2182 - Der THOREGON-Plan
Sternhaufens geschieht, den besten Technikern und Wissenschaftlern in weitem Umkreis. Manchmal glaube ich, dass ich müde bin.
Oder des Lebens überdrüssig? Ist es die allgemeine Lethargie, die auch mich nicht verschont?
Le Anyante Der Widerstand wurde intensiver. Anyante brauchte plötzlich mehr Kraft, um voranzukommen. Ihr war, als kämpfe sie gegen eine zähe, sich geschmeidig verformende Membran an. Noch einmal verstärkte sie ihre Bemühungen und durchbrach unvermittelt die pseudomateriellen Energieschleier. Vor ihr öffnete sich eine sterile Welt, eine Halle voll bizarrer Maschinerie. Ein Hauch von Nostalgie haftete den gläsernen Fassaden an, den schlanken Energieverteilern und schwebenden Umwandlern. Anyante hatte diese Halle in den letzten Wochen oft betreten, aber immer noch entdeckte sie Neues, das sie an die Fabriken des einstigen Geomm erinnerte. Die schattenlose, alles durchströmende Helligkeit faszinierte.
Transformierte Lichtquanten entstanden aus dem Nichts. Überall wurde gearbeitet. Akustikfelder dämpften die Geräusche. Anyante sah eine Gruppe von Scoons, die an einer Potenzialschleuse Kontrollmessungen vornahmen. Die langhalsigen, gefiederten Techniker hatten sich in den letzten zweihundert Jahren zu angenehmen Helfern entwickelt.
Noch vor wenigen zehntausend Jahren Anyante hatte wenig Mühe gehabt, das in einem der Archive herauszufinden waren die Scoons räuberische und schwerfällig flugfähige Tiere gewesen, denen kein Algorrian die Entwicklung höherer Intelligenz zugetraut hätte. Ein in Nuancen verändertes Strahlungsspektrum des Muttergestirns schien diese Entwicklung forciert zu haben.
Die Frage, ob THOREGON gezielt eingegriffen hatte, war indes bis heute unbeantwortet geblieben. Überhaupt erwies sich der Sternhaufen als Schmelztiegel. Einige Dutzend Völker waren auf vielen wichtigen Welten anzutreffen, und auch das mochte Einfluss auf die zunehmende Müdigkeit der Algorrian haben. Einst auf sich selbst angewiesen, hatten sie längst Helfer, die sie delegieren konnten, die zudem begierig alles Wissen in sich aufsogen. Die Perfektion algorrianischer Technologie war ein extremer Anreiz. Aber auch das würde eines Tags wieder abebben. Während all ihrer Wiedergeburten hatte Le Anyante erkannt, dass der Kosmos nur Ein einziges beständiges Element zu haben schien, und das war der Wandel. In dem Sinn war die Zivilisation der Algorrian uralt, ein Fossil gewissermaßen, das es doch immer wieder verstanden hatte, sich zu neuer Bedeutung aufzuschwingen.
Unwillig scheuchte Anyante eine Gruppe Kürrgija aus dem Weg. Die dürren, auf einer Vielzahl ebenso vielgliedriger Beine stakenden Wesen lebten wie vor Jahrtausenden von Insekten, die sie mit ihren peitschenartigen Greifarmen aus der Luft fischten. Le Anyante empfand dieses Verhalten als abscheulich und versuchte verbissen, es zu ignorieren. Als Logistiker waren die Kürrgija jedenfalls unschlagbar. Endlich entdeckte sie Curcaryen Varantir.
Er stand inmitten einer Gruppe von Technikern und redete mit Händen und Füßen auf sie ein. Curcaryen hatte begonnen, neue Raum-Zeit-Falten zu konstruieren, die eine Vielzahl monströser Aggregate aufnehmen sollten.
Obwohl der Sternhaufen die Bedingungen des Standarduniversums bot, erschwerte der PULS die Verwendung althergebrachter Module.
Andererseits hatte es nur einiger Jahrzehnte bedurft, neue Grundlagen zu schaffen.
Curcaryen nickte Le zu, verzog die Lippen zu einer herausfordernden Grimasse und schickte die Techniker mit einer herrischen Geste davon. „Die Schaltungen werden erfolgreich sein!", rief er ungestüm. „Für heute Abend zähle ich deshalb auf dich ..." Offenbar aus den Augenwinkeln heraus bemerkte er eine Bewegung und fuhr unwillig herum. „Was willst du?", blaffte er den jungen Algorrian an, der nicht mit den anderen gegangen war. „Verschwinde!"
„Ich ..." Angriffslustig senkte Varantir den Kopf. Er scharrte nervös mit einem Fuß. „Ich dachte mir, da ich euch beide ..."
„Hau ab! „Curcaryen rammte den Schädel in die Flanke des deutlich Kleineren und hätte ihn fast von den Beinen geworfen. „Was ich herausgefunden habe, wird dich interessieren, Retim." Retim Mornag war Varantirs richtiger Name in diesem Leben. Jedoch hatte er ihn abgelegt, nachdem er sich selbst bewusst geworden war. Curcaryen Mornag nannte er sich seitdem. Dass ihn einer seiner Schüler als Retim kannte, war schlicht ausgeschlossen. Gerade deshalb stieß er noch einmal mit dem Kopf zu, doch
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