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2182 - Der THOREGON-Plan

Titel: 2182 - Der THOREGON-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Junge wich geschickt zur Seite aus. „Wenn du mich nicht anhörst, wende ich mich an die Öffentlichkeit." Curcaryen schnaubte ungehalten. Erst Anyantes schneidender Ausruf ließ ihn innehalten. „Was kann er schon sagen? Also lass ihn!"
    Der Technik-Schüler reckte sich zu voller Größe. „Du musst die Frau sein, die fast immer bei ihm ist."
    „Was sonst?", brummte Varantir. „Auch in der Vergangenheit, meine ich." Dem Potenzial-Architekten war anzusehen, dass er sich nicht mehr lange beherrschen würde. Die Hüftarme hatte er angewinkelt, die oberen Hände ballte er zu Fäusten. „Ich beschäftige mich mit der Historie unseres Volkes ..."„Dann hättest du Archäologe werden sollen, nicht Techniker", unterbrach Varantir schroff. „Beides lässt sich besser vereinen, als du glaubst, Curcaryen."
    „Ich sagte es schon einmal..."
    Der junge Mann zog den Kopf zwischen die Schultern und machte einen Schritt rückwärts. Dabei ließ er Varantir keine Sekunde lang aus den Augen. „Wie viele Leben hast du schon gelebt?", platzte er heraus. „Du bist übergeschnappt!"
    „Ich habe sichere Quellen."
    „Sag, was du weißt!" Anyante schob sich zwischen Curcaryen und seinen Schüler. „Was er zu wissen vorgibt", schnaubte Varantir. „Wenn er glaubt, dass ich ihn weiter ausbilde ..."
    „Dein Ärger beweist, dass meine Vermutungen richtig sind. Ich behalte es für mich, natürlich. Vor allem will ich dein Schüler bleiben, Curcaryen.
    Weil du... Wenn du so alt bist ... kann ich von dir mehr lernen als von jedem anderen Architekten."
    Varantir machte einen letzten, eher trotzigen Versuch, den Schüler zu bedrängen, doch Anyante hielt ihn zurück. „Irgendwann musste es jemand herausfinden", raunte sie. „Hättest du es nicht diesem schmierigen Schnösel erzählt ..."
    „Kium? Das ist lange her. Außerdem war er mir treu ergeben.
    Er hat nie ein Wort verraten." Der Junge starrte sie beide an und schien sich erst langsam der vollen Konsequenz bewusst zu werden. Er hatte einen Stein angestoßen, der ihn schnell unter sich begraben konnte. „Red schon!", verlangte nun auch Le Anyante. „Was willst du herausgefunden haben?"
    „Ich ... würde lieber ..." Das Spiel der Sehnen zeichnete sich unter seinem Fell ab.
    Er war nahe daran, sich herumzuwerfen und zu fliehen - vor sich selbst und vor den beiden Unsterblichen. Ihre Nähe schnürte ihm die Luft ab.
    Curcaryens Faust klatschte auf seinen Rücken, und endlich sprudelte es aus ihm heraus. Er redete von seinem intensiven Quellenstudium der großen algorrianischen Leistungen, von Zeitbrunnen-Potenzialfeldern und den Raum-Zeit-Falten auf dem Kontinent Geomm, vom Habitat-Walzenraumer, von Sonnenschleppern und den Projektorstädten, die den Transport der THOREGON-Sonnen in den PULS erst ermöglicht hatten. „... die Raum-Zeit.
    Falten haben mich auf die Spur gebracht, sie erinnern an die Urheimat unseres Volkes."
    „Tulacame", raunte Anyante gedankenverloren. Dann wurde sie lauter: „Woher hast du das Wissen über unsere Heimat?"
    „Es gibt ein Archiv mit uralten Datenspeichern. Leider ist vieles trotz der Konservierung schon beschädigt. „Le Anyante wusste sofort, dass er die Kristallspeicher der TULA meinte. Sie mussten im Lauf einer Jahrmillion trüb geworden sein. Über diesen Zeitraum dachte sie besser nicht nach. „Es gab über Jahrhunderttausende hinweg immer wieder geniale Konstrukteure, die unsere Entwicklung vorangetrieben haben. In den Bildsequenzen sahen alle unterschiedlich aus, so, wie sich unser Körperbau bis heute stetig verändert hat.
    Aber jeder dieser Architekten wurde als extrem aufbrausend und labil beschrieben und von einer Partnerin umsorgt."
    „Und? Über wie viele dieser genialen Konstrukteure liegen Daten vor?", wandte Varantir spöttisch ein. „Zehn", lautete die spontane Antwort. Der Architekt prustete los. „Zehn. Auf welchen Zeitraum?"
    „Mehr als eineinhalb Millionen Jahre." Varantir spuckte aus. Verächtlicher konnte seine Geste kaum sein. „Vergiss es! Bevor jeder glaubt, dass dein Geist sich verwirrt hat." Diesmal hielt der Junge dem zwingenden Blick stand. Er erwiderte ihn sogar. „Ich weiß, was ich herausgefunden habe", beharrte er. „Vor allem kann ich Speicherkopien vorlegen. Ich bin überzeugt davon, dass die beiden Algorrian trotz der unterschiedlichen Körper immer dieselben gewesen sein müssen. Gib mir Recht, Curcaryen Varantir. Oder du, Le Anyante."
    Sie schwiegen. Jeder hatte seine ganz persönlichen

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