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2190 - METANU-Station

Titel: 2190 - METANU-Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Untersuchungskabinen aber konnte es genau umgekehrt sein. Vielleicht wurden körperliche und geistige Reaktionen verlangt, mit denen die Menschen nicht dienen konnten - jedenfalls nicht, ohne ihre Masken fallen zu lassen.
    Ein Kattixu tauchte vor ihnen auf und führte Trabzon Karett als Ersten in eine der Kabinen. Hinter ihm schloss sich die Tür. Er sah im kalten Kunstlicht vor sich verschiedene Apparate. Egal, welche Anforderungen sie an ihnstellten: Er würde sich niemals so bewegen wie ein Design-Humaner, so klein die Unterschiede auch waren. Er würde auffallen, und dann ...
    Thorpei, ein Planet des Arkon-Imperiums. Er war als TLD-Agent enttarnt worden. Und danach - der Galgen; die grässliche Grimasse des Todes. Die aufgeputschte Menge rings um ihn herum, Tausende, Zehntausende aufgehetzter Menschen ...
    Er hatte es überstanden, aber das hier war genauso gefährlich.
    Ein Kattixu betrat hinter ihm die Kammer. Er stellte verschiedene Instrumente für ihn ein.
    Trabzon Karett kämpfte um seine Beherrschung. Es kostete ihn Überwindung, dem Fremdartigen nicht an die Kehle zu springen. Er musste ruhig bleiben, ruhig und auf die Arbeit der TLD-Leute auf Aegori-A vertrauen -und nicht zuletzt auf die Agenten, die auf dem Zentralplaneten im Verborgenen wirkten. Gerade auf sie kam es jetzt an.
    Wenn sie sich nur einen einzigen Fehler erlaubten, war es um die Gruppe Atlan geschehen.
    Trabzon Karett hatte sie an Bord der SOL instruiert. Wenn sie scheiterten, war es sein Scheitern. Er hoffte und wollte das nicht. Der Plan musste klappen!
     
    5.
     
    METANU-Station Zog Markarm hatte alle notwendigen Schritte eingeleitet. METANU-Station war psisicher gemacht worden. Kein Psi-Begabter hatte von nun an noch eine Chance, etwa zu teleportieren, zu orten oder Telekinese anzuwenden. Auf seine Spezialisten konnte sich der Sicherheitschef der Station unbedingt verlassen.
    Aber nicht auf seinen Körper.
    Immer häufiger zog er sich in sein Quartier zurück, wenn er es vor Schmerzen nicht mehr aushalten konnte. Die Wunde am Bein war gelblich umrandet und hatte Blasen gebildet, aus denen Blut und Eiter quollen. Aber immer noch weigerte sich Markarm, sich den Ärzten anzuvertrauen.
    Auf illegalem Weg hatte er sich Antibiotika besorgt, die er sich spritzte. Auch das tat höllisch weh, doch Zog Markarm war dazu erzogen worden, Schmerzen zu ertragen. Wirklich schlimm wurde es nur, wenn sie sein Denkvermögen trübten. Denn das konnte er in einer Lage wie dieser absolut nicht brauchen.
    Er hatte sich gerade frisch verbunden und angezogen sowie ein neues Dampfbad genommen, als der Türsummer aufklang, und das mitten in einem Gebet an die Gottheit Thoregon. Diese Gebete fanden an jedem Tag zur gleichen Zeit statt und waren heilig. Überrascht, wer ihn trotzdem ausgerechnet jetzt in seiner Privatsphäre zu stören wagte, warf Markarm einen Blick auf den Monitor über dem Eingang. „Essiam!", entfuhr es ihm. „Mo Essiam!"
    Er betätigte den Öffner. Die Tür glitt zur Seite, und der junge Kattixu trat ein. Er lächelte und deutete eine Verbeugung an. „Was führt dich zu mir?", fragte Markarm und lud seinen unerwarteten Gast mit einer unwilligen Geste ein, sich niederzulassen. Er setzte sich nicht über das Gebot der Gastfreundschaft hinweg. „Etwas zu trinken?"
    „Das wäre nicht schlecht", gab sein Gegenüber zurück.
    Zog Markarm bemühte nicht seinenServo-Roboter, sondern holte selbst zwei hohe Gläser und eine Flasche aus einem Schrank. Er goss die Gläser halb voll und setzte sich Essiam gegenüber. Dann prosteten sie sich zu und tranken. „Ich wollte dich im Kampf nicht verletzen", sagte Markarm. Wirklich sah er in Mo Essiam fast so etwas wie einen Sohn. Er war sein Schützling, den er gegen alle Widernisse des Lebens verteidigte.
    Eines Tages konnte er vielleicht seine Nachfolge antreten. „Das musst du mir glauben."
    „Ich weiß es." Mos Gesichtszüge verrieten eine andere Sprache. „Aber du hast mich besiegt, und ich wünsche eine Revanche. Ein zweites Mal überraschst du mich nicht."
    Er trug es kalt vor. Zog Markarm fröstelte es. War das der junge Kattixu, den er protegiert hatte? Auf den er all seine Hoffnungen setzte?
    Noch gab er nicht auf. Er ließ sich vom Robot eine Pfeife bringen und stopfte sie mit Sharit. Er rauchte selbst an, dann gab er sie an Essiam weiter. Süßlicher Duft erfüllte den Raum. „Bestehst du wirklich auf einer Revanche?", fragte Markarm, nachdem die Glut erloschen war. Er fühlte sich heiter.

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