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2182 - Der THOREGON-Plan

Titel: 2182 - Der THOREGON-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gründe dafür. Den mentalen Druck spürten sie erst in dem Moment. Er war keineswegs unangenehm, sondern vermittelte ein Gefühl uneingeschränkter Freundschaft. Augenblicke später vernahmen sie die gedankliche Stimme eines Helioten. Jeder Algorrian auf Tulacame 2 hörte, was THOREGON zu sagen hatte.
    Es waren nur wenige Sätze, doch in ihrer Eindringlichkeit fielen sie auf fruchtbaren Boden. „Wir waren von Anfang an Freunde", wiederholte Le Anyante sinnend, was der Heliote vor Jahrzehnten verkündet hatte. „Deshalb fällt es mir schwer, mit anzusehen zu müssen, wie aus vermeintlicher Zufriedenheit ein Rückschritt wird." Curcaryen Varantir hob nur kurz den Blick, dann fuhr er fort, mit Treleb Gne die Plankorrekturen zu besprechen. „Ich gebe dem Volk der Algorrian eine Aufgabe. Sie wird euch helfen, die alte Größe wiederzufinden. Allein die Planungen werden Jahrtausende in Anspruch nehmen."
    Jedes Wort war Anyante in Fleisch und Blut übergegangen. Ein halbes Leben lag das zurück, aber sie glaubte, die mentale Stimme noch heute zu hören. „Konstruiert für mich eine Brücke in die Unendlichkeit!"
    Die holografischen Darstellungen wechselten in rascher Folge. Trelebs Grenze der Aufnahmefähigkeit schien erreicht zu sein. Obschon er von Curcaryens Schüler zu einem der fähigsten Energie-Techniker aufgestiegen war, hatte er bislang nicht versucht, sich aus dem Schatten des Potenzial-Architekten zu lösen. Ihre Zusammenarbeit zeigte Früchte, und nach Curcaryens Tod würde Treleb Gne die Entwicklungsarbeit in dessen Sinn weiterführen.
    Niemals hatte er das Geheimnis verraten, das die „Liebenden der Zeit" umgab. Das war sein Preis für die anfängliche Protektion. Den Rest seines guten Rufs hatte er sich selbst erarbeitet. Aber nicht das war es, wonach er wirklich strebte. Er wollte mehr, verzehrte sich nach der Unsterblichkeit.
    Er hoffte, sie in der Nähe von Curcaryen und Le zu finden. Mit wenigen Schritten Abstand folgte Anyante beiden durch das Labyrinth holografischer Darstellungen. Seit Konstrukteure und Techniker das Brückenprojekt in Angriff genommen hatten, war auf Tulacame 2 der Geist des Aufbruchs allgegenwärtig. Die neue Generation wurde in die Aufgabe hineingeboren.
    THOREGON hatte sich der Algorrian angenommen. Wie sonst wären sie in der Lage gewesen, die kommenden Jahrhunderttausende als Volk zu überstehen, während andere Zivilisationen vergingen und neue aus der Bedeutungslosigkeit heraus nach den wenigen Sternen am Nachthimmel griffen? „Die Potenzialfelder der Brücke müssen zwangsläufig der uralten Technik der Zeitbrunnen ähneln", hörte Le Anyante ihre Gefährten sagen. „Warum sollten wir nicht auf Bewährtes zurückgreifen Eine völlig neue Entwicklung würde abermals die Ressourcen ungezählter Generationen binden."
    „Abgesehen davon bliebe die Ungewissheit eines Erfolgs", bestätigte Treleb. „Nicht alle Problemstellungen erlauben mehrere unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten. „Lärm im Hintergrund lenkte Le ab. Ohne die Holos zu beachten, näherten sich knapp zweihundert Algorrian, die Konstrukteure des inneren Zirkels, die in letzter Zeit oft zu Designvorstellungen zusammengekommen waren. Die äußere Form der Brücke wurde nur bedingt von Beschränkungen der Potenzialfelder diktiert. Dabei blieben die Energiepotenziale Curcaryens erklärtes Spezialgebiet.
    Le Anyante mochte diese oft tagelangen Diskussionen nicht. So ruhig sich Konstrukteure, Architekten und Techniker anfangs gaben, die hitzigen Debatten entwickelten sich nach und nach, und dann brachte sie sich jedes Mal selbst an den Rand des körperlichen Zusammenbruchs, um Curcaryen zu stabilisieren. Neue optische Darstellungen entstanden. Dutzende gleichzeitig. Allen war gemeinsam, dass sie auf den mühsam erarbeiteten Grundbedingungen basierten - ein System von Brückenpfeilern, beliebig stationierbar und über spezielle Verteiler verknüpfbar. „Welche Reichweite ...?"
    „Vorerst unerheblich. Jede Entfernung muss mit dem Hinzufügen neuer Brückenpfeiler überbrückbar werden."
    „Das Problem der Zeit wurde bislang erst beiläufig erwähnt", wandte Treleb Gne ein. „Selbstverständlich ein zeitloser Transport, vergleichbar einer banalen Teleportation oder einem Hypersprung."
    „Das meine ich nicht. Ich frage, ob die Brücke zugleich einen Weg in die Zeit öffnen soll. Die Wahl, wann der Benutzer des Systems sein Ziel erreicht, ist ein interessanter Aspekt."
    „Und sichert uns Forschungsarbeiten

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