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2205 - Das Blut der Veronis

Titel: 2205 - Das Blut der Veronis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Herde robbenähnlicher Tiere aufgespürt und eines der Tiere mit einem Felsbrocken erlegt hatten, dessen gefährliche Hauer ihnen danach als Werkzeug gedient hatten.
    Die Motana gaben bei Schilderung dieses Vorfalles ein melodiöses, anerkennendes Gemurmel von sich.
    Atlan fuhr damit fort, wie sie nach Tagen auf die ersten Intelligenzen, die sie an aufrecht gehende Waschbären erinnerten, gestoßen waren und von ihnen Jamisch gelernt hatten. „Vay Shessod! Vay Shessod!", sangen die Motana aufgeregt im Chor. Sie lebten Atlans Schilderungen förmlich mit.
    Die Vision von der blauhäutigen Humanoiden ließ Atlan aus. Tat er es mit Bedacht, vielleicht, um die Motana nicht zu verwirren und zu überfordern? Dafür ging der Arkonide ausführlich auf die Legenden ein, die sie von den Vay Shessod gehört hatten, über die Schutzherren von Jamondi, deren Schildwachen und Herolde. „Jopahaim! Jopahaim!", sangen die Motana ehrfürchtig, als sei dies der Name eines der Schutzherren. Rhodan hatte den Namen nach dem Erwachen schon einmal im Gesang eines Motana gehört.
    Atlan erzählte weiter: wie sie mit einem Boot der Vay Shessod aufs Meer hinausgefahren waren und den delphinähnlichen Meeresbewohnern begegnet waren, bei denen es sich um Intelligenzwesen gehandelt haben musste. Die Motana waren gefesselt, aber sie nannten diese Wesen nicht beim Namen, sondern besangen nur das Meer. „Khalischer Ozean!"
    Auch als Atlan die Begegnung mit dem seltsamen Hovertrike-Fahrer schilderte, fiel den Motana kein Name zu ihm ein, sosehr sie auch fasziniert erschienen. Rhodan glaubte aber zu bemerken, dass Jadyel so etwas wie Erkennen zeigte. Er nahm sich vor, ihn später darauf anzusprechen.
    Atlan erzählte weiter, wie sie den FremdenüberlistetundihmseinFahrzeugabgenommenhatten,dassdieseres sich aber nicht mehr zurückholte, obwohl sie es ihm offen zeigten.
    Die Motana besangen den Mut und die Umsicht der Fremden.
    Atlan endete schließlich damit, dass die Kybb-Cranar aus einem Gleiter das Hovertrike orteten, sie paralysierten und er und Rhodan sich mitten unter bewegungsunfähigen Motana auf der Ladefläche eines Lastengleiters wieder fanden. „Der Rest ist euch bekannt", sagte Atlan abschließend. „Über unser Leben in den Sternenräumen jenseits von Jamondi kann ich euch ein anderes Mal erzählen."
    Die Motana hatten bis zuletzt an seinen Lippen gehangen:' Als er ihnen nun das Versprechen gab, bald mehr über ihr Leben in unbekannten Sternenräumen zu erzählen, zogen sie sich zufrieden zurück. Es schien, als hätte Atlan ihnen für die Dauer seines Erzählung Vitalität und Tatendrang eingeflößt. Jetzt versanken die Motana wieder in dumpfe Apathie. „So erzählt man Geschichten, Freund Perry", sagte der Arkonide, als sie wieder unter sich waren. „Ich weiß, dass du der bessere Märchenonkel bist", erkannte Rhodan neidlos an. „Aber jetzt sollten wir uns ausruhen, bis unsere Schicht beginnt."
    „Nur noch eines." Atlan deutete auf die Motana. „Findest du, dass das die geborenen Bergarbeiter sind?"
    „Es sind Wesen, die mit der Natur verbunden sind, für das Leben in der freien Wildbahn geschaffen", antwortete Rhodan. „Aber für den Bergbau sind sie denkbar ungeeignet."
    „Dieser Meinung bin ich auch. Warum setzen dann die Kybb-Cranar ausgerechnet sie für den Abbau im Heiligen Berg ein?"
    Rhodan konnte ihm darauf keine Antwort geben.
     
    4.
     
    Atlan
     
    Atlan bekam kein Auge zu. Rhodan dagegen schlief den Schlaf des Gerechten.
    Atlans Extrasinn maß die Zeit bis zum Weckruf: Sie betrug zweieinhalb Standardstunden. Er sann über Fluchtpläne nach, das hielt ihn wach. Aber er kam zu keinem Ergebnis. Sein Extrasinn hatte ein stichhaltiges Argument gegen eine Flucht.
    Solange du 'diesen Halsring trägst, kannst du den Heiligen Berg nicht verlassen.
    Verdammte Halskrause!
    Atlan war dennoch ausgeruht, als Aicha erschien und rief: „Auf, auf, Rote Wellen, unsere Schicht beginnt!"
    Ihrer Arbeitsgruppe gehörten fünfzig Motana an, aber nur rund zwanzig waren Neuzugänge. Die Mehrzahl setzte sich aus seit längerer Zeit Versklavten zusammen, die unterschiedliche Verfallsstufen aufwiesen. Ein älterer Motana, den sie Fahrdin nannten, musste von zwei anderen gestützt werden, weil er aus eigener Kraft nicht mehr gehen konnte. Atlan erinnerte sich, wie der Alte seiner Erzählung hingerissen und mit leuchtenden Augen gelauscht hatte. Jetzt war sein Blick fiebrig, sein Körper zitterte wie unter Schüttelfrost. „Wie soll

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