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2208 - Agentennest Hayok

Titel: 2208 - Agentennest Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinein.
    Aus einem schmalen Felseinschnitt kam ihnen einer der Roboter entgegen, die sie gleich zu Beginn ausgeschickt hatten. Er funkte seinen Identifikationskode, ehe er den Sicherheitsabstand zum TLD-Chef unterschritt. Die Maschine streckte ihm zwei ihrer Tentakel entgegen, die sie um ein großes Büschel blaugrünes Kraut gewickelt hatte.
    Dem Tai-Laktrote stockte der Atem.
    „Phynoceros malmedü", verkündete der Roboter. „Frisch gepflückt."
    Dario nahm ihm das wertvolle Grünzeug ab, als sei es dünnes, zerbrechliches Glas. Er hüllte es in ein Transportfeld, noch immer voller Staunen.
    „Es gibt noch mehr davon!", sagte die Maschine.
    „Kein Wort nach außen", warnte da Eshmale seine Begleiter. Er entnahm der Positronik des Roboters die Koordinaten der Fundstelle und speicherte sie in seiner Gürtelschnalle.
    Anschließend löschte er den Speicher des Roboters und startete die Positronik neu. Der Roboter erhielt den Auftrag, ausschließlich nach geheimen Zugängen von Kavernen zu suchen.
    Dario da Eshmale trennte sich von seinen Begleitern. Er sprach über Funk mit Dornbeer und kehrte zu seinem Hochgeschwindigkeitsgleiter zurück.
    Der Plophoser wartete schon.
    „Drei Gründe bewegen mich dazu, sofort nach Vhalaum zurückzukehren, Gran." Er hielt ihm das blaugrüne Gold unter die Nase. „Phynoceros malmedi in Mengen, wie es sie sonst nirgends auf diesem Planeten gibt."
    „Der zweite Grund sind die beiden Ankömmlinge. Aber der dritte?"
    „Der Tato wird einen Empfang zu Ehren der Herrin von Hayok geben. Ich muss damit rechnen, dass er mich dazu und zum anschließenden Festmahl einlädt. Es wäre zu schade, wenn ich mir die Köstlichkeiten seines Leibkochs entgehen lassen würde. Obwohl ..."
    Dario warf einen sinnenden Blick auf das Kräuterbüschel. „Ich könnte mir etwas Schmackhafteres vorstellen - Krish'ma Dengalas mit den Originalkräutern ..."
    Für ein solches Mahl hätte er sogar eine Audienz bei Bostich sausen lassen.
    „Sucht den Zugang!", sagte er abschließend zu Gran. „Wenn in Vhalaum etwas danebengeht, wisst ihr, wohin ihr euch abzusetzen habt."
     
    15.
     
    Kraschyn schwebte über dem Tellerrand des Palastes im Stadtkern. Das achthundert Meter hohe Bauwerk auf den vier Säulen der Vernunft schimmerte wasserblau und halb durchsichtig. Das Material - es war Kremit - erinnerte ihn an die wertvollen und äußerst seltenen Gletschermilchkristalle aus der Eastside.
    Der Mascant ließ seinen Blick über die Metropole schweifen. Vhalaum erstreckte sich über ein Gebiet von hundert Kilometern Durchmesser. In dieser Stadt kochte das Leben. Seit das Kristallimperium Hayok als Basis für die Wirtschaftsoffensive gegen die LFT benutzte, platzte die Stadt fast aus den Nähten. Industrieanlagen breiteten sich in allen Richtungen um die Stadt aus. An den Küsten des Kontinents Udroon entstanden neue Raumhäfen und Werftanlagen. Gigantische Industriekomplexe wuchsen in den Himmel, in denen die Schwerpunkte auf der Erzeugung von Nahrung und der Herstellung von Ersatzteilen lagen.
    Vhalaum und Hayok nahmen eine zentrale Stellung in der Planung des Kristallimperiums ein. Bisher wussten die Bewohner der Planeten des Sternenarchipels nicht, was alles geplant war. Nicht einmal der Tato verfügte über entsprechende Informationen.
    Vielleicht ahnte er es. Anmerken ließ er sich nichts.
    Kraschyn sah zu, wie Krislyrr sich ein wenig umständlich aus der Antigravröhre schwang, die Oberseite des Trichters absuchte und dann zu ihm herüberschwebte.
    Der Tato trug eine einfache Bürokombination. Er hob die Hand zum Gruß. „Dreisonnenträger, die Mascantin lässt dir mitteilen, dass sie zur Verfügung steht."
    „Danke. Sage ihr, ich komme."
    Der Tato zog sich zurück. Kraschyn warf einen letzten, sinnenden Blick auf die Stadt und den schimmernden Trichter unter seinen Füßen.
    Wie schlimm ist es tatsächlich um dich bestellt, Ascari da Vivo?, fragte er sich. Über den Anschlag war er informiert, dem sie zum Opfer gefallen war, und davon, dass sie äußerlich entstellt sei. Ich werde es schon bald wissen!
    Er täuschte sich. Als er den großen Audienzsaal betrat, sah er den Tato und den Kralasenen namens Shallowain vor sich. Die Admiralin Erster Klasse und Dreisonnenträgerin verbarg sich hinter einem optischen Verzerrerfeld.
    „Ascari da Vivo, seid mir willkommen!" In durchaus ehrlich gemeinter Herzlichkeit ging er auf sie zu.
    „Halt!" Die eisige Stimme des Kralasenen beeindruckte Kraschyn nicht. Er ging

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