2222 - Rendezvous mit der Ewigkeit
es dem Residenz-Koordinator. „Das ist unmöglich. Ich träume ..."
„Was hast du gesagt, Bruder?" Der Alte auf der Bank, mitten im Residenzpark, drehte sich auf die Seite, sodass er ihm den Rücken zukehrte. „Du hattest dein Nickerchen, jetzt bin ich an der Reihe."
„Aber ... aber ... aber ..."
„Was aber, aber? Bist du ein Papagei? Geh mir bloß nicht auf die Nerven, Bruder."
Adams holte tief Luft. Plötzlich, wie ein Überfall, war die Erinnerung wieder da. Über der Residenz hatte nicht die SOL gestanden, die war überhaupt nicht im Solsystem, sondern die intelligente Energiewolke. Und er- er hatte auf einem der Balkone gestanden, im strömenden Regen, und verzweifelt versucht, zu einem vernünftigen Kontakt mit der Wolke zu kommen.
Bis er von den Beinen gerissen und in den schwarzen Schlund gerissen wurde. Dann war nichts mehr gewesen, an das er sich erinnern konnte. „Du bist ja immer noch da, Bruder", sagte der Glatzkopf und drehte sich wieder zu ihm um. „So, wie du aussiehst, kannst du einen guten Schluck brauchen. Heute habe ich meine Spendierhosen an. Komm her, Bruder, trink!"
Er zog einen Flachmann aus einer Innentasche des Mantels und streckte ihn Adams hin. Der Aktivatorträger beäugte die Flasche neugierig. „Cognac?"
„Doppelkorn."
Adams winkte ab. „Nein, danke. Sag mir lieber, wo ich hier bin."
Der Alte sah ihn an, als zweifle er an seinem Verstand. „Da behaupten die Leute doch immer, ich sei ein komischer Kauz. Du bist in Terrania, Bruder, der Hauptstadt Terras und der milchigen Straße. So wahr ich Sahaver bin, der letzte Obdachlose der Erde." Er kicherte. „Jedenfalls sagen die Hochglanzpolierten das."
„Angenehm", murmelte Adams geistesabwesend. „Ich bin Homer G. Adams."
„Natürlich, natürlich", lachte der Alte. „Und ich bin Reginald Bull in Verkleidung."
Adams war nicht nach Scherzen zumute. Er hatte im Regen gestanden, hoch oben auf dem Balkon, und über ihm war die Energiewolke gewesen. Sie hatte verzweifelt nach Gucky gerufen und irgendetwas von einer Affinität gesagt - oder gedacht.
Eine Affinität zwischen den Unsterblichen? Er sollte sie zu ihnen führen, wenn er das richtig verstanden hatte.
Wo blieb sie dann?
Adams sah erst jetzt den regen Gleiterverkehr. Wie ein Bienenschwarm umkreisten die supermodernen Fahrzeuge die Residenz, landeten auf ihr oder starteten; ein hektisches, aber geregeltes Kommen und Gehen. In und über der Stadt war es genauso, soweit er das von hier aus beurteilen konnte. Dies war nicht das Terrania, das er kannte. Er vermisste die Schwebebusse und die vielen Fußgänger.
Es kam ihm so vor, als hätte es nie eine Erhöhung der Hyperimpedanz und ihre fatalen Folgen gegeben. „Wie lange ist die SOL schon hier?", fragte er Sahaver. „Du musst es wissen, wenn du hier auf der Bank zu Hause bist."
„Natürlich weiß ich das", sagte der Penner. „Drei Tage. Sie ist das Symbol der friedlich geeinten Milchstraße.
Jedenfalls hört man das so."
„Das ist Unsinn", widersprach Adams. „Die Milchstraße ist nicht friedlich geeint. Terra und Arkon sind verfeindet. Ihre Flotten können jederzeit wieder..."
„Wenn du der Expertise eines Bankiers nicht glaubst", unterbrach ihn Sahaver. „Jedenfalls ist sie da. Sie kam gerade rechtzeitig zum großen Treffen."
„Großes Treffen?", fragte Adams. „Was für ein Treffen?"
„Du lebst wirklich noch hinter DaGlausch, Bruder." Sahaver seufzte. „Die Unsterblichen. Sie sind aus allen Himmelsrichtungen gekommen, um ihre Erfahrungen hinsichtlich des Großen Projekts auszutauschen. Sie sind alle in der Residenz. Ab und zu zeigen sie sich dem Volk. Selbst Bostich ist von Arkon gekommen. Jeder weiß das."
Es klang wie ein Vorwurf. Obwohl seine Kombination inzwischen von der Sonne getrocknet war, kam Adams sich vor wie ein begossener Pudel.
Das war verrückt! Das war nie und nimmer seine Realität.
Aber welche dann? „Ist ... ist Homer G. Adams auch in der Residenz?", fragte der Dreitausendjährige.
Sahaver konnte keine Antwort mehr geben.
Er war verschwunden. Die Bank war leer. Ein junges Liebespaar setzte sich und begann hemmungslos zu knutschen.
Adams ballte die Hände. Er wusste, wann er überflüssig war. Und auch, wohin er jetzt gehen musste.
Allein der Gedanke, dass er in der Solaren Residenz auf einen anderen Homer G. Adams treffen könnte, machte ihm zu schaffen. „Bingo!"
Perry Rhodan legte den Stab aus der Hand und ließ sich von Fran Imith ein Schnittchen reichen. Die
Weitere Kostenlose Bücher