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219 - Kaiserdämmerung

219 - Kaiserdämmerung

Titel: 219 - Kaiserdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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tönte es aus der Gondel. »Holt mich hier raus! Ich muss sofort mit Prinz Akfat sprechen!«
    Es dauerte ein Weilchen, bis sie den bulligen Kommandanten aus dem Luftschiff geholt hatten. Rulfan und Victorius trugen ihn auf eine der Matten. »Rulfan! Dass wir uns noch einmal wieder sehen!«, lachte Lysambwe. »Wenn es mir besser geht, müssen wir auf unseren Sieg in Gambudschie trinken!«
    Rulfan war nicht zum Lachen zumute. Der Kommandant hatte eine Menge Blut verloren und seine Augen glänzten fiebrig. Der Verletzte wehrte Doktor Aksela ab, die ihn untersuchen wollte. »Lasst mich in Frieden! Es gibt jetzt Wichtigeres! Wo ist dieser Grünschnabel Akfat, und was sind das für Leute?«, wollte er wissen.
    Nachdem Victorius ihn aufgeklärt hatte, wurde er ruhiger. »Es waren keineswegs Soldaten des Kaisers«, klärte er die Umstehenden auf. »Es waren Söldner und Männer verfeindeter Stammesführer, die euch das angetan haben! Beauftragt von diesem verfluchten de Fouché und meinem Halbbruder Fumo Omani!« Er stöhnte. »Alles Weitere kann euch mein tapferer Offizier Rönee erzählen. Ich glaube, ich werde ohnmächtig.« Bei den letzten Worten kippten ihm die Augen weg.
    Während Rönee, Doktor Aksela und der Justizminister den Bewusstlosen in die Stadt brachten, lösten sich die Abordnungen auf. Die meisten der Führer hatten genug gehört und vertrauten darauf, dass Prinz Victorius seine Versprechen einlösen würde. Wenige gingen mit mürrischen Gesichtern. Und Agape und der Kenianer schenkten Victorius beim Abschied ein grimmiges Lächeln. »Wir sehen uns wieder, Prinz de Rozier!«
    ***
    Epilog
    21. Mai 2524, Dschungel in der Nähe von Wimereux-à-l’Hauteur
    Zarr saß in der Baumkrone einer Akazie und schnitzte kleine Pfeile für Lay. In der letzten Nacht hatte ihn seine Nackthautschwester wissen lassen, dass es noch eine Weile dauern würde, bis sie nach Taraganda aufbrechen würden. Den Zilverbak überraschte das nicht. Er hatte geahnt, dass Rulfan es noch hinauszögern würde. Seit dem Zusammentreffen mit dem schwarzen Prinzen. »Arruuhlaaa«, summte Zarr vergnügt vor sich hin.
    Von den benachbarten Bäumen flatterten kleine Vögel auf. Ihre Flucht hatte nichts mit dem Gesang des Gorillas zu tun, sondern mit den geräuschvollen Stimmen und Schritten, die sich langsam näherten. Zarr spitzte die Ohren. Nackthäute! Zwei!
    »Sei mein Späher, Lococ, und dein Volk wird dir dankbar sein, hast du gesagt!«, jammerte eine Stimme. »Sei mein Späher, und ich mache dich zu einem großen Mann in meinem Reich, hast du gesagt! Ha! Schau mich an, was aus mir geworden ist. Ein armer Mann, mit nichts als seinen Kleidern auf dem Leib! Und die werde ich bald auch nicht mehr tragen können! Schau hier! Man kann zuschauen, wie ich dünn und dünner werde!«
    Die Nackthaut, die sich seinem Baum näherte, sah aber gar nicht dünn aus. Untersetzt war sie und hatte ein unglückliches rundes Gesicht. Lautlos hangelte sich Zarr ein wenig tiefer.
    »Halt endlich den Mund, Lococ! Sei froh, dass ich dich mitgenommen habe!«
    »Es blieb dir auch gar nichts anderes übrig. Schließlich habe ich die Wachen am Verlies bestochen. Und auch die an der Aufzugstation! Wer ersetzt mir jetzt meine Aufwendungen?«, entgegnete Lococ.
    »Selbst wenn ich Jeandors hätte, würde ich dir nicht einen einzigen geben für deine stümperhafte Arbeit: keine Reittiere, keine Waffen! Das Einzige, an das du gedacht hast, war der Schinken in deinem Rucksack und dieser lächerliche Wasserschlauch! Du hast nicht mehr Hirn in deinem Kopf als der stinkende Hund dieses rotäugigen Barbaren. Oder seiner nackten Hure, die sich benimmt wie ein schwachsinniger Monkee!«
    Zarr spürte seinen Herzschlag in den Schläfen. Er verstand nicht alles, wovon die Stimme der zweiten Nackthaut sprach, aber er verstand, dass sie Lay beleidigte. Er beugte sich über seinen Ast und beobachtete grimmig, wie sich der, der sich Lococ nannte, direkt unter seinen Baum setzte. Der andere blieb vor ihm stehen: eine hagere Schwarzhaut mit schütterem Fell auf dem Schädel.
    »Du bist ungerecht, de Fouché, mich mit einem Monkee zu vergleichen!«
    »Stimmt! Ein Monkee ist schlauer als du! Und sie sind nicht so feige. Ich habe schon unzählige Zilverbaks gejagt. Und als ich ihnen das Fell abzog, hat keiner so gewinselt wie du!«
    Während der Kriegsminister weiterlief, verlor der Menschenaffe in der Akazie endgültig die Fassung. Seine Fäuste trommelten auf seine Brust. »Böser Zarr!«,

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