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2185 - Souverän der Vernunft

Titel: 2185 - Souverän der Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnten. Vielleicht war es aber gar keine Ironie. Vielleicht war es nur Schicksal an sich. Zumindest in dieser seiner jetzigen Welt.
    Seinem Hier und Jetzt, 160.000 Jahre von seiner Herkunftszeit entfernt - oder eine ungewisse „Anzahl" von Paralleluniversen. Irgendwo im Multiversum gab es zweifellos die ungezählten Alternativen, jene, in denen die Thatrix nicht untergegangen war, oder jene, in denen seine Doppel erfolgreich kämpfen und es dafür keine Gegenwart des Jahres 1312 NGZ gab, wie er sie kannte.
    Aber diese Alternativen waren ihm verschlossen. Dass es sie gab, davon war er zutiefst überzeugt.
    Und diese Überzeugung gab ein bisschen Trost. Manchmal, in den nächtlichen Träumen, glaubte er sich sogar in eine jener Welten versetzt, aber er hatte dann nicht die geringste Erinnerung an sein jetziges Leben. Umso albtraumhafter das Erwachen, schweißgebadet und brüllend, so dass es entsetzlich lange Minuten beanspruchte, bis ihn Rayes sanfter Zuspruch beruhigt hatte... „Ich habe befürchtet, dass du das sagst", erwiderte Vampuce. „Aber mein Entschluss steht fest. Meine Wahl ist auf ein System mit vier angesichts einer dicht belebten Galaxis unverdächtigen Planeten gefallen. Im Gedenken an den berühmten Vorgänger Anguelas habe ich die Sonne auf den Namen Ijotha Hyndalin, die Planeten auf Ijotha Eins bis Vier getauft."
    „Ich muss dich eindringlich vor dieser Handlungsweise warnen. Inmitten einer galaktischen Verfolgungsjagd kann die Strategie nicht Konzentration heißen! Vielmehr tut gezielte Dezentralisierung Not! Für jeden, der mit unterlegenen Kräften einen Guerillakrieg führt, ist das die erste Regel."
    „Das mag sein." Vampuce wich seinem Blick aus, sah zu Boden. „Aber das Unternehmen Völkerwanderung ist schon angelaufen."
    „Du hast den Startschuss für die Umsiedlungsaktion bereits gegeben?" Der Verkünder antwortete nicht, und Zim drang nicht weiter in ihn. Plötzlich war ihm klar, wieso Vampuce sich weigerte, die Hinweise seines Unao-Fato zu befolgen.
    Die Eltanen hatten für eine Zersplitterung nicht mehr die Kraft. Sie waren für eine Existenz im Untergrund nicht geschaffen. Ist das die „Trägheit der Zeit"?, fragte er sich bestürzt. Er hatte Jo Vampuce zu überreden versucht, sich selbst beweisen, wollen, dass er einen freien Willen hatte, dass er sich aufbäumen konnte. Aber unter dem Strich wird sich nichts ändern oder bestenfalls in Nuancen. Ich bin ein zu kleines Licht, ein zu winziges Bewusstsein, kann mich nicht allein gegen den Rest des Universums stemmen... Zim schluckte trocken und schloss für einige Augenblicke die brennenden Augen.
     
    *
     
    Aber vielleicht haben wir ja doch eine Chance, dachte er. Tradom ist ungeheuer groß, und Vampuce will eine unerhört komplexe Aktion durchführen, die kaum zu koordinieren, damit aber auch kaum zu unterbinden ist. Vor dem Verkünder leuchtete ein Hologramm auf. Es zeigte zwei Eltanenschiffe, die soeben die Calditischen Paläste erreicht hatten. Eigentlich ein alltäglicher Vorgang, und Zim wunderte sich, wieso man Vampuce eigens darauf aufmerksam machte. „Was sind das für Schiffe?", fragte er. „Die TEFANI und ihr Schwesterschiff, die THATRIX", sagte der Verkünder geistesabwesend. „Sie sind soeben aus einem weiteren Stützpunkt Rintacha Sahins zurückgekehrt."
    Zim zuckte zusammen, versuchte aber, sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen. Die TEFANI und die THATRIX - die beiden letzten Eltanenschiffe der Gegenwart, die eine absolut maßgebliche Bedeutung dafür hatten, dass alles so kommen würde, wie es schließlich gekommen war. „Warum meldet man dir ihre Ankunft?", fragte er wie beiläufig. „Der berühmte Ingenieur hat in diesem Stützpunkt erste Experimente zur Konstruktion einer Zeitmaschine vornehmen lassen.
    Offenbar hat Sahin mehrere geheime Zentren dieser Art errichtet und dort selbstständig mit Eltanenhilfe experimentiert."
    „Und warum wurden diese Zentren nicht öffentlich bekannt?" Vampuce seufzte. „Darüber kann ich nur spekulieren. Ich vermute, dass zwischen Sahin und dem Verkünder eine gewisse.
    Rivalität bestand und Anguela Kulahl1 deshalb nicht über alle Experimente Informiert wurde."
    „Aber trotzdem teilt man dir mit dass diese beiden Schiffe eingetroffen sind?"
    „Reine Routine. Sahins Genie ist unbestritten. Vielleicht finden sich in diesen Schiffen technische Neuerungen. Wir werden sie selbstverständlich untersuchen. Aber ich befürchte, dass die TEFANI und die THATRIX

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