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2179 - Akreols Welt

Titel: 2179 - Akreols Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schien sein Leben voll davon gewesen zu sein. Stets hatte er zu große Nähe zu seinen Freunden und Artgenossen gemieden. Er hatte darunter gelitten. Aber er hatte auch gewusst, dass diese Zurückgezogenheit ihm gute Dienste leistete. Auf diese Weise hatte er sich auf seine Ausbildung konzentrieren können, als Kind wie als Heranwachsender, und war eingetaucht in die Zusammenhänge, die inzwischen sein Dasein bestimmten.
    Nur deshalb hatte er seine Ausbildung mit so großem Erfolg abschließen können.
    Nur deshalb war er zum Nachfolger des Fabrikleiters bestimmt worden.
    Aber es hatte ihn nicht daran gehindert, sich Fragen zu stellen. Über die Einsamkeit. Über sich selbst. Er hatte gelitten und gleichzeitig mit niemandem tauschen wollen. Wenn seine Mitschüler mit allerlei Geschichten prahlten, hatte er kein Bedürfnis verspürt, ihren Lebenswandel zu führen. Er hatte ungestört und für sich bleiben wollen.
    Eine Zeit lang hatte er sogar geglaubt, dass er anders als seine Artgenossen sei und deshalb niemand an sich heranlassen könne, bis ihm klar geworden war, dass die Zeit für ihn nur noch nicht reif war. Seitdem hatte er immer die Hoffnung gehegt, einmal die richtige Person zu treffen. Tag für Tag. Jahr für Jahr. Stets erfüllt von einer gewissen Unruhe. Umso überraschender war das jähe Gefühl nie gekannter Ruhe gewesen, als er diese Statue zum ersten Mal sah. Sie war die Person gewesen, auf die er gewartet hatte.
    Diese Statue, die herrlicher als alle anderen ist! Und die geheimnisvolle Anziehungskraft schien beiderseitig zu sein, denn die Statue hatte ihn persönlich zu sich geführt. In seiner Geburtsstadt, im Hinterzimmer eines Taran-Händlers, dort hatte sie auf ihn gewartet. Taran interessierte ihn nicht.
    Keinen Schritt weit wäre er dafür gegangen. Der Verzehr des stimulierenden Harzes entführte einen in fremde, surre ale Welten. Es war, als glitte man aus dieser Dimension in eine andere, voller Farben und Formen. Das verwirrte einen nur, ließ einen den Halt verlieren. Es war ihm immer wichtig gewesen, so klar wie möglich in reale Welten zu blicken und zu begreifen, was um ihn herum vorging.
    Also hatte er den Laden betreten, ohne den Grund dafür zu kennen, war schnurstracks ins Hinterzimmer gegangen - und dort hatte sie gestanden. Ihr Name hatte in seinem Bewusstsein gestanden, als ob sie ihn ihm zugeflüstert hätte.
    Ihr Anblick hatte ihn schier überwältigt. Sein ganzes Einkommen eines jungen Ingenieuranwärters hatte er auf Jahre hinaus verpfändet, um in ihren Besitz zu gelangen. Seitdem hatte sie beide nichts mehr trennen können. Dann war er zum Fabrikleiter ernannt worden, und es hätte ihn fast den Ruf gekostet, als er darauf bestand, Kiesantharaah aufzustellen. Nur für sich. In einem eigenen Raum.. Sonst wollte er nicht Fabrikleiter werden.
    Seine Vorgesetzten hatten nicht schlecht gestaunt, aber sie waren seinem Wunsch nachgekommen. Kiesantharaah war in die Fabrik gebracht worden.
    Du hast es mir mit deinem Schutz gedankt. Er streichelte die schlanke Fessel des rechten Vorderlaufs. Ohne dich hätte ich die Einsamkeit nicht überstanden. Es hatte ihm schwerer zugesetzt, als er ursprünglich dachte, dass die Fabriken seit einiger Zeit ganz ohne Leben waren. Er hatte andere Zeiten gekannt, als noch etliche Arbeiter hier tätig waren. Es war für ihn einer der Gründe gewesen, diese Ausbildung zu beginnen, die ihn zum leitenden Ingenieur machen sollte. Er hatte über andere befehlen wollen. Als ihm klar geworden war, dass es nicht so weit kommen würde, hatte er keine Möglichkeit mehr gehabt, die Ausbildung noch zu wechseln. Er war bereits geweiht gewesen.
    Und während er die Schulungen durchlief, die ihn mit allen Abläufen vertraut machten, war die Belegschaft immer weiter geschrumpft, bis nur noch fünf Leute zur Aufsicht vorgesehen waren. Dann waren es vier gewesen, dann drei ... und schließlich hatten ein Fabrikleiter und sein Assistent als völlig ausreichend gegolten. In diesem Fall Ghem Jhegar und er. Sie hatten sich gut verstanden, vom ersten Tag an. Ghem Jhegar war ein Vorgesetzter gewesen, der die Tatsache, dass er rangmäßig über dem anderen stand, nie auch nur mit einem Wort erwähnte. Sie waren Freunde geworden, so dass er eine größere Belegschaft nicht vermisst hatte. Er war das Alleinsein gewohnt gewesen, hatte notfalls einen Ansprechpartner gehabt...
    Außerdem waren da noch Kiesantharaah und die Kette der Weisheit gewesen, die das Leben in der Fabrik für

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