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2215 - Der Schohaake

Titel: 2215 - Der Schohaake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über Interkom gerufen wurde. Dr. Corten sah ihm vom Holoschirm entgegen. „Etwas Unglaubliches ist geschehen -und geschieht immer noch, Skargue. Komm bitte so schnell wie möglich in Mondra Diamonds Büro. Sie wird gleich hier sein."
    Skargue war alarmiert. Was war passiert? Etwa etwas mit den Schohaaken? Waren sie erkrankt - oder gar tot? „Komm, Sam!", rief er und stürzte auf den Korridor hinaus. Natürlich wusste er, wo sich Mondra Diamonds Büro befand. Auf dem Weg dorthin begegneten ihm Männer und Frauen, die kaum Zeit hatten zum Grüßen. Sie wirkten alle aufgeregt und in großer Eile.
    Als sie das Büro erreichten, war Mondra bereits da. Sie hatte nicht viel geschlafen, das war ihr anzusehen. Ihr Haar wirkte wirr. Sie hatte einen Becher Kaffee in der Hand. „Also?", fragte sie gerade. „Was ist passiert, Aisac?"
    Das Büro wimmelte von Männern und Frauen in der Kluft der Wissenschaftler. Einige von ihnen kannte Skargue. Sie hatten sich leise unterhalten. Jetzt schwiegen sie. Dr. Corten räusperte sich. Er strich sich die Haare aus der Stirn. „Schohaaken", begann er ohne Vorwarnung. „Aus allen Winkeln der Erde wird ihr Auftauchen gemeldet. Die meisten sind lebendig, viele aber auch tot. Selbst auf dem Mars wurden bereits einige aufgefunden."
    Alexander Skargue sah, wie Mondra schluckte. Sie starrte Corten an, als hätte er gerade den Weltuntergang verkündet. Aber nur für einen Moment, dann fasste sie sich wieder. .„Wie viele sind es?", fragte sie. „Gibt es genaue Zahlen?"
    „Der Prozess ist noch im Gange", sagte Corten. „Aber bisher sind es bereits über dreitausend Sichtungen."
    Dreitausend! Skargue konnte es nicht glauben. Und wer konnte schon wissen, wie viele Zwergwesen in unzugänglichen Gebieten wie Jötunheimens Bergen aufgetaucht waren? „Also doch eine Invasion?", fragte einer der Wissenschaftler.
    Mondra Diamond winkte ab. „Daran glaube ich nicht. Ihr habt sie erlebt und studiert.
    So verhalten sich keine Invasoren."
    Ständig liefen weitere Meldungen von Schohaaken-Funden ein. So ging das den ganzen Vormittag über. Dann, nach gut vier Stunden, war Schluss. Es materialisierten keine weiteren Wesen mehr.
    Insgesamt befanden sich am Abend des Tages 3504 Schohaaken im Solsystem.
    Mehr als ein Drittel davon, 968 um genau zu sein, waren tot „angekommen".
    Alexander Skargue blieb in Mondra Diamonds Nähe. Er begleitete sie zu den im Gebäude untergebrachten Schohaaken, als sie ihnen die Nachricht vom massenhaften Auftauchen ihrer Artgenossen überbrachte. Seltsamerweise löste diese bei den kleinen Wesen keinen überschwänglichen Jubel aus. Insbesondere die Tatsache, dass viele der Ankömmlinge tot waren, lastete schwer auf ihnen.
    Skargue spürte, dass die ganze Angelegenheit ihm allmählich über den Kopf wuchs.
    Er hatte Orren Snaussenid hierher gebracht. Er hatte dafür gesorgt, dass der Außerirdische in die richtigen Hände kam. Er hatte die anderen Schohaaken ankommen sehen und war dabei gewesen, als sie mit dem Datenmaterial der Terraner konfrontiert wurden. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er den Wissenschaftlern und Mondra Diamond in den letzten Tagen keine große Hilfe mehr sein können. Auch Orren brauchte ihn nicht mehr.
    Langsam kam er sich hier überflüssig vor. Das Gefühl steigerte sich noch, als Mondra Diamond ein Telekom-Gespräch mit Julian Tifflor führte. Der legendäre Unsterbliche war Skargue natürlich ein Begriff. Der Liga-Außenminister war schon über die Situation informiert. Er und seine Sonderbeauftragte spekulierten über die möglichen Ursachen des massenweisen Schohaaken-Auftauchens im Solsystem. Da war von der veränderten Hyperimpedanz die Rede, als einer Möglichkeit. Eine weitere Vermutung betraf das Strahlen des „Juwels Sol". Es fielen noch andere Ausdrücke, mit denen Skargue nichts anfangen konnte. Nein, diese Angelegenheit war jetzt zu hoch für ihn. Sie hatte eine Dimension erreicht, die ihm nicht mehr zugänglich war.
    Dazu kam, dass Sam sich in dieser Umgebung zunehmend unwohl fühlte. Der Huskie hatte eigentlich die ganzen Tage über nichts anderes getan, als seinem Herrn nachzutrotten, geduldig zu warten, wenn er mit Marge und ihren Leuten schuftete oder sich um die Schohaaken kümmerte. Das treue Tier litt sichtlich. „Du willst nach Hause, Sam, oder?", sagte Skargue leise zu ihm, während Mondra noch sprach. Er kraulte ihm das weiche Fell. „Ich kann dich verstehen. Wir können hier nichts mehr tun. Wir waren viel zu

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