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2190 - METANU-Station

Titel: 2190 - METANU-Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sharit rauchte man nur unter guten Freunden und zu besseren Gelegenheiten. Der Sicherheitschef erkannte, dass jetzt nicht die Zeit dazu gewesen war. „Wir sind doch Freunde, Mo, und ich will dir nicht wieder wehtun. Wie gesagt, es war keine Absicht ..."
    In diesem Augenblick durchzuckte ihn ein stechender Schmerz. Sein Bein schien zu brennen. Er verzog das Gesicht und stöhnte laut auf. Viel zu spät erkannte er, dass er sich damit eine Blöße gegeben hatte. „Was hast du?", fragte Mo Essiam. „Nichts", stöhnte Markarm. „Vergiss es!"
    Die beiden Kattixu saßen sich gegenüber. In Essiams Gesicht war keine Regung zu erkennen, bis er sagte: „Ich bestehe auf der Revanche und warte auf eine Antwort, Zog Markarm."
    „Ich bin bereit", sagte Markarm wider besseres Wissen. Mit der aufgebrochenen Beinwunde hatte er diesmal keine Chance gegen den Jüngeren. „Aber lass mir Zeit. Du hast hoffentlich mitbekommen, dass METANU-Station quasi in Alarmzustand versetzt worden ist."
    „Es ist mir nicht entgangen", sagte Essiam. „Deshalb räume ich dir eine Frist von drei Tagen ein. Bis dahin musst du dich stellen. Du weißt, welche Folgen ein Verweigern haben würde."
    Zog Markarm wusste es nur zu gut. Er würde zum Feigling werden. Jeder Kattixu würde über ihn spotten. Das durfte und konnte er sich nicht erlauben, wenn er länger Sicherheitschef bleiben wollte. „Kann es sein, dass du mich hasst?", fragte der Sicherheitschef. „Warum, Mo? War ich nicht immer wie ein Vater zu dir?"
    „Eben deshalb", sagte Essiam. „Ich will meinen eigenen Weg gehen. Und du bist mir dabei hinderlich. Ich brauche deine Unterstützung nicht."
    Damit erhob er sich und ging. Kurz vor der Tür drehte er sich noch einmal um und sagte: „Drei Tage, vergiss das nicht."
    Zog Markarm blieb allein zurück, allein mit seinem schmerzenden Bein. Und er wusste: In dieser Verfassung konnte er keinen weiteren Kampf gewinnen.
    Seine Ahnung sagte ihm, dass schwere Tage auf METANU-Station zukommen würden. Dann musste er gewappnet sein.
    Aber wie mit der ausufernden Wunde an seinem Bein? Wenn Mo Essiam Ernst machte, und das war eine Frage der Ehre, war er tot.
     
    6.
     
    Aegori-B Atlan und die beiden Mutanten waren bereits abgefertigt. Was sich da in seinen Rücken gebohrt hatte, war zum Glück nur der Daumen des Arkoniden gewesen, mit dem er auf sich aufmerksam zu machen versucht hatte. Also keine Waffe eines Kattixu, wie Karett anfangs befürchtet hatte. „Es hat geklappt", sagte Schroeder. „Und zwar bei jedem von uns. Du kannst ruhiger werden, Trabzon."
    Sie standen zusammen zwischen den Untersuchungskabinen, während Design-Humane an ihnen vorbeigeführt wurden, immer tiefer ins Herz von Gemm-Katt hinein.
    Ein Kattixu-Führer kam zu ihnen und nahm sich ihrer an, nachdem sie klar gemacht hatten, dass sie unbedingt zusammenbleiben wollten. Sie betraten einen Antigravschlitten, und sofort ging es weiter in das Gemm-Katt hinein, durch scheinbar endlose Korridore. Überall wimmelte es von Design-Humanen und ihren Kattixu-Führern.
    Dann endlich hielt der Antigravschlitten vor einer Tür. „Wir sind vorerst am Ziel", sagte der Führer. „Hinter dieser Tür liegt euer Quartier. Zunächst werdet ihr zusammen hier wohnen. Danach sehen wir weiter. Es hängt davon ab, wie ihr euch in der Ausbildung bewähren werdet."
    „Wir danken dir", sagte Atlan.
    Der Arkonide musste sein Urteil über die Kattixu revidieren. Sie entsprachen nicht dem Feindbild, das er sich von ihnen gemacht hatte. Wahrscheinlich war es ein großer Irrtum gewesen. Sie handelten im Auftrag und glaubten genauso an ihre Mission wie er an die seine.
    Die Frage war nur, in wessen Diensten sie wirklich standen.
    Es war ein großer Schlafraum, ausgelegt für sechs Personen. Das zeigte die Zahl der aufgestellten Pritschen an den Wänden. In der Mitte des Raums stand ein primitiver Tisch mit Stühlen.
    Angeschlossen war eine Hygienezelle. „Wer sagt's denn?", meinte Startac Schroeder. „Eine Palastsuite ist das wirklich nicht, aber für unsere Zwecke ausreichend."
    Mit geschultem Blick suchten die vier Männer den Raum nach Wanzen und verborgenen Kameraaugen ab, zum Glück ohne Erfolg. Sie konnten nichts entdecken. Trotzdem mussten sie vorsichtig sein. „Ich brauche vorerst keinen Schlaf", sagte der Arkonide, „aber ihr solltet euch für ein paar Stunden hinlegen, Marath und Shroder." Sie benutzten wieder ihre Tarnnamen. „Ihr wart drei Tage am Stück auf den Beinen und müsst müde

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