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2203 - Die neuen Sonnen

Titel: 2203 - Die neuen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rest dieses Kokons mit sich", mutmaßte Perry. „So ähnlich wie bei Objekten, die von einem Universum ins nächste versetzt werden - eine Art Strangeness."
    Von dem 100-Meter-Raumer, der am Rendezvouspunkt auf uns warten wollte, war weit und breit nichts zu sehen. Ich glaubte nicht, dass der Flottillenchef uns im Stich gelassen hatte. So wenig, wie Rhodan und Atlan es glaubten. Aber dann blieb nur der Schluss übrig, dass mein Vater Recht hatte. „Schlechte Karten", murmelte Rhodan, als wir an der Stelle schwebten, an der sich unser Raumschiff befinden sollte. „Auf Don können wir hier lange warten."
    „Vielleicht treibt er mit der PHÖNIX genau am selben Ort, kann uns aber so wenig sehen oder erreichen wie wir ihn."
    „Scheint fast, als hätten wir einen schweren Denkfehler begangen", seufzte Atlan. „Sogar einen richtig großen", gab Rhodan ärgerlich zu. „Wir mussten aber davon ausgehen, dass man ein Objekt, das man von außen mit den Augen erkennen kann, auch wieder verlassen kann."
    Sie sprachen miteinander, als befänden sie sich in der Sicherheit eines Konferenzraums an Bord der LEIF ERIKS-SON, fernab vom Geschehen.
    Ich war gereizt. „Wenn ich die Überlegungen der Herren Unsterblichen richtig deute, sind wir also im All gestrandet?"
    „Nicht im All, eher im Randbereich einer fremden Dimension, wenn ich es unwissenschaftlich formulieren darf. Wir wissen nicht, wie lange es dauern wird, bis Hilfe kommt oder wir einen Ausweg finden. Und der Planet da ..." Atlan deutete mit dem Daumen über die Schulter auf Tantalus, der faustgroß hinter uns schwebte. „Er besitzt keine Atmosphäre."
    Der Arkonide hatte Recht. Er wechselte einen kurzen Blick mit Rhodan. „Du hast die weiße Linie am Pol bereits gesehen?", wandte er sich an meinen Vater. „Wenn es sich um Eis handelt, sind wir dort am besten aufgehoben."
    Mir war klar, worauf sie hinauswollten. Unsere Vorräte an Nahrung und Wasser waren begrenzt, die Anzüge brauchten Rohstoffe, um sie zu synthetisieren. Vor allem Sauerstoff. Und Eis setzte das Vorhandensein von Sauerstoff voraus.
    Wir mussten also zur Polkappe fliegen. Nur so konnten wir hoffen, die begrenzte Zeit, die uns die SERUNS am Leben erhalten konnten, ein wenig zu verlängern.
    Als wir uns wieder dem Planeten näherten, lachte ich unwillkürlich auf.
    Keine Nahrung, kein Wasser, und die Vulkane können uns jederzeit Steine auf den Kopf werfen. Tantalus macht seinem Namen wirklich alle Ehre.
    Wir waren gerade in' einen weiten Parabelflug gegangen, der uns zum Pol tragen sollte, als unsere Funkgeräte ansprachen. „... meldet euch! ... nicht auf die Schirme! Wo steckt ihr? Schickt mir ein Peilsignal!"
    Es war unverkennbar die Stimme von Rudo K'Renzer, dem Flottillenchef, die durch Störungen überlagert an unsere Ohren drang. „Don!", rief Rhodan. „Kannst du uns hören? Wir schweben dicht über der Oberfläche von Tantalus. Versuch uns zu orten!"
    Als nichts geschah, wiederholte Rhodan seine Worte. Dann warteten wir ungeduldig. „... sei Dank!", erklang es in meinem Helm. „Aber ich bekomme euch nicht auf ... krrrz ... ihr verschwindet immer wieder ..."
    Ich erwartete, jeden Augenblick die PHÖNIX auftauchen zu sehen, wie sie uns elegant anflog und verlangsamte, so dass wir mühelos durch einen Hangar an Bord gehen konnten. „Peilsignal läuft!", rief Rhodan. „Schalte die Hyperortung aus, konzentrier dich ganz auf die konventionellen Systeme!"
    Wir warteten, schwebten weiter über der Oberfläche des Planeten, aber aus den Akustikfeldern drang kein Laut mehr Es war, als habe der Flottillenchef nur eine Stippvisite in unserem Kontinuum abgehalten und manövriere jetzt wieder in einem fremden Raum.
    Wahrscheinlich war genau das 'auch der Fall.
    Atlan unterdrückte einen Fluch. „Ich hatte die PHÖNIX ganz kurz auf den Ortern."
    „Ging mir genauso", sagte Rhodan.
    Mir war ganz unwohl, als wir unseren Flug fortsetzten. Ich vermisste Mal Detair, der mir in seiner nüchternen Art rasch den Kopf zurechtgerückt hätte.
    Während ich in meinem Kopf allerlei verrückten Gedanken wälzte, hätte er mich auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht.
    Wir flogen über schwer verkraterte Bereiche hinweg, die sich mit relativ glatten Ebenen abwechselten, vermutlich das Ergebnis von Materialien, die bei den mächtigen Einschlägen der Meteoriten ausgeworfen wurden.
    Und ich stellte fest, dass es auf Tantalus riesige Steilhänge gab, Hunderte von Kilometern lang und an die drei Kilometer hoch.

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