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2203 - Die neuen Sonnen

Titel: 2203 - Die neuen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wo vorher Leere gewesen war. Niemand hatte damit rechnen können. „Der komplette Sternhaufen verteilt sich über einen kugelförmigen Bereich von 340 Lichtjahren Durchmesser", meldete der Mann am Ortungspult. Ich wusste mittlerweile, dass er Lauter Broch't hieß.
    Er hatte schwarze Stoppelhaare und einen dunklen Bartschatten. Mit seinen flinken und nervösen Bewegungen erinnerte er mich an einen Tagarro - einen aasfressenden Nager von meiner Heimatwelt Creiff. „Gibt es Auswirkungen auf die Raumbeben?", erkundigte sich Rhodan. „Sie ebben ab. Ihr Epizentrum befindet sich im gravitatorischen Zentrum des Sternhaufens, etwa 170 Lichtjahre von Hayok entfernt. Leichte Stoßfronten messen wir allerdings permanent an."
    „Könnt ihr Hyperfunkverkehr feststellen?"
    „Nicht im Geringsten. Nur die übliche Hyperstatik, und die war vor dem Ereignis sogar deutlicher zu hören."
    Rhodan seufzte. „Also keine Anzeichen für einen künstlichen Ursprung des Phänomens ..."
    Der Ortungsspezialist schüttelte den Kopf - und erstarrte jäh. Er schien einer Meldung zu lauschen, die ihm gerade über ein Akustikfeld direkt an sein Ohr übermittelt wurde. „Wir bekommen unverhofften Besuch.
    Eine Jet mit der Kennung der USO."
    Gespannt blickte ich meinen Vater an.
    Jetzt umspielte ein leichtes Lächeln seine Lippen. „Er hatte schon immer ein Gefühl für den richtigen Zeitpunkt", hörte ich ihn murmeln.
    Der Stoppelhaarige hielt einen Finger an den Sensor des schallisolierten Akustikfeldes. „Es ist Atlan. Ich stelle durch."
    Rhodan hatte sich nicht getäuscht. Er lächelte. „Hallo, mein Freund", sagte das Abbild eines breitschultrigen, muskulösen Mannes mit weißblonden Haaren. „Ich war gerade unterwegs zu Bullys und Frans Hochzeit, als ich hörte, dass ihr hierher geflogen seid."
    Etwas wie Ehrfurcht stieg in mir auf.
    Seit 'dreitausend Jahren lenkte dieser Mann an der Seite meines Vaters die Geschicke der Menschheit. Er war ein Arkonide, der sich als Galaktiker empfand.
    Gewissermaßen hatte er die Seiten gewechselt.
    Genau wie ich - nur dass ich erst vor zwei Tagen auf Terra Asyl gefunden hatte. „Wenn meine Instrumente nicht völligen Unfug melden, ist gerade ein ganzer Sternhaufen materialisiert."
    Rhodan bestätigte die Ortung, ließ von Broch't ein Datenpaket an Atlan übermitteln und schilderte mit wenigen Worten, was geschehen war. Es war verblüffend, wie rasch die beiden sich auf das Wesentliche verständigten.
    Dreitausend Jahre gemeinsame Erfahrung, schoss es mir durch den Kopf. „Man kann sich ausrechnen, dass etwas nachkommen wird", schloss Rhodan sein Briefing. „Der Prozess, worin auch immer er bestehen mag, ist noch nicht abgeschlossen."
    Atlan nickte. „In zehn Minuten bin ich bei euch. Dann besprechen wir alles Weitere."
    Sein Abbild erlosch.
    Rhodan nahm den Blick von der Projektion, die den Sternhaufen mit allen Details zeigte, die von den Ortern bisher ermittelt werden konnten. Seine Miene war wie versteinert. Undurchdringlich.
    Ich hätte viel darum gegeben zu erfahren, was er jetzt wohl dachte.
    Vielleicht überlegte er auch nur, ob Trim Marath, der unterhalb der Hologrammwand stand, weitere Hiobsbotschaften parat hatte. Jedenfalls starrte er ihn an.
    Der Kosmospürer war es gewesen, der unablässig - beinahe panisch - betont hatte, dass ein einschneidendes Ereignis bevorstehe.
    Etwas Furchtbares werde geschehen!
    Wir wussten inzwischen, was der Mutant damit gemeint hatte: den Sternhaufen, der plötzlich aus dem Nichts erschienen war.
    Seiner Materialisation waren Raumbeben vorausgegangen, die Stoßfronten von bis zu 95.000 Gravos erreicht hatten. im Anschluss daran waren sie verebbt.
    War es das, was der Kosmospürer mit „furchtbar" gemeint hatte? Unzählige Wesen mussten dabei Schaden erlitten haben oder sogar umgekommen sein.
    Wahrscheinlich stellte sich Rhodan einfach nur die Frage, die uns alle beschäftigte: Ob das noch öfter vorkommen würde?
    Der Kosmospürer schien diese Vermutung ebenfalls zu haben. „Die Reichweite meiner Sinne ist begrenzt", sagte er mit verschleiertem Blick; er wirkte traurig. „Ich weiß nicht, ob sich dieses Ereignis auch, woanders abgespielt hat."
    Das war kein Trost. Immerhin war dem Erscheinen des Sternhaufens ein starkes Raumbeben vorausgegangen. Gleichartige Beben waren in neun anderen Zonen der Milchstraße angemessen worden.
    Etwa im Bereich des Pfeifennebels, der mit rund 500 Lichtjahren Entfernung quasi vor der Haustür der Erde lag, aber auch im

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