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2183 - Mit den Augen der Cishaba

Titel: 2183 - Mit den Augen der Cishaba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vgerecht, Bourgo", spöttelte sie. „Das bin ich mir nun einmal schuldig!", rief er lachend. „Aber du weißt, dass ich sehr galant sein kann."
    „Du kannst vor Charme förmlich sprühen", log sie. Diese Aussage brachte ihn erneut zum Lachen. Der Lordkanzler nahm sie am Arm, lotste sie durch das Gedränge und stellte sie allen möglichen Leuten vor. Zwischendurch raunte er ihr zu: „Ich habe im Hoteltrakt ein Zimmer für dich reserviert. Und du hast jederzeit Zugang zu meiner Suite." Das könnte dir so passen, dachte June. Sie sagte aber nichts, sondern lächelte lieber nach allen Seiten. Die meisten Menschen, die Zanon zur Hedden ihr vorstellte, waren für June unbedeutend, und sie vergaß sie sofort wieder. Aber es waren einige darunter, die ihr Interesse erweckten.
    Wie etwa der arkonidische Adelige Avendo nert Ginstan, der einem völlig unbekannten Geschlecht angehörte und mit guten Kontakten zu höchsten militärischen Kreisen des Kristallimperiums prahlte. Interessant war auch Luego Perestan, ein terranischer Geschäftsmann mittleren Alters, der andeutete, dass er mit Positroniken auf dem Schwarzmarkt gute Geschäfte machte. Des Weiteren blieb June der Blue Yülcic Yüle im Gedächtnis, weil er sein Geld mit Hypnose und „gesteuertem Persönlichkeitstausch" verdiente was bedeutete, dass er etwa Junes Geist in Bourgos Körper und umgekehrt hätte versetzen können. Da er im Showgeschäft tätig war, blieb June skeptisch, obwohl sie die Probe aufs Exempel auch nicht machen wollte. Der Epsaler Hanoo Kouren, den sie auch „Pirat" nannten, war amüsant, weil er pointiert Geschichten erzählen konnte. „Was hältst du von den Ara-Zwillingen?", fragte Bourgo sie, während sie auf zwei Aras zusteuerten die etwas abseits standen und keinen glücklichen Eindruck machten. „Sind sie das?", fragte sie. Bourgo drückte bestätigend ihren Arm. „Ich habe schon viel über sie gehört - wie jeder auf Dromp VAber ich habe sie noch auf keiner Veranstaltung zu sehen bekommen. Sie sind wohl sehr öffentlichkeitsscheu?"
    „Ich habe sie aus ihrem Schneckenhaus geholt", sagte Bourgo, als sie die beiden Aras erreichten. Er deutete auf den links stehenden und dann auf den anderen. „Ojan und Afshin, Mikrobiologe und Nanochirurg, die Retter von Dromp V"„Entschuldigung", sagte der rechte. „Aber ich bin Ojan. Und das ist mein Bruder Afshin."
    „Wennschon", sagte Bourgo mit einer wegwerfenden Geste. „Ich kann sowieso keinen Ara vom anderen unterscheiden. Und Ara-Zwillinge schon gar nicht." Der Lordkanzler führte June weiter. Sie folgte ihm nur widerstrebend. Denn sie hätte sich gerne mit den beiden Galaktischen Medizinern unterhalten. Doch Bourgo steuerte bereits auf den nächsten Gast zu. „Die bei den sind mir immer, noch suspekt", raunte er ihr im Gehen zu. „Auch wenn der Präsident Gnade vor Recht ergehen ließ."
    „Es ist doch erwiesen, dass sie zu keiner Terrororganisation gehören."
    „Trotzdem ..." Es war zwei Jahre her, dass Dromp Vvon einer unheimlichen Seuche heimgesucht worden war, gegen die es keine Mittel gab. Präsident Coltamon Aguinento beschuldigte die Untergrundorganisation „Rote Kalfaktoren" der Urheberschaft für diese Seuche. Der Ara Afshin wurde im Zuge einer Säuberungsaktion festgenommen und als Mitglied dieser Organisation der Mittäterschaft beschuldigt. Er beteuerte stets seine Unschuld, egal welchen Foltern man ihn ausgesetzt haben mochte. Seinem Zwillingsbruder Ojan gelang die Flucht in den Untergrund, wo er den Seuchenerreger lokalisieren konnte. Zwei Monate später lieferte Ojan dem Diktator ein Serum zur wirksamen Bekämpfung der Seuche, die damit tatsächlich bezwungen werden konnte. Gleichzeitig erbrachte Ojan den Beweis, dass die Seuche durch verbotene Importe von einer Quarantänewelt eingeschleppt worden war. Und dass Ojan und Afshin nichts mit den „Roten Kalfaktoren" zu tun hatten.
    Die Hintergründe drangen an die Öffentlichkeit, noch ehe der Geheimdienst des Präsidenten die Wahrheit vertuschen konnte. Ojan und Afshin wurden als Märtyrer und Lebensretter gefeiert und als die „Ara-Zwillinge" zu Volkshelden. Aber sie spielten sich nie als solche auf und blieben zurückgezogen. June bedauerte es, sich nicht mit ihnen unterhalten zu können, weil Bourgo darauf bestand, sich mit ihrer Schönheit zu zieren. Aber vielleicht ergab sich noch Gelegenheit für ein Gespräch; die Feierlichkeiten waren für mehrere Tage angesetzt. Es hätte June interessiert, ob die

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