2208 - Agentennest Hayok
durchaus mit untergeordneten Figuren entschieden werden.
Ascari da Vivo ging nicht auf seine Bemerkung ein. „Die LFT schläft nicht.
Sie rüstet bekanntlich das 1450 Lichtjahre von Hayok entfernte Malby-System mit dem Planeten Rumal auf. Als Gegengewicht zu Hayok hat sie es zu einem beachtlichen Stützpunktsystem ausgebaut."
„Gibt es hierzu neue Informationen, Verehrteste?"
„Nicht wesentlich mehr als bisher, da die Celistas im Sektor Rumal einen schweren Stand haben. Der eigentliche Grund für die Eile des Imperators liegt allerdings im Projekt mit dem Kodenamen PRAETORIA. Dabei handelt es sich - wie Ihr wisst - möglicherweise um eine neue Waffe. Nähere Informationen dazu besitzen wir noch nicht. In einer altterranischen Sprache war der Praetor ein hoher Beamter in richterlicher Funktion, auch ein Statthalter einer Provinz. Die Praetorianer bildeten die Leibwache der römischen Kaiser.
Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass es sich in der Tat um ein militärisches Projekt handelt."
Deshalb also hat Bostich gleich zwei Mascanten in diesen Sektor verlegt.
Und deshalb ist Ascari hier, obwohl sie vermutlich noch dringend Erholung brauchte.
„Seine Erhabenheit hat mir eine geheime Botschaft mit auf den Weg gegeben", sagte die Stimme. „Wir sollen uns innerhalb der kommenden Woche für einen Militärschlag auf das Territorium der LFT vorbereiten. Einer von uns beiden wird den Angriff leiten, der andere wird Hayok halten und Jamondi beobachten."
Kraschyns Augen fingen vor Erregung an zu tränen. Den Angriff würde selbstverständlich er leiten, denn Ascari war noch viel zu geschwächt.
Das Verzerrerfeld bewegte sich. Es besaß eine unregelmäßige Spindelform, so dass Kraschyn die Bewegung nachvollziehen konnte. Ascari wandte sich Shallowain zu, der die Unterhaltung bisher mit ausdruckslosem Gesicht verfolgt hatte. Jetzt nahm er einen Funkspruch entgegen, vermutlich von den örtlichen Celistas. Die Miene des Kralasenen hellte sich sichtlich auf.
„Gute Nachrichten", sagte Shallowain. „Sehr gute Nachrichten. Mascantin, du musst für ein paar Stunden auf mich verzichten."
„Geh schon!", zischte die Stimme aus dem Energiefeld. „Ich kann deine Rückkehr kaum erwarten!"
16.
Zwei Tage von zwei Wochen vergingen. Der Kalender zeigte den 7. September 1331NGZ. Längst hielt Kantiran es nicht mehr in der Suite aus. Die Zimmer schienen immer mehr zu schrumpfen, er stieß gegen alle möglichen Einrichtungsgegenstände. Ab und zu rannte er die Geheimtreppe rauf und runter, um ein wenig Bewegung zu haben.
Am Abend des zweiten Tages fasste er einen Entschluss. „Lass uns in der Dunkelheit hinausgehen, Mal. Ich muss unter Leute."
Der Freund war entschieden dagegen. „Unsere Abwehrvorrichtungen lassen sich nur von innen optimal steuern, nicht von außen. Niemand gibt uns die Garantie, dass man uns bei der Rückkehr nicht erwartet."
Kantiran sah es ein. Unruhig wie eine Raubkatze wanderte er in den beiden Zimmern hin und her. Die Straße hinunter ... dort brodelte in Sichtweite das Leben Etymbas. Dort, so glaubte Kantiran, wären sie besser aufgehoben als in diesem alten Haus. Er wünschte sich, morgens kämen Gleiter mit einer hochenergetischen Abrissbirne. Dann mussten sie so schnell wie möglich verschwinden und sich im Gewimmel des Stadtteils verstecken.
„Ich bin sicher, dass sie irgendwann kommen." Er warf sich in einen der vergammelten Sessel und streckte die Beine von sich.
„Da sind wir einer Meinung, Kant.
Und wie es aussieht..."
Mal sprach von den Verfolgern, er selbst von den Abrissbaggern.
Ein winziges rotes Lämpchen blinkte. Es gehörte zu einem Messgerät, das selbst winzigste Erschütterungen innerhalb des Gebäudes anzeigte. Fast gleichzeitig meldete der Mikroorter eine energetische Veränderung in der Eingangshalle..
Mal sprang auf. „Sie sind da!"
Zwei Tage hatten die Agenten nur gebraucht. In einer riesigen Stadt wie Vhalaum stellte das eine Meisterleistung dar..
Kantiran half Mal, die Bombe scharf zu machen. Dafür benötigten sie zehn Sekunden. Der Orter im Antigravschacht zeigte winzige energetische Aktivitäten an. Wer immer sich näherte, benutzte High Tech der neuesten Generation. Die winzigen Mengen Streustrahlung entstanden durch das veraltete Gebäude mit seinen undichten Wänden. Die Energieleitungen streuten so stark, dass sie mit Projektoren aller Art interferierten. Die Eindringlinge bemerkten vermutlich, dass sie einen Fehler gemacht hatten. Sie
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