2165 - Rückkehr in den Mahlstrom
unserer Galaxis eine größere Gefahr als diese. Deshalb bitte ich euch um eure Zustimmung oder Ablehnung. Ihr kennt die Ziele und Absichten der Schiffsführung. Seid ihr dafür oder dagegen?"
Die Abstimmung nahm nicht einmal fünf Minuten in Anspruch. Es gab nur wenige Gegenstimmen und knapp über hundert Enthaltungen. Alle übrigen Besatzungsmitglieder in den drei Schiffsteilen stimmten für ein Eingreifen der SOL. Damit waren sie dafür, den Kampf gegen die Vernichtung der Heimatgalaxis und Hunderter anderer Sterneninseln aufzunehmen. Fee Kellind trat zu mir und gab mir die Hand. „Ich weiß deinen Einsatz zu schätzen. Ich habe natürlich auch dafür gestimmt. Aber ich werde gerade in einer solchen Situation verstärkt auf die Interessen aller Insassen unserer Arche achten." Mit dem Begriff „Arche" definierte die Kommandantin klar und deutlich die Bedeutung, die das Schiff in den Jahren seit dem Aufbruch von der Milchstraße für uns bekommen hatte.
Fee rechnete mit Konflikten, und ich gab ihr innerlich Recht. Der Kontakt zu den Helioten musste sie heraufbeschwören. Dass mir die psionische Aura eines ehemaligen Ritters der Tiefe anhaftete, würde ebenso dazu beitragen wie die Tatsache, dass unsere SOL die Aura eines jungen Thoregons besaß. Sie war die THOREGON VI – das durften wir in der kommenden Zeit nie vergessen.
„Die Auswertung aller Ortungsergebnisse liegt vor", meldete die Hyperinpotronik. „In diesem Teil des Mahlstroms gibt es keinen Hinweis auf einen PULS. Die Galaxis der Ploohns kann ich als Standort ebenfalls ausschließen."
„Danke." ,Fee Kellind rief den Status der Schiffs anlagen ab. Die SOL war vollständig einsatzbereit. „SENECA, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich der PULS in der anderen Hälfte des Mahlstroms befindet?", erkundigte sich Fee. „Sie ist gering. Der Kessel von DaGlausch und Salmenghest kann nicht in jedem Fall als Maßstab gelten. Dann müsste der PULS des Ersten Thoregons im ehemaligen Zentrum der Überschneidungszonen von Ploohn-Nabyl und der namenlosen Sterneninsel liegen. Es ist mit dem Schlund identisch. Nein, der PULS muss sich an einem anderen Ort in der Nähe befinden. Die glühende Zone eines solchen Gebildes übertrifft in ihrer Energieabstrahlung jede Supernova-Explosion und müsste selbst innerhalb des Mahlstroms auf ein paar tausend Lichtjahre Entfernung zu erkennen sein."
„Dennoch wäre der Mahlstrom der Sterne ein gutes Versteck", warf Myles Kantor ein. „Der Schlund dient dem Transport von Mega-Domen, und die Helioten benutzen die Distanzschwelle möglicherweise seit langer Zeit als Transmitterverbindung mit dem Rest des Kosmos. Kurze Transportwege sind gefragt."
„In diesem Fall gilt wohl eher die Regel, je weiter vom Schlund entfernt, desto sicherer", sagte Tekener. „Ein PULS in der Nähe des Schlunds würde die Diener der Hohen Mächte mit der Nase darauf stoßen. Es ist strategisch geschickter, ihn an einem unauffälligeren Ort zu platzieren."
Die Terraner in der SOL mussten davon ausgehen, dass die Helioten für ihr eigenes Reich besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen hatten. Der Standort des Ersten Thoregons bedurfte eines besonderen Schutzes. Die Abgesandten der Kosmokraten und andere Spione sollten ihn nach Möglichkeit nie entdecken. Die Kommandantin wandte sich an Atlan und Tekener, die bei den Expeditionsleiter. „Ehe ich eine Entscheidung treffe, möchte ich eure Meinung hören."
„Die Gefahr für unsere Heimat überwiegt zur Zeit vor allen anderen Interessen", sagten die beiden Aktivatorträger. „Ein Besuch auf Ovarons Planet und ein Halt in dem Sektor, in dem sich einst Terra und Luna befanden, können warten. Wir suchen den PULS."
„Gut. SENECA, bereite den Countdown vor! Unser Ziel ist die Galaxis am anderen Ende des Mahlstroms." Fee hätte sich wenigstens ein paar astronautische Eckdatengewünscht. Aber die Bedingungen des Mahlstroms hatten es den Raumschiffen Terras damals schier unmöglich gemacht, sinnvoll in dieser Umgebung zu navigieren. Weiter als ein paar tausend Lichtjahre waren sie selten gekommen. Nicht einmal die späteren Flüchtlinge hatten sich weiter weg gewagt, wobei für sie auch die Überlegung eine Rolle spielte, dass sie ihre Heimatwelt nicht aus den Augen verlieren wollten.
Die Aphiliker hatten zudem überhaupt kein Interesse an Raumfahrt gezeigt. Später hatten sie diese sogar verboten. „Der Countdown läuft", meldete die Hyperinpotronik. Am frühen Morgen des 22. April 1312
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