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2219 - Rorkhete

Titel: 2219 - Rorkhete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Feste. Ja ... dort. Vielleicht hast du dort Glück. Der Strom ist bei weitem nicht der stärkste, diese führen zu den Waffensystemen der Feste, die zumindest noch in Teilen einsatzbereit sind, du suchst nur einen bestimmten. Denjenigen, der zum Gedächtnis der Feste führt.
    Du erwachst aus deiner Starre. Hier lang!, sagst du und deutest auf einen Lift. Wir müssen hier lang.
    Zephyda folgt dir wortlos. Gemeinsam schwebt ihr den Antigravschacht hinunter. Es muss das erste Mal sein, dass die Motana einen solchen Lift benutzt. Sie rudert mit Händen und Armen, genießt die Schwerelosigkeit, jauchzt ausgelassen.
    Was du siehst, ist vielleicht das eigentliche Geheimnis der Motana. Nicht ihre Psi-Gabe, nicht ihre Entschlossenheit lässt sie den Kybb-Cranar trotzen. Nein, die Fähigkeit, wie Kinder den Augenblick zu leben.
    Nach einiger Zeit verlasst ihr den Lift. Eine Reihe von Fenstern gibt den Blick in die Mitte der Feste frei. Ihr befindet euch ungefähr auf derselben Höhe wie der Fuß des Berges, der sich zwischen den Fingern erhebt.
    Felsen lugen aus seinen grünen Flanken. Seevögel nutzen geschickt die komplizierten Winde aus, die um den Berg streifen.
    Zephyda bleibt stehen, drückt ihr Gesicht gegen die Scheibe. Dann stößt sie in einem aufgeregten Singsang hervor: Da, unterhalb vom Gipfel! Auf dem flachen Stück. Das sind doch ... Ja.
    Wollen wir nicht dorthin? Vorhin hast du extra Halt gemacht.
    Das ist jetzt nicht mehr nötig. Wenn du willst, können wir sie uns später ansehen.
    Sie fragt nicht, was du mit später meinst. Ihr setzt euren Weg fort.
    Bald bleiben die Fenster hinter euch zurück, als ihr tiefer in das Innere des Fingers vordringt. Dann, das Netz teilt dir mit, dass ihr euch inzwischen unter der Wasseroberfläche befindet, gelangt ihr auf einen langen, gebogenen Gang: die Verbindung zu dem Finger, in dem der Sektor liegt, auf den du deine Hoffnungen setzt. ■ Ihr begegnet niemandem. Das Huschen der kleinen Roboter, das Aufflackern und Erlöschen der Lichter erfüllen die Feste mit vermeintlichem Leben.
    Doch die Feste ist verlassen. Wider besseres Wissen - es ist undenkbar, dass das Netz dich belügt! - macht ihr hin und wieder Halt und dringt in Räume vor. Ihr findet Mannschaftsquartiere und kleine, lokale Kontrollzentren, Lagerräume und Essenssäle, Aufenthaltsräume und Hygienebereiche - allen Räumen gemein sind die niedrigen Decken und die wuchtige, massive Ausführung der Einrichtung. Die Feste ist von Shoziden für Shoziden gemacht. In diesem Sinne bist du tatsächlich nach Hause zurückgekehrt.
    Nur das, was ein Zuhause eigentlich ausmacht, fehlt. Die Gefährten. Immer wenn du nach ihnen suchst, entwindet sich das Netz dir. Weiß es die Antwort nicht? Oder handelt es aus Sorge, will es dir die Pein ersparen?
    Du spürst eine Berührung am Arm. Zephyda. Sie blickt dich aus ihren großen Augen an. Alles in Ordnung?, fragt sie. Ja. Ja doch.
    Was sagst du da? Eigentlich ist nichts in Ordnung. Sie berührt dich. Niemals zuvor hast du das zugelassen. Und jetzt, da es passiert ist... Ihre Hand ist warm, angenehm warm.
    In diesem Moment spürst du das ganze Ausmaß dessen, was die Kybb-Cranar dir gestohlen haben. Du schwörst, nicht nachzulassen, ganz gleich, was du in der Feste finden wirst. Und dann seid ihr dort.
    Der Raum, den ihr betretet, ist lang gestreckt. Regale erstrecken sich in langen Reihen, verwehren die Sicht auf sein Ende.
    Was sind das für Rollen überall?
    Zephyda geht zu einem Regal, nimmt eine Rolle heraus. Ihre Folie ist mit Schriftzeichen bedruckt.
    Schriftrollen, erläuterst du. Das hier ist ein Archiv. Hier werden alte Dokumente aufbewahrt, damit die Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät.
    Was bereits geschehen ist. Die Schriftzeichen auf der Rolle, du kannst sie nicht lesen. Deine Eltern sind gestorben, bevor sie die Gelegenheit hatten, dir die Schrift deines Volkes beizubringen. ^Die Rollen sind nutzlos für dich.
    Ihr geht die Reihen der Regale ab in der Hoffnung auf ... Auf was eigentlich?
    Ihr findet nur Schriftrollen. Lange Reihen verstummter Zeugen. Dir wird schwer ums Herz. Du hast dich gestählt für furchtbare Enthüllungen, hast geglaubt, du wärst auf alles vorbereitet. Nur eines hast du übersehen: dass es nichts Schlimmeres als Unwissenheit gibt. Denn die Phantasie nimmt sich den Raum, den die Leere lässt, füllt sie mit ihren Ängsten.
    Dann, ein Ruf. Rorkhete, komm her! Das musst du sehen!
    Mit pochendem Herzen eilst'du in die Richtung, aus

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