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223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

Titel: 223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
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Schwester zu, die die Geste richtig deutete, ihr entgegenkam und sie in die Arme nahm.
      „Madeleine, Madeleine“, schluchzte Emily. „Ich fühlte mich immer so schuldig. Jessame und ich hatten dich oft aufgezogen, und dann warst du auf einmal verschwunden. Erst viel später fand man dich, aber Papa sagte, keiner von uns dürfe den … den Leichnam sehen, weil der Tod schon vor langer Zeit eingetreten war. Aber es ist ja gar nicht möglich, weil du jetzt hier bist. Es ist alles nur eine Vortäuschung gewesen.“
      Madeleine strich ihr über den Rücken. „Du musst nicht weinen, Emily. Mir tut es leid, dass ich euch einen solchen Schreck eingejagt habe. Komm, setz dich hin, ich bereite für uns Tee.“
      Sie konnte Emily dazu überreden, auf dem Sofa Platz zu nehmen, und nachdem sie das Getränk gebracht hatte, berichtete sie ihr in abgeschwächter Form, was sich in Wahrheit abgespielt hatte. Sie vermied Einzelheiten darüber, was Farley von ihr verlangt hatte, verschwieg ihre wahre Beziehung zu Devlin und erwähnte auch mit keinem Wort Linettes Existenz.
      „Wie du siehst, war Lord Devlin so gütig, mir beizustehen, und wenn er in den Besitz seines Vermögens gelangt, dann wird er mir Geld leihen, damit ich … eine Näherei aufmachen kann.“
      Vielleicht würde eine positivere Darstellung der Situation helfen, dass Devlin Emily heiraten konnte, sollte das immer noch seine Absicht sein. Der Gedanke, dass er Teil der Familie wurde, die Madeleine verloren hatte, war für sie aber nur schwer hinnehmbar.
      Sie wechselte das Thema. „Emily, wieso bist du hier? Du hättest nicht herkommen dürfen. Es ist die Wohnung eines alleinstehenden Gentleman.“
      „Ich weiß, ich hätte es nicht tun dürfen, aber ich konnte nicht zulassen, dass Papa …“ Erschrocken griff sie nach Madeleines Arm. „Papa will Lord Devlin zur Hochzeit zwingen. Sonst will er der Gazette einen Brief schicken und erklären, Lord Devlin habe um meine Hand angehalten, aber das ist nicht wahr.“
      „Wirklich nicht?“
      „Wirklich nicht“, erklärte Emily seufzend. „Ich muss ihn davon abhalten.“
      Madeleine sah ihre Schwester verblüfft an. „Aber ich dachte … ich dachte, Devlin will dich heiraten.“
      „Das glaube ich nicht“, antwortete sie ernst. „Er hat das Juwel der Saison mindestens so sehr umworben wie mich, und ich glaube, sie hat sich seinetwegen gegen Greythorne entschieden.“
      Devlin warb um das Juwel? Madeleine wollte ihren Ohren nicht trauen.
      „Zumindest wird das erzählt“, fuhr Emily fort. „Ich bin davon überzeugt, dass Lord Devlin nie vorhatte, mich zu heiraten, auch wenn unser Bruder Robert überall in der Stadt damit angibt. Ich hatte auch versucht, es Papa zu sagen, doch er wollte nichts davon wissen.“
      Aber Devlin hatte doch zu verstehen gegeben, er habe sich für Emily entschieden. Stimmte das etwa gar nicht? Schob er das nur vor, weil er in Wahrheit Miss Reynolds heiraten wollte?
      „Wieso glaubst du, Devlin wollte dich nicht heiraten?“
      „Ach, Madeleine“, sagte sie mit einem traurigen Lächeln, „sieh mich doch nur an. Ich bin keine Schönheit. Ich unterscheide mich in nichts von den anderen Ladies, erst recht nicht, wenn ich gegen die Beste der Saison antreten soll.“
      Madeleine fand, dass ihre Schwester durchaus gut aussah. Während sie sie betrachtete, wurde ihr bewusst, wie sehr ihr diese Schwester gefehlt hatte.
      Auf einmal wurde eine Tür zugeworfen, dann waren Schritte auf der Treppe zu hören. „Mama! Mama!“
      Während Emily eine erstaunte Miene machte, erstarrte Madeleine zur Salzsäule. In diesem Moment kam auch schon Linette ins Zimmer gestürmt, blieb aber abrupt stehen, als sie die fremde Frau entdeckte.
      Resigniert seufzte Madeleine. „Schon gut, Linette. Komm her und begrüß Miss Duprey.“
      Linette kam langsam näher und sah die Besucherin an.
      „Deine Tochter?“, fragte Emily.
      Madeleine nickte.
      „Ist Farley der Vater?“
      „Nein, Lord Devlin“, erwiderte sie schließlich, nachdem die Kleine bei ihr auf den Schoß geklettert war. Sie erwartete nicht, dass Emily verstand, wie wundervoll es für sie war, Linette zu haben und zu glauben, Devlin sei tatsächlich der Vater.
      Emily stand auf und ging zum Fenster. „Warum sollte Lord Devlin so tun, als würde er um mich oder um irgendeine andere Dame werben, wenn er hier mit dir und deinem Kind lebt? Was ist das für ein Spiel?“
      Ein Spiel, um das

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