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2204 - Planet der Mythen

Titel: 2204 - Planet der Mythen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte. Schroffe Berggipfel, lang gezogene Gletscher und endloser roter Schnee - nichts sonst schien es hier zu geben.
    Rhodans Blick glitt über die Landschaft hinweg und konzentrierte sich auf die Absturzstelle. Keraetes Überreste mussten sich in der Nähe befinden.
    Der Terraner ging einige Schritte weiter und stutzte. Etwas schimmerte ihm entgegen, spiegelte sich im Mondlicht. Für einen Moment glaubte er, es sei die gefrorene Oberfläche eines kleinen Teichs, doch dann kam er näher heran und bemerkte, dass der vereiste Bereich kreisrund war, so als habe man ihn absichtlich angelegt. Er hatte einen Durchmesser von rund fünf Metern.
    „Atlan", sagte Rhodan und ging am Rand der Fläche in die Knie. „Sieh dir das mal an."
    Das Eis verzerrte den Blick und verlieh der Gestalt, die darin eingeschlossen war, bizarre Umrisse. Trotzdem konnte es keinen Zweifel geben, um wen es sich handelte.
    „Keraete." Atlan hockte sich neben Rhodan und strich über das Eis. „Sein glühender Körper muss wie eine Bombe in den Schnee eingeschlagen haben. Er hat den Schnee verflüssigt."
    „Was bedeutet, dass er ebenso aus der Silberkugel geschleudert wurde wie wir auch. Er war bei der Explosion nicht mehr im Inneren." Rhodan zögerte und betrachtete die dunklen Umrisse unter dem Eis. „Ich kann spüren, dass er noch lebt. Keine Ahnung, wieso, ich weiß es einfach."
    „Ich spüre es ebenfalls." In Atlans Blick lag die gleiche Frustration, die Rhodan empfand.
    Dort unten lag der Bote von ES, der als Einziger etwas über die so genannten Sternenozean von Jamondi wusste, der möglicherweise über Hilfsmittel verfügte, mit denen sie aus dieser Eiswüste fliehen konnten. All dieses Wissen war nur ein paar Meter entfernt und doch unerreichbar.
    „Vielleicht gelingt es ihm, sich aus eigener Kraft zu befreien", sagte Atlan. Seiner Stimme war anzuhören, dass er selbst nicht daran glaubte.
    „Vielleicht." Rhodan stand auf.
    „Das werden wir ja sehen."
    Sein Atem hing als Wolke in der Luft. „Die Stelle dahinten zwischen den Felsen sieht nicht schlecht aus.
    Dort sind wir zumindest vor dem Wind geschützt."
    „Willst du etwa hier bleiben?" Jetzt stand auch Atlan auf. „Das halte ich für keine gute Idee."
    „Es ist wahrscheinlich keine gute Idee, aber die einzig vernünftige.
    Sollte jemand den Absturz bemerkt haben, wird er hier nach Überlebenden suchen."
    Rhodan hatte mit Widerspruch gerechnet. Seine eigenen Instinkte verlangten von ihm, einen Weg aus der Kälte zu suchen und Schutz zu finden.
    Doch seine Ausbildung stand dagegen; es erschien ihm nicht sinnvoll, sich von dem Absturzkrater zu entfernen.
    Atlan wischte sich Schnee von den Schultern. Die Feuchtigkeit hinterließ dunkle Flecke im hellen Stoff seines Hemdes.
    „Vorausgesetzt", sagte er, „es gibt hier eine Zivilisation, die einen solchen Absturz bemerken könnte. Dafür sehe ich keinerlei Anzeichen. Wir sollten uns auf uns selbst verlassen, nicht auf andere. Deshalb schlage ich vor, dass wir nach Hilfe suchen, und zwar am besten sofort."
    „Ich werde nicht ohne jegliche Ausrüstung durch eine völlig unbekannte Eiswüste marschieren."
    „Und ich werde nicht hier bleiben und auf den Tod warten."
    Atlans Worte hatten den endgültigen, keinen Widerspruch duldenden Unterton, den Rhodan nach all den Jahren nur zu gut kannte.
    Und damit, dachte er, hätten wir den ersten Streit.
    Perry argumentiert logisch, sagte der Extrasinn.
    Atlan ignorierte den Logiksektor, weil er wusste, dass das stimmte.
    Stattdessen sah er zu, wie Rhodan vor ihm auf und ab ging und all die Gründe aufzählte, die gegen einen Marsch sprachen.
    Sie hatten kaum Informationen über diesen Planeten, argumentierte der Terraner, sie wussten nur,: dass er eine atembare Atmosphäre und eine erdähnliche Schwerkraft besaß. Es gab keinen Hinweis auf Vegetation, nichts, was auf eine Stadt oder Siedlung in der Nähe schließen ließ. Nicht einmal Tierspuren hatten sie gesehen, und die zwei bis drei Stunden, die ihnen blieben, bevor die Erstarrung und der Tod kamen, würden kaum ausreichen, das Gebirge zu verlassen, geschweige denn einen wärmeren Ort zu finden.
    Ein Marsch würde unweigerlich zum Tod führen, ein Ausharren an der Absturzstelle gab ihnen zumindest den Hauch einer Chance.
    Allerdings hing diese Chance allein von der Annahme ab, dass es jemanden gab, der den Absturz bemerkt hatte, und dass dieser Jemand die Mittel und die Motivation hatte, nachzusehen, was dort geschehen war.
    Und darauf

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