Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2182 - Der THOREGON-Plan

Titel: 2182 - Der THOREGON-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gekümmert, jetzt brauche ich dich nicht mehr." Aus zusammengekniffenen Augen stierte er Kium an; der völlig konturlos wirkende Kerl wich erschreckt einen, Schritt zurück. „Wir kennen uns ... von früher", versuchte Curcaryen zu erklären. „Kium weiß Bescheid", sagte Le. „Er weiß ... was?"
    „Ich habe ihm erklärt, wer wir sind. Ich ..." Varantir schüttelte den Kopf. Die Bewegung riss ihn fast von den Beinen. Er schaffte es nicht einmal, sich zur Wehr zu setzen, als Kium ihn stützte.
    Unglaublicher Lärm schlug über ihm zusammen; Hunderte Algorrian drängten sich um ihn und redeten auf ihn ein. Er glaubte, viele Gesichter zu erkennen - es waren Algorrian aus seinen früheren Leben. Waren sie gekommen, um Abschied zu nehmen? In dem Moment wurde ihm bewusst, dass er im Sterben lag. Le setzte alle Kraft daran, ihn zu stabilisieren, sie verscheuchte die Geister der Vergangenheit, die er sich einbildete. Zum ersten Mal spürte Curcaryen Varantir eine innere Ruhe, die er in diesem Leben noch nicht wahrgenommen hatte. Es gab so viele Aufgaben, die er zu Ende bringen musste. Der Tunnel durch den PULS war nicht funktionsfähig ... Die Materieverluste auszugleichen galt als eine der Hauptforderungen für eine stabile Zukunft...
    Varantir wollte noch so vieles anordnen - er konnte es nicht mehr. Stumm lag er da und spürte, wie ihn die Kräfte verließen. Zorn und Verzweiflung mischten sich. Er konnte sich nicht mehr artikulieren ... Le veranlasste seinen Transport ins medizinische Zentrum von Tulacame
     
    2.
     
    Unzählige Tage war sie bei ihm. Doch ihre Bemühungen blieben ebenso erfolglos wie die der Ärzte. Seine Lähmung erfasste die ersten inneren Organe. Er wurde künstlich am Leben erhalten, nur - was war das für ein Leben? Zum ersten Mal starb Curcaryen Varantir in der beklemmenden Gewissheit, seine Aufgabe nicht erfüllt zu haben
     
    3.
     
    Fast 60.000 Jahre sind seit damals vergangen. Wir wurden zweimal wiedergeboren, doch an das letzte Leben erinnere ich mich nur ungern.
    Curcaryen benutzte mich - er stürzte sich in die Arbeit und erwartete, dass ich seine Psyche stabil hielt. Seine hektische Unruhe, der stetig verbreitete Eindruck, ihm würde die Zeit davonlaufen, wurde nur von seiner Unausstehlichkeit übertroffen. Er schaffte es, dass ich bald wie eine Maschine reagierte, weil ich mich seinen Vorwürfen anders nicht entziehen konnte. Seine Messungen auf dem Planeten Irnita hatte er nur vorgenommen, weil ich wenige Lichtjahre entfernt gelebt hatte. Also war ich an seinem frühen Tod im Alter von wenigen hundert Jahren schuld. Das war seine Logik und zugleich sein Zwiespalt, der ihn zwang, sich selbst zu hassen. Über die Jahrtausende hatten andere Architekten seine Werke fortgeführt. Doch wollte Curcaryen nicht einsehen, dass es wirklich vieler Generationen bedurft hatte, die Aufgabenstellung zu bewältigen. Das wurde erst anders, nachdem der Prototyp eines neuen Tunnelprojektors die Arbeit aufgenommen hatte und auch Jahrzehnte später noch fehlerfrei funktionierte. Dieser Prototyp existiert bis heute. Der Tunnel durch den PULS befand sich von Anfang an nahe dem Planeten Valtya, seine Position wurde nie verändert.
    Tausend Jahre dauerte die Fertigstellung von sieben weiteren Tunnelprojektoren.
    Jedoch dienten sie nie dem Raumschiffsverkehr, sondern von Anfang an als Materiepumpen. Mit ihrer Hilfe wurden und werden den THOREGON-Sonnen Energie und Masse als Ersatz für die Abstrahlungsverluste zugeführt. Mit Hilfe der Tunnel ist es sogar möglich, extrem dünne Gasströme zielgenau auf einzelne Sonnen auszurichten.
    Curcaryen selbst umschreibt das pragmatisch als „Düngung", mit deren Hilfe THOREGON erst wirklich unsterblich wird. Der Kreislauf im PULS ist endlich stabilisiert.
    Und damit setzte sich fort, was sich schon bald nach der Flucht in den PULS abgezeichnet hatte. Die zivilisatorischen und technischen Rückschritte unseres Volkes sind heute unübersehbar. Wir zählen nicht einmal mehr hundert Millionen. Das ist kein Grund zur Panik, will ich mir einreden. Wer wie Curcaryen und ich über lange Zeiträume hinweg die Geschichte begleitet hat, stumpft entweder ab oder neigt zu Überreaktionen. Aber gilt das auch für die silbernen Helioten?
    Seit einem Jahrzehnt fällt mir auf, dass sie häufiger über unserer Welt erscheinen.
    Der Superintelligenz THOREGON, die ihrer Natur gemäß träge reagiert, scheint es doch nicht egal zu sein, was mit den führenden Intelligenzen ihres

Weitere Kostenlose Bücher