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2205 - Das Blut der Veronis

Titel: 2205 - Das Blut der Veronis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwand, stand der Weißbart immer noch unbeweglich an Ort und Stelle.
    Es ging dem Kybb-Cranar einfach nicht in den Sinn, wie ein Motana es schaffen konnte, keinerlei Reaktion auf den Schlag einer Neuropeitsche zu zeigen. Er musste vor rdiesem Mann auf der Hut' sein
     
    10.
     
    Atlan
     
    Dem Arkoniden war, als stünde er unter Feuer. Sein Körper brannte wie unter Tausenden von Nadelstichen. Doch er widerstand dem Bedürfnis, seinen Schmerz hinauszubrüllen. Es war unmöglich, stillzuhalten. Sein gepeinigter Körper schrie nach Bewegung, der Drang, dem Schmerz entgegenzuwirken, wurde übermächtig. Aber er widerstand ihm. Er gab keinen Ton von sich, und er rührte sich nicht vom Fleck. Erst als Raphid-Kybb-Karter nach oben - verschwunden war, ließ er sich gehen. Atlan brach zusammen. Er merkte noch, wie seine Glieder unkontrolliert zu zucken begannen.
    Dann verlor er die Besinnung. Es war wie eine Erlösung. Als er wieder zu sich kam, sah er Rhodans Gesicht über sich.
    Und er hörte die Motana singen. „Ich habe es dieser eingebildeten Bestie gezeigt", murmelte er mit einem zufriedenen Lächeln. „Er weiß jetzt, dass er mich nicht brechen kann."
    „Ja, du hast übermenschliche Willenskraft gezeigt", sagte Rhodan. „Dafür gebührt dir Bewunderung. Aber das beschert uns auch einige Probleme."
    Atlan nickte. Er wusste sehr wohl, dass er sich damit Raphid-Kybb-Karter zum Todfeind gemacht hatte. Bisher war er anonym gewesen, ein Motana unter vielen. Aber jetzt hatte er ein Gesicht, das sich der Kybb-Cranar merken würde.
    Und er würde diesem Gesicht Eigenschaften zuordnen, die ihm außerordentlich missfielen. Atlan war durch seine Haltung für Raphid-Kybb-Karter zur Zielscheibe geworden. „Tut mir Leid, aber ich konnte nicht anders", entschuldigte sich Atlan. „Ich musste diesem Kybb-Cranar meine Stärke vorführen. Ich musste ihm einfach zeigen, dass ich stärker bin als er."
    „Ist schon in Ordnung. Ich kann dich verstehen."
    „Wir müssen von hier verschwinden."
    Atlan stemmte sich entschlossen hoch, aber Rhodan drückte ihn zurück. „Du wirst dich erst einmal ausruhen", sagte Rhodan. „Ich habe einen möglichen Fluchtweg entdeckt. Beim letzten Einsturz ist ein Stollen frei geworden, der den Vorsteherinnen nicht bekannt war.
    Er war in ihrem Plan nicht eingezeichnet.
    Ich habe daraus einen starken Luftzug gespürt, so dass ich annehme, dass es sich um eine Verbindung zur Außenwelt handelt. Ich werde ihn erkunden, während du dich erholst."
    Atlan wollte aufbegehren und Rhodan begleiten. Aber als Rhodan ihm befahl, liegen zu bleiben, gab er seinen Widerstand auf. Rhodanhatte Recht, er musste erst zu Kräften kommen, bevor er sich an ein so schwieriges Unternehmen wagen konnte. Er spürte, wie er sich zunehmend regenerierte. Sein Zellaktivator beschleunigte diesen Prozess, so dass er in einer Stunde oder zwei wieder der Alte sein würde.
    Nachdem Rhodan verschwunden war, lauschte Atlan dem Gesang der Motana.
    Er hatte dieses Lied noch nie gehört. Er konzentrierte sich auf den Text, und auf einmal wurde ihm klar, dass die Motana ihn besangen.
    Sie rühmten seinen Mut und seine Unerschrockenheit gegenüber den übermächtigen Kybb-Cranar. Sie verglichen ihn in ihrem Gesang mit den legendären Schutzherren und stellten ihn auf eine Stufe mit diesen. Und sie priesen seine Erzählkunst, mittels der er ihnen so viele Stunden verschönt, ihren Lebenswillen geweckt und sie zum Durchhalten bewogen hatte.
    Sie übertrieben in ihrem Gesang maßlos, aber gerade das rührte ihn. Die Wertschätzung der Motana war ihm wichtig.
    Sie zeigte, dass er unter ihnen Freunde gefunden hatte.
    Atlan musste wehmütig schmunzeln, als er hörte, dass sie von ihm auch als Bruder der stählernen Wölfe sangen. Er fühlte sich auf einmal wieder voller Tatendrang und' konnte es kaum erwarten, dass Rhodan zurückkehrte. Als der Terraner endlich wieder im. Schlafsaal erschien, hatte der Zeiger der Wanduhr zwei Mondsymbole durchwandert. „Alles klar", meldete Rhodan. „Ich bin mir nun sicher, dass der Stollen aus dem Berg hinausführt. Ich habe mit einigen Vorsteherinnen gesprochen. Sie behaupten, dass es sich dabei um einen Zugang handelt, den früher die Kybb-Cranar benutzt haben. Sie haben ihn irgendwann zumauern lassen, weil sie darauf verzichteten, sich mit den paramentalen Kräften herumzuschlagen."
    „Ich habe den zugemauerten Stollen vor dem Einsturz gesehen", sagte Atlan bestätigend. „Worauf warten wir noch?"
    Rhodan

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