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2195 - VAIA erwacht

Titel: 2195 - VAIA erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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...?", flüsterte der Resident.
    Mein Sein breitete sich unbewusst aus, ein Geistfeld, das acht Galaxien umfasste. Unbewusst wirkte ich,, was ich wirken musste, unbewusst lief ab, was ablaufen musste. Meine Myriaden Teile existierten glücklich auf dieser von rein gar nichts gesteuerten Ebene. Mir genügte es, einfach zu existieren. Im Unbewussten lag Perfektion. Nichts störte den Einklang. Ich war bei meinen Geschöpfen. Überall in Tradom und den anderen Sterneninseln. Als reiner, feldförmiger Geist, während mein Körper im PULS ruhte. Das ist das höchste Glück. Ich bin ich, ein Ganzes und gleichzeitig unendlich viele Teile. Vereint bin ich eine Superintelligenz, und meine Teile weilten bei meinen Geschöpfen, überall in meiner Mächtigkeitsballung, die zum VAIA-Thoregon wurde. Ein unsichtbares sechsdimensionales Netzwerk hielt mich im Innersten zusammen, ganz gleich, wie fragmentiert mein Geist war. Ein Ganzes, das mehr ist als nur die Summe der Einzelteile. Dieses Netz bestimmt, was ich bin. Ohne es kann ich nicht existieren. Und nun wurde es wiederhergestellt ...
    Und dann kamen die Visionen.
    Ein Licht blitzte auf, wurde zu einer flackernden Flamme, die stilisiert erstarrte und von zwei Händen auf silbrigem Grund beschützt wurde.
    Rhodan kannte dieses Symbol, kannte es nur allzu gut. Es war das des Ordens der Ritter der Tiefe, dem er gemeinsam mit Atlan und Jen Salik angehört hatte, bevor sie sich von den Kosmokraten und ihren undurchsichtigen Umtrieben losgesagt hatten, um einen eigenen Weg zu gehen, einen dritten Weg zwischen Ordnung und Chaos.
    Wie ihn auch Thoregon beschreiten will, drang ein Gedanke aus den Tiefen seines Bewusstseins an die Oberfläche.
    Der Resident kam nicht dazu, ihn weiterzuverfolgen, denn neue Bilder stürmten auf ihn ein, beanspruchten seine Aufmerksamkeit.
    Das Symbol der Flamme zwischen den Händen wurde ersetzt von einer humanoiden Gestalt. Sie war etwa anderthalb Meter groß, doch mehr konnte Rhodan nicht ausmachen: Ein optisches Verzerrungsfeld machte ihre Umrisse unkenntlich.
    Vaikan von Vaniloon, wusste Rhodan plötzlich, ein Ritter der Tiefe ...
    Er war Vaikan von Vaniloon, und er verspürte Müdigkeit, unendliche Müdigkeit. Die Last der Jährzehntausende drohte ihn zu zerquetschen, der Druck der ungezählten Erinnerungen übermächtig zu werden.
    Wie die Splitter VAIAS, die wieder zueinander und zusammenfanden, zersplitterten die Bilder, die Rhodan sah. Ein jedes stand für sich, und doch fügten sie sich zusammen und ergaben einen Gobelin aus Myriaden von Flicken, Myriaden von Fragmenten, die sich ohne eigenes Dazutun zu einer Einheit ordneten und ihre Geschichte erzählten.
    Rhodan sah einen Schwarm, der von den Kosmokraten ausgeschickt worden war, um das Leben und die Intelligenz im Kosmos zu fördern. Er sah eine rotierende Statue, die mit jeder Drehung ihre Gestalt veränderte. Er sah einen Ritter der Tiefe, vom flimmernden Feld unkenntlich gemacht ...
    Dann wieder die Statue. Zuerst nahm sie die Form eines Leuchters an, dessen Körper von stilisierten Angugoles umwickelt war, dann verwandelte sie sich in eine menschliche Gestalt mit langen Haaren, und schließlich glich sie nach der dritten Umdrehung einem ebenfalls extrem stilisierten Tonkihn mit ausgeprägt gewölbtem und dreiäugigem Schädel.
    Er sah einen Querionen, eins der Völker, die den Schwarm erbaut hatten. Einen Qevayaan, eins jener Wesen, aus denen VAIA hervorgegangen war. Einen Querionen. Einen Qevayaan.
    Das war genau das, was bereits der Zaliter Trerok auf SAHINS STERN erfahren hatte. Die Zusammenhänge.
    Qevayaan und Querionen! Sie sind identisch! In der Milchstraße nahmen die ehemaligen Schwarmerbauervölker nur humanoide Gestalt an, wurden zu Petroniern und Barkoniden. In Tradom dagegen verließen Angehörige von dreien der sechsunddreißig Völker das Geist kollektiv ...
    Er war wieder Vaikan von. Vaniloon, und er war müde und ausgelaugt. Er war ein Qevayaan, und als Erbe seiner Herkunft wurde der Drang zur Vergeistigung übermächtig. Jahrtausende vergingen wie Sekunden, und nach 80 von ihnen war der Drang nicht länger aufzuhalten.
    Geführt von Vaikan von Vaniloon, vollzogen 80 Prozent der Qevayaan, die sich in Tradom niedergelassen und vermehrt hatten, den gezielten Übergang in eine neue Seinsform.
    Nun verspürte Rhodan Wärme, aber es war nicht die der Blitze, des energetischen Chaos, das um ihn herum tobte. Sie erfüllte ihn, durchdrang sein Ich bis zum .letzten Winkel. Vitale

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