Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2164 - Kinder der Sterne

Titel: 2164 - Kinder der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wie es aussieht, habe ich keine andere Wahl, denn da ist immer noch der Zettel, aus unbekannten Materialien hergestellt, und eine Notiz in meiner Handschrift. Keine Erklärung, wie es möglich war, vier Stunden zu verlieren, die man bewusst nur als sekundenkurzen Blackout empfunden hatte. Vier Stunden, in denen viel geschehen sein musste, denn ich hatte eine Menge Augensekret ausgeschüttet, was typisch ist für einen Arkoniden bei Erregung.
    Mein Körper war, unversehrt, ebenso die Kleidung, also hatte es keinen Kampf gegeben, sondern... eine Unterhaltung. Ich wiederhole, drängt der Extrasinn: Wie lange willst du das noch geheim halten? Du musst einmal mit jemandem. darüber sprechen. Gerade jetzt kann es von Bedeutung sein!
    Aber was kann ich denn schon sagen? antworte ich mir selbst. Ich habe nicht mehr vorzuweisen als diesen Zettel, der möglicherweise die Emotionen weiter aufwühlt. Die Warnung darauf ist eindeutig; jede Zuwiderhandlung kann Lebensgefahr bedeuten, und ich kann es nicht riskieren, dass sich jemand darüber hinwegsetzt und dennoch zu suchen anfängt. Das betrifft auch mich, da ich schon mehrmals versucht war, nach einer Spur zu suchen.
    Darum habe ich mir wohl die Nachricht hinterlassen.
    Aus diesem Grund muss ich dir ebenso davon abraten, etwas in den Flanschen zu unternehmen, zumindest für den Moment, solange wir eine wichtige Mission vor uns haben. Sie darf nicht gefährdet werden. Eben darum darf ich kein Risiko eingehen, mich anderen anzuvertrauen. Es geht hier sicher nicht um eine Kleinigkeit und bedeutet eine große Verantwortung, denn die Sicherheit des Schiffes ist davon betroffen. Sich nur wegen eines Papiers zurückzuhalten und im Ungewissen zu bleiben... Du sprichst jetzt nicht von dir. Du denkst, Fee Kellind würde das nicht tun?
    Ich würde es an ihrer Stelle und ohne Zellaktivator vielleicht auch nicht tun, als Kommandant mit der Verantwortung über ein Schiff und tausende Besatzungsmitglieder. So schweigst du also aus Rücksicht? Du willst die anderen, allen voran Fee Kellind, gewissermaßen schonen? Ich halte es für besser so. Das ist falsch, alter Narr, und ein schwerer Fehler. Es ist eine Sache des Vertrauens. Denke darüber nach!
    Bericht Fee Kellind: Es hat lange genug gedauert, aber wir haben es endlich geschafft, die Daten zu übersetzen. Die Übersetzung stellt uns sofort wieder vor neue Probleme: Die technischen Daten der Pangalaktischen Statistiker beziehen sich fast ausschließlich auf einen ultrahohen Frequenzbereich des hyperenergetischen Spektrums. Dies ist aber eine Wissenschaft, die bei uns noch in den Kinderschuhen steckt.
    Selbst Icho Tolot ist hier an seine Grenzen gestoßen. Wir sind ja nicht einmal in der Lage, das Phänomen der psionischen Aura zu analysieren, weil unsere Instrumente dafür nicht reichen. Wir können gerade noch mit Spezialgeräten eine schwache Strahlung im ultrahoch- bis superhochfrequenten Hyperspektrum messen, aber das war es schon. Myles vermutet - was ich für sehr nahe liegend halte -, dass der größte Teil der Aura in einem für uns nicht mehr messbaren Spektralbereich strahlt. Nach den Hinweisen der Statistiker wissen wir, dass die Aura eine Art Ausweis oder Schlüssel darstellt, der den Mega-Domen dazu dient, das Raumschiff an die darin festgelegten Bestimmungsorte weiterzuleiten. Daher müssen wir den „Bestimmungskode" umprogrammieren, damit wir ins Erste Thoregon gelangen. Wie das vonstatten gehen soll, ist mir noch ein Rätsel, da wir ja schon mit den überlassenen Daten nicht genug anfangen können. „Das müsst ihr selbst tun", hatte Rik schlicht ausgesagt. Im Nachhinein kann ich das nur als blanken Hohn auffassen, wenn die richtigen Geräte dazu fehlen. Rik hat es sich sehr leicht gemacht, auf die Neutralität zu pochen und uns einfach weiterzuschicken nach dem Motto: „Seht selbst, wie ihr zurechtkommt, ihr seid erwachsen."
    Fragt sich nur, was er davon hat, wenn wir scheitern. Es ist sehr schlecht organisiert, kann ich dazu nur sagen. Wenn ich die Möglichkeit dazu hätte, würde ich dem aufgeblasenen Statistiker gründlich meine Meinung sagen. Selbst mein aufgeweckter Sprössling, der überall dabei sein muss, hat das Problem ziemlich schnell erkannt. „Wir müssen etwas bauen, was die Daten verstehen kann, und mit dem Kode unserer Aura vergleichen!", hat er altklug bemerkt. Sein triumphierendes Grinsen verschwand schnell von seinem Gesicht, als Myles ihn fragte: „Und hast du eine Idee, was das sein könnte?"

Weitere Kostenlose Bücher