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2203 - Die neuen Sonnen

Titel: 2203 - Die neuen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie schnitten oft derart durch die Ringe von Kratern, dass sie nur durch Verdichtung entstanden sein konnten.
    Das konnte bedeuten, dass die Oberfläche irgendwann geschrumpft war, wobei sich der Radius des Planeten zweifellos beträchtlich verkleinert hatte.
    Vor mir tauchte ein Becken auf, mit einem Durchmesser von anderthalb Kilometern. Etwas blitzte dort auf. Ich blickte noch einmal hin und glaubte Strukturen zu erkennen. „Perry, Atlan!"
    Sie reagierten mit einer Geschwindigkeit, die mir zeigte, wie angespannt sie waren. „Was gibt's, Kant?", rief mein Vater.
    Ich deutete auf den hinteren Bereich des Kraters, wo unter einigen überhängenden Felsen etwas zu glitzern schien. „Sieht nach Metall aus. Nach bearbeitetem Metall!"
    Atlan starrte mich so sehr an, dass ich selbst auf die große Entfernung seine Mimik hinter dem Helm erkannte. In diesem Moment las ich in ihm wie in einem offenen Buch.
    Metallbearbeitung setzt intelligentes Leben voraus, dachte er, und intelligentes Leben kann unsere Rückfahrkarte an Bord der LEIF ERIKSSON sein.
    Rhodan schien Ähnliches durch den Kopf zu gehen. „In dieser Gluthölle?", hörte ich ihn murmeln und wusste sofort, was er damit meinte.
    Bei Temperaturen bis zu 480 Grad, die hier auf der heißen Seite des Planeten erreicht wurden, war gewiss nicht mit Leben im uns vertrauten Sinne zu rechnen.
    Wir näherten uns dem Gleißen, bis wir es genauer erkennen konnten. Es handelte sich nicht um Metall, und es war auch nicht künstlichen Ursprungs.
    Wir landeten am Rand eines weiten Beckens und blickten in einen Spalt, hinter dem weiß glühendes Magma zischte und gischtete. „Von fern sah es wie Metall aus", raunte ich. „Mach dir keine Vorwürfe", sagte Rhodan. „Ich hatte auch erst geglaubt, den Teil eines Gebäudes oder Raumschiffes zu sehen."
    Atlan wandte sich von dem Spalt mit dem brodelnden Magma ab und uns zu. „Es ist nicht mehr weit bis zum Pol. Wir sollten ..."
    Plötzlich gab der Boden unter ihm nach. Und Atlan glitt tief hinab in den Untergrund des Planeten
     
    7.
     
    Rhodan und ich hörten Atlans überraschten Aufschrei. Wir wagten es nicht, uns vom Fleck zu rühren. Wenn der Boden unter ihm nachgegeben hatte, konnte das jederzeit auch bei uns geschehen.
    Durch einen Akustikbefehl brachte ich meinen SERUN in die Schwebe. Neben mir reagierte Rhodan genauso. „Pikosyn, geologische Auswertung!", rief mein Vater ins Akustikfeld seines Anzugs. Im nächsten Moment entfuhr ihm ein „Verdammt!"
    Ich unternahm gar nicht erst den Versuch, genauere Daten einzuholen. Selbst wenn der Hybridrechner meines SERUNS nicht ausfiel, hatten wir dafür keine Zeit.
    Entschlossen stieg ich höher und schoss mit dem Kopf voran in die Öffnung, die Atlans Gewicht in die dünne Kruste der Planetenoberfläche gebrochen hatte. .
    Ich hörte noch Rhodans Warnschrei, als mich schon das weiße Lodern des Magmas umfing. Mein Schutzschirm flackerte auf, stabilisierte sich aber gleich wieder. Ich wusste, dass er auf diese Temperaturen ausgelegt war.
    Es bestand nur eine Gefahr, dass die fünfdimensionalen Energien, die es auf diesem Planeten offensichtlich gab, eine Fehlfunktion herbeiführten. „Komm zurück!", gellte Rhodans Stimme. „Wir können Atlan nicht im Stich lassen", antwortete ichlauter als vielleicht nötig, aber die Störungen bei der Verbindung nahmen zu.
    Ich wusste nicht, ob mich Perry überhaupt noch hörte. Seine nächsten Worte kamen bei mir nur knackend und krächzend an. „... schafft es ... krrz ... schon selbst!
    Nichts gewonnen ... wenn du ... krrrchz ihm ..."
    Dann herrschte nur noch Stille in meinem SERUN-Helm.
    Es war ein unwirkliches Gefühl, einsam durch die zähe Flüssigkeit zu schwimmen, durch eine weiße Substanz, die wallte und schäumte, in der Hitzeblasen emporbrodelten und glibberige Klumpen meinen Körper streiften.
    Ich konnte kaum die Hand vor Augen sehen, verließ mich aber darauf, durch den gleichen Eintrittsort auch den gleichen Weg wie Atlan zu nehmen. Dabei versuchte ich durch schwimmende Bewegungen mein Sinken zu beschleunigen.
    Irgendwann würde ich schon auf den Arkoniden stoßen - vorausgesetzt, sein SERUN hatte nicht schon aufgegeben, durch welche hyperphysikalischen Bedingungen auch immer.
    Jetzt nahm ich mir die Zeit, den Anzug nach weiteren Daten zu befragen. Aber wie erwartet drang nur ein Knarren und Knacken aus dem Akustikfeld über der Halskrause. Die höherdimensionalen Energien trieben ihr Unwesen, und ich konnte von Glück

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