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2185 - Souverän der Vernunft

Titel: 2185 - Souverän der Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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etwas zu unternehmen, aber sie waren zur Untätigkeit verdammt.
    Zim atmete tief durch. Was können wir tun? Er hatte genauso wenig eine Antwort darauf wie die anderen, die an der eilends einberufenen Konferenz teilnahmen. „Bruno, können wir die Reparatur der Triebwerke beschleunigen?" Der 41 Jahre alte Bruno Thomkin schüttelte den Kopf. „Negativ. Schon längst arbeiten die Bordwerkstätten vierundzwanzig Stunden am Tag. Aber es wird trotzdem noch mindestens vierzehn Tage dauern, bis ..."
    „Und wenn alle Besatzungsmitglieder rund um die Uhr arbeiten? Wenn wir uns mit Medikamenten auf den Beinen halten?"
    „Und dann?", warf Raye ein. „Wir werden zusammenbrechen, bevor die Triebwerke wieder funktionieren." Zim sah die Frau an, die er liebte. Ich weiß, dachte er. Aber ich habe geschworen, dich zu beschützen. Und nun das ... Bruno Thomkin galt als ausgesprochen fähig. Wenn er von 14 Tagen sprach, würde es auf keinen Fall schneller gehen. Noch einmal 14 Tage! Eine Ewigkeit hier im Nirgendwo, ohne Funkkontakt zur LEIF ERIKSSON. Und mit jedem Tag, der verstrich, wurde die Aussicht geringer, das Mutterschiff zu erreichen, bevor es in die Gegenwart zurückkehrte. Zwar wusste niemand an Bord der JOURNEE, wie es um die LEIF stand und ob die Zeitmaschine der TEFANI für die Rückversetzung repariert werden konnte, doch sie mussten vom für sie schlimmsten Fall ausgehen.
    Zim wurde klar, dass die Einschätzung des Chefs der Technik an Bord mehr als nur realistisch war. Er wusste genau, wie angeschlagen die JOURNEE, wie hilflos ihre Besatzung war. Er war ihr Emotionaut, und er konnte das Schiff nicht mehr spüren. Ein tiefes Grollen rollte durch die Zentrale. Zim blickte auf und ihm wurde klar, dass es sich um ein Räuspern von Grek-6651/2 handelte.
    Den Maahk hatten sie - genau wie Raye Corona - von ihrer Reise nach Andromeda mit in die Milchstraße zurückgebracht. Und von der Milchstraße nach Tradom und schließlich in die Vergangenheit. „Wir müssen davon ausgehen", begann der Wasserstoffatmer, „dass wir den Abflug der LEIF ERIKSSON in die Gegenwart verpassen werden. Alles andere wäre unlogisch."
    Zim zuckte zusammen. Greks Worte machten ihm erneut bewusst, worauf es hinauslaufen würde.
    Er sah Raye an. Sie wich seinem Blick aus. Wir werden in der Vergangenheit zurückbleiben!, dachte er. „Noch ist nicht das letzte Wort gesprochen! Ich werde jetzt die Aufsicht über die Reparaturen der Triebwerke übernehmen." Zim fuhr hoch. Bruno Thomkin, der Lunageborene, sagte nie viel, aber er gab ihnen allen die Hoffnung zurück, es doch noch rechtzeitig zu schaffen.
    Der junge Emotionaut lächelte schwach. „Machen wir uns wieder an die Arbeit!" Die anderen erhoben sich und verließen die Zentrale, sofern sie nicht wie Coa Sebastian hier eingesetzt waren. „Grek!"
    Der Maahk drehte sich zu Zim um. „Schraub deine Vorliebe für Logik und Datenanalyse bitte etwas zurück. Ich möchte vermeiden, dass es zu einer Panik unter den Leuten kommt. Wir müssen versuchen, die JOURNEE so schnell wie möglich wieder flugfähig zu machen."
    „Zurückschrauben?"
    „Bitte halte dich mit Äußerungen über unsere Chancen zurück, in die Gegenwart zurückzukehren. Die Besatzung braucht einen freien Kopf für die anstehenden Arbeiten." Zim glaubte zu erkennen, dass Grek schluckte. Sein LemSim hätte ihm eine solche gefühlsmäßige Reaktion durchaus ermöglicht.
    „Ich bin aufgewühlt und muss mich sammeln. Ich werde in meine Kabine gehen und bei Lasky Batys Klängen meditieren. Das wird mir dabei helfen, mich zurückzuschrauben." Der Methanatmer drehte sich um und verließ die Zentrale. Zim lächelte schwach. Der LemSim machte aus dem Logiker, der der Maahk zuvor gewesen war, ein Geschöpf mit zumindest simulierten Gefühlen. Grek ging einigen Besatzungsmitgliedern der JOURNEE auf den Nerv, weil diese für ihn völlig neue Erfahrung ihn mitunter einfach überforderte.
    Zim war trotzdem froh, dass er an Bord war. Er vermittelte auf eine gewisse Weise eine Art Sicherheit, die einer Konstante, wenngleich diese trügerisch war. Zim war klar, dass auch jede Hoffnung auf eine rechtzeitige Rückkehr zur TEFANI mit der Zeitmaschine trügerisch, wenn nicht sogar aussichtslos war. Sie konnten nicht einmal sagen, ob der Eltanenraumer und die LEIF die in Tradom tobenden Kämpfe bislang heil überstanden hatten! Aber was blieb ihnen sonst - außer Hoffnung?
     
    2.
     
    Zim November „Ich rate dringend davon ab. Die Triebwerke haben noch

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