide seine eigenen Wege. Er hatte sich völlig zurückgezogen und wurde kaum gesehen.
    Fee Kellind machte sich ihre eigenen Gedanken, sprach den Arkoniden aber nicht darauf an. Sie überließ ihm die Wahl, wann er über sein merkwürdiges Verhalten sprechen würde. Die Kommandantin konnte nur Vermutungen anstellen, was den Unsterblichen beschäftigte. Vielleicht hing es auch mit seinem rätselhaften Verschwinden kurz vor der Abreise von Wassermal zusammen. Ich kann nichts machen, als abzuwarten, notierte sie in ihrem persönlichen Logbuch. Ich vertraue Atlan, dass er das Richtige tut. Ich weiß, dass er mit keinem anderen spricht, sonst würde sich sein Verhalten ändern. Seine unsterblichen Freunde beobachten ihn ebenso wie ich, scheinen ihn aber nicht anzusprechen, also halte ich mich erst recht heraus. Nach einem so langen Leben und mit so vielen Erfahrungen ändert sich die Perspektive, und ich vermute mal, ebenso die Reaktionszeiten. Aktivatorträger haben es nicht nötig, hektisch zu sein und alles auf einmal erledigen zu wollen. Eines Tages werde ich schon alles erfahren, und dann wird es nicht zu spät sein.
    Für die Kinder der SOL bedeuteten diese Wochen die ersehnten Ferien. Es war die beste Gelegenheit, frei durch das Schiff zu streifen, in den Hydroponischen Gärten zu spielen oder sich mit den Mom'Serimern zu treffen.
    Nur Arlo Kellind nahm an den Ausflügen so gut wie nie teil. Endlich hatte er Gelegenheit, ungehindert Myles Kantor auf Schritt und Tritt zu folgen und die Entwicklung des Programmiergerätes mitzuerleben. Arlos Auffassungsgabe und technisches Verständnis waren unglaublich, wie vor allem die Mutter immer wieder erstaunt feststellen musste, wenn ihr Sprössling beim Abendessen begeistert vom Tag berichtete. Dadurch machte der Junge sich nicht gerade beliebter bei seinen Altersgenossen. Gizzo Kefinn nutzte die Gunst der Stunde, um die Kinder häufiger um sich zu scharen und sie herumzukommandieren. Selbst die Kleinen fingen an, Arlo als Angeber zu beschimpfen. Sie wussten es nicht besser und nahmen ohne Wertung leicht andere Meinungen an. Für sie war es mehr ein Spiel, ein Spaß, sich über einen anderen lustig zu machen.
    Gizzo Kefinn versuchte immer wieder, seinen Kontrahenten zu provozieren. Doch Arlo Kellind ließ sich auf nichts ein und wich jedem Angriff aus.
    Er achtete darauf, Gizzo aus dem Weg zu gehen. Dieser stolzierte herum und prahlte, dass Arlo seine Abreibung schon noch bekommen würde, die er verdient hätte. In der Folge hatte Arlo noch weniger Lust, mit den anderen Kindern zusammen zu sein. Als Feigling bezeichnet zu werden tat Arlo am meisten weh. Wie gern hätte er Gizzo mal eins auf die Nase gegeben und dem dicken Burschen gezeigt, was er inzwischen bei Dao Lin-H'ay gelernt hatte. Aber die Kartanin hatte ihm unmissverständlich klar gemacht, dass der Unterricht sofort beendet wäre, wenn Arlo seine neu erworbenen Fähigkeiten dazu einsetzte, einen unliebsamen Gegner auszuschalten. „Solange du keinen echten Grund hast, deine Fäuste einzusetzen, wirst du es unterlassen, und du brauchst auch nicht damit anzugeben", trichterte Dao ihm

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