2222 - Rendezvous mit der Ewigkeit
wir Unsterblichen den Schritt zur Superintelligenz tun."
„Den ... waaas?", fragte Homer G. Adams fassungslos. „Ist das euer Großes Projekt? Ihr ... ihr glaubt wirklich, ihr könntet eine Superintelligenz werden?"
„Nicht ihr, sondern wir, Homer", sagte Perry Rhodan salbungsvoll. Er lächelte. „Bitte hör auf, so zu tun, als wüsstest du nichts mehr davon."
„Ihr seid verrückt", krächzte der Residenz-Koordinator. „Ihr seid vollkommen übergeschnappt."
„Willst du einen Cognac, Chef?", fragte Diana besorgt.
Der kleine Mann aus einem anderen Universum nickte nur. Es war Wahnsinn. Er war in eine Welt hineingeraten, in der Irrsinn herrschte. In dem Buch hatte davon nichts gestanden.
Oder war ihm auch daran die Erinnerung genommen worden? 6.
Mepp Stronsheimer und Sergej Gudikov patrouillierten gemeinsam durch die Gänge der Solaren Residenz, wie es der Befehl verlangte. Der Alarm war auf eine erträgliche Lautstärke gedrosselt worden, nachdem einige Dutzend Männer und Frauen in die Medo-Station eingeliefert worden waren - die meisten wegen geplatzten Trommelfells, einige andere wegen Schocks. „Und ich sage dir, das haben sich die Unsterblichen nur ausgedacht, um uns zu schikanieren", sagte Stronsheimer. „Warum sollen wir Gucky paralysieren? Er ist der Einzige, der etwas Leben in die Bude bringt."
„Sie sind seltsam geworden", stimmte Gudikov ihm zu. „Seitdem sie sich vor drei Tagen alle zusammen zurückgezogen haben, kümmert sich kein Aas mehr um uns - geschweige denn um die Gäste und Botschafter von anderen Planeten, die nur ihretwegen hergekommen sind. Es ist eine Schande."
„Wenn du mich fragst, sind sie übergeschnappt."
Stronsheimer hatte kaum ausgesprochen, da ertönte in ihrem Rücken ein unheimliches Grunzen und Fauchen.
Sie wirbelten herum, aber es war schon zu spät.
Bevor sie ihre Waffen ziehen konnten, hing der Werilt an Stronsheimers Hals und biss zu. Gudikov hinderte er telekinetisch daran, auf ihn zu schießen. Er ließ einfach seine Waffe davonschweben.
Dann nahm er sich ihn vor. Als er mit ihm fertig war, teleportierte er mit einem irren, heiseren Lachen davon.
Stronsheimer lag auf dem Rücken. Die ersten dunklen Haare sprossen in seinem Gesicht. Dr. Bingo F. Jodelhoven hatte LAO-TSES Durchsage, Rhodans Befehl und den Alarm nicht gehört, denn er trug Kopfhörer, die er auf volle Lautstärke gestellt hatte.
Die Riffs und der Gesang der „Rolling-Stones-Revival-Band" droschen auf seine Trommelfelle, aber das störte ihn nicht. Zu den Klängen von „Satisfaction Remix 1332" diktierte der 5-D-Mathematiker seiner Syntronik neue Formeln - bis jemand von hinten auf seine Schulter tippte.
Jodelhoven schwenkte mit seinem Sitz herum. „Gucky!", brüllte er erfreut. Er konnte den Mausbiber gut leiden, obwohl er ihm nur einmal persönlich begegnet war. „Was führt dich denn zu mir?"
Der Ilt lächelte freundlich. Dann biss er zu.
Alyssia Danger war Programmiererin. Sie war alles andere als gefährlich, sie hieß nur so. Alyssia war zarte 27 Jahre alt und arbeitete seit einem Jahr in der Solaren Residenz. Mit der doppelt so alten Fernanda Sanchez bildete sie ein Team.
Außer ihrer Arbeit verband sie die Mitgliedschaft im Gucky-Fanclub „Tramp lebt!". Alyssia war sogar Schriftführerin. Sehr zu ihrem Leidwesen hatte Gucky bisher nie die Zeit gehabt, auf den wöchentlichen Treffen des Clubs zu erscheinen.
Umso fassungsloser war sie, als der berühmte Ilt plötzlich mitten in ihrer kleinen Zentrale materialisierte. Natürlich hatte sie die Warnungen vor ihm gehört, aber die waren an ihr abgeprallt. Gucky eine Gefahr? Das war lächerlich, ein dummer Scherz von LAOTSE. „Gucky!", rief die junge Frau. „Was für eine Überraschung! Fernanda, er ist es wirklich!"
Sanchez war ebenfalls aufgesprungen und ging vor dem Mausbiber, der seltsam starr vor ihnen stand, in die Hocke. Dann schüttelte sie den Kopf. „Nein, Alyssia, er ist es nicht", sagte sie enttäuscht. „Der echte Gucky hat den berühmten Nagezahn. Der hier hat Reißzähne. Und er knurrt so komisch. Sieh dir nur seine Augen an. Da könnte man glatt Angst kriegen.
Vielleicht ist an der Warnung doch etwas dran."
Sie wich vor dem Ilt zurück und zog ihren Paralysator. Alyssia aber streckte die Hand aus und streichelte über das Kopffell des Pelzwesens, ihres großen Schwarms. „Geh weg von ihm", sagte Fernanda. „Du weißt nicht, wozu er fähig ist. Wir sollen ihn paralysieren. Er ..."
Sie kam nicht dazu,
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