Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2190 - METANU-Station

Titel: 2190 - METANU-Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
das hätte sie nur beunruhigt.
    Nein, er musste selbst damit fertig werden. Vielleicht war es auch nur die Müdigkeit; die Furcht davor, dass ihm einfach die Augen zufielen oder er umkippte.
    Karett zwang sich zur Konzentration. Jetzt sah er, wie überall vor den Design-Humanen große Antigravplatten mit Kattixu aufstiegen. In fünf Metern Höhe hielten sie an, und Karett hörte, was auch alle anderen hörten.
    Die Kattixu sprachen per Lautsprecher zu den Auszubildenden. Trabzon sah, wie Atlans Gestalt sich versteifte. Die beiden Mutanten zeigten keinerlei Regung. Er beneidete sie um ihre Ruhe. „Anwärter!", schallte die raue Stimme eines der Grünverzerrten über den Innenhof. „Ihr seid alle gekommen, um in den Dienst Thoregons zu treten. Nur wenige von euch werden es schaffen. Das ist euch bekannt. Ein großer Teil wurde bereits bei den ersten Untersuchungen ausgesiebt und zurück nach Hause geschickt. Ihnen wurde die Erinnerung an das genommen, was sie im Herzen des Gemm-Katt gesehen und gehört haben. Das Gleiche trifft jeden von euch, der die Rekrutierung nicht besteht.
    Das werden noch neunzig Prozent sein. Nur jeder' Zehnte wird die Prüfungen der nächsten Tage mit Erfolg absolvieren. Niemandem, bei dem dies nicht der Fall ist, wird ein Leid zugefügt, nur die Erinnerung muss gelöscht werden. Das gilt für alles, was ihr hier erlebt habt."
    Der Sprecher machte eine Pause. Trabzon Karett hörte, wie neben und hinter ihm getuschelt wurde.
    Offenbar nahmen einige der Design-Humanen die Worte aus den unsichtbaren Lautsprechern doch als Drohung.
    Trabzons „Brüder" schwiegen. Er selbst zwang sich zur Geduld und versuchte sich klar zu machen, dass für sie keine Gefahr bestand, solange sie nicht aus der Rolle fielen. Bis zum Betreten der „Schüssel" hatten sie das gekonnt. Es war sogar von ihnen erwartet worden.
    Doch nun war das anders, glaubte er. Die Kattixu würden bestimmt keinen Aufstand und keine Schlägereien unter den Design-Humanen dulden. Hier hatten sie das Sagen, sie ganz allein. „Ihr werdet hier und jetzt erste Informationen erhalten, die für euch wichtig sind, um einmal wie wir zu Kattixu zu werden", fuhr der Sprecher fort. „Vorher jedoch bekommt jeder von euch seine Kombination, den Xaram. Dabeihandelt es sich um ein spezielles schwarzes Kleidungsstück, dessen Stoff sich der Statur seines Trägers automatisch anpasst. Ihr werdet sehen, dass um die Brustbereiche des Xaram-Overalls in einer Art Paillettenmuster metallene Plättchen aufgeklebt sind, welche die Technik für den Verzerrer enthalten. Sobald ihr als Kattixu im Dienst sein werdet, müsst ihr stets und unbedingt eure Maske einschalten: die optischen Verzerrerfelder. Völker anderer Herkunft dürfen niemals die wahre Identität der Kattixu, nämlich die von Design-Humanen, erkennen!"
    Trabzon Karett wunderte sich über die Offenheit, mit der der Kattixu sprach - immerhin vor einem Auditorium, von dem im Laufe der weiteren Tests neunzig Prozent wieder zurückgeschickt wurden.
    Wie sicher konnte er sich sein, dass die Gedächtnislöschung bei jedem von ihnen funktionierte und niemand etwas von den Geheimnissen der Kattixu verriet?
    Völker anderer Herkunft dürfen niemals die wahre Identität der Kattixu erkennen ... Die Reaktion der Design-Humanen um ihn herum ließ Karett zu dem Schluss kommen, dass auf diese Weise Mythen geschaffen werden sollten. Die Masken der Kattixu waren Teil einer subtilen Unterdrückung.
    Karett wurde abgelenkt, als große Mengen von Antigravscheiben in den Innenhof geschwebt kamen, jede von ihnen beladen mit tief schwarzen Monturen, die an die Design-Humanen verteilt wurden.
    Auch das war seltsam: Neunzig Prozent würden sie nach nicht bestandenen Prüfungen wieder abgeben müssen.
    Das Verteilen der Overalls dauerte geschlagene zwei Stunden. Trabzon Karett nahm seinen Anzug in Empfang, Atlan und die beiden Mutanten ebenfalls. Sie hielten sie auf den Armen und warteten auf das Kommando, sie anzulegen.
    Doch sie warteten vergebens. Stattdessen wurden sie aufgefordert, die Monturen bei sich zu tragen und sie in ihre Unterkünfte mitzunehmen. Man würde ihnen sagen, wann sie sie anzuziehen hatten.
    Plötzlich, es war schon früher Nachmittag, spürte Trabzon Karett ein schmerzhaftes Ziehen im Oberbauch. Unwillkürlich beugte er sich stöhnend nach vorn. Dann war es vorbei.
    Ein schneller Blick auf seine Gefährten verriet ihm, dass keiner von ihnen ähnliche Beschwerden hatte. Er schob es auf seine

Weitere Kostenlose Bücher