Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2205 - Das Blut der Veronis

Titel: 2205 - Das Blut der Veronis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verstehst du?"
    „Das hätte ich nicht erkannt", gestand Rhodan. „Haben in eurem Volk die Frauen keine weiblichen Attribute?"
    „Diese nicht mehr."
    „Und warum wurde der junge Motana abgesondert?"
    „Das war ein Mädchen", sagte Jadyel. „Sie wird zum Vorsteher ausgebildet."
    „Aha", machte Atlan. „Darum der fehlende Schweißgeruch."
    Sie kamen in einen lang gestreckten Saal, der aus nacktem Fels bestand, dessen niedrige Decke durch metallene Steher gestützt 'wurde. Beißender Gestank schlug ihnen entgegen. Es war eine Mischung aus Fäulnis, Schweiß und Fäkalien. Es gab unzählige Schlafstätten aus schmutzigen, unhygienisch anmutenden Matratzen. Auf einer von ihnen legten sie Atlan ab. Rhodan wählte die Matratze an Atlans Seite. Jadyel legte sich neben ihn.
    Rhodan sah über sich eine große mechanische Uhr, die statt Ziffern zwanzig Symbole aufwies. Diese sahen aus wie Mondsicheln in verschiedenen Phasen, von ganz schmal bis voll. Die Uhr hatte nur einen Zeiger. Dieser bewegte sich ziemlich schnell, so dass Rhodan sich nicht vorstellen konnte, dass er Stunden und Minuten maß. Er fragte nicht nach der Bedeutung dieser „Uhr", er würde es noch rechtzeitig erfahren.
    Die meisten der Lager waren von Motana belegt, die wohl schon länger im Heiliger} Berg ihren Dienst verrichteten.
    Sie boten einen noch erschreckenderen Anblick als die Vorsteher, die schon Mitleid erregend genug gewirkt hatten. Ihre Zahnreihen wiesen große Lücken auf, manche hatten am schorfigen Kopf nur noch wenige Haarbüschel. Und es gab keinen, der nicht irgendwo am Körper hässliche Entzündungen, Beulen oder eiternde Wunden aufzuweisen hatte. Gegen diese Jammergestalten wirkten die neu angekommenen Motana wie das blühende Leben. - obwohl sie damit eigentlich schon abgeschlossen hatten. „Dein Freund hat sehr töricht gehandelt, als er sich gegen den Direktor der Mine stellte", sang Jadyel bekümmert.
    Die Motana schienen die Worte eher zu singen als zu sprechen. „Ich fand seine Haltung sehr mutig", widersprach Rhodan gegen seine Überzeugung. Er hoffte damit, den Motana aus der Reserve zu locken.
    Doch der sagte nur: „Was für einen Sinn macht Mut schon für einen Todgeweihten? Keiner von uns wird lebend aus dem. Heiligen Berg kommen. Auch ihr nicht - wie wagemutig ihr auch sein mögt."
    „Man sieht deinen Artgenossen an, dass sie jegliche Hoffnung fahren gelassen haben", sagte Rhodan. „Mit dieser Einstellung können sie nicht überleben.
    Aber du scheinst mir etwas lebensfroher zu sein, Jadyel. Oder täusche ich mich?"
    „Ich bin nicht froh. Ich habe mein Herz in den Wäldern von Pardahn zurückgelassen."
    „Ich verstehe ..." Rhodan verstummte.
    Er wollte nicht tiefer in Jadyel dringen.
    Dieser sagte von sich aus: „Ich werde sie nie mehr wieder sehen."
    „Gib nicht auf, Jadyel! Gemeinsam könnten wir es schaffen, dem Heiligen Berg zu entrinnen."
    Jadyel wandte wortlos den Kopf ab. „Das sieht hier aus wie in einem Viehstall", lästerte Atlan, der sich auf der Matratze aufgestützt hatte. „Hier werden wir nicht alt, Perry."
    „Im Heiligen Berg wird niemand alt", sagte Jadyel, der den Arkoniden offensichtlich falsch verstanden hatte. „Alle. herhören", erklang da die Stimme einer Vorsteherin, die sich in der Mitte des Schlafraumes aufgestellt hatte. „Alle, die den Stempel mit den zwei roten Wellen tragen, gehören zu meinem Arbeitstrupp. Ich heiße Nerine. Wir sind für die Nachtschicht eingeteilt. Jeden Morgen sucht ihr nach vollbrachter Arbeit die Schlüsselkammern auf. Ihr hört auf mein Kommando. Rote Wellen, folgt mir!
    Ihr bekommt jetzt eure Instruktionen."
    Nerine war jene Vorsteherin, die die junge Motana beiseite geholt hatte. Diese stand jetzt neben ihr.
    Nerine war schon ziemlich gebrechlich. Nur ihre Stimme war noch fest und melodisch. Sie hakte sich bei dem Mädchen an ihrer Seite unter, als sie ihre Gruppe in einen Geräteraum führte.
    Auch hier hing eine große „Monduhr", wie Rhodan sie bei sich nannte, wie im Schlafsaal.
    Bei ihrem Eintreffen wurden sie von mehrstimmigem, heiserem Kläffen begrüßt. Rhodan entdeckte mehrere Käfige mit kleinen Vierbeinern, deren Schädel an Flusspferde erinnerten. Nur waren sie so klein wie Hunde, zudem klapperdürr und hatten rosige, borstige Körper wie ausgetrocknete Schweine. Es waren Ausgeburten der Hässlichkeit, fand Rhodan. „Das sind Zuukims, unsere wichtigsten Helfer." Nerine hustete. „Jeder Arbeitstrupp sollte zumindest zwei von ihnen mit

Weitere Kostenlose Bücher