2230 - Krieger für Jamondi
blieb bei ihnen. Geduldig wartete sie, bis die beiden gleichzeitig die Augen öffneten. „So wie wir waren einmal alle Motana", sagte Zephyda leise. „Frei wie jeder andere Raumfahrer. Vermutlich gibt es nirgendwo eine ressourcenfreundlichere Weltraumfahrt als in Jamondi. Schiffe, die ohne technischen Aufwand zwischen den Sternen fliegen und auf Planeten, landen. Wenn das, was wir bisher üb„die Vergangenheit wissen, tatsächlich stimmt, gab es in der Blütezeit des Sternenozeans nur wenige Motana, die auf Planeten wohnten. Die Bionischen Kreuzer waren ihr Zuhause. Und heute?"
Zephyda hielt einen Moment inne, bevor sie weitersprach. „Sie sind Sklaven. Geknechtet und gedemütigt schuften sie in Bergwerken oder müssen ihre ungeborenen Kinder an die Kybb-Cranar abliefern. Auf anderen Welten gibt es wahrscheinlich noch schlimmere Dinge, die uns angetan werden. Selbst hier auf Tom Karthay ist es doch nur ein Dahinvegetieren unabhängig vom Ort. Wie viele Generationen wird es dauern, bis die einmaligen Fähigkeiten unseres Volkes verkümmert sind? Tausend? Zehntausend? Je länger wir warten, desto größer ist das Grab, das wir unserem Volk schaufeln."
Kischmeide und Corestaar blickten noch immer verzückt um sich. „Nein, nein", stieß der Karthog nach einer Weile hervor. „Es gibt nichts Erhabeneres für einen Motana, als so etwas zu erleben. Der Gedanke, es jeden Tag tun zu können, raubt mir den Verstand."
Zephyda deutete zum Ausgang. „Geht jetzt hinaus in den Staubnebel! Kehrt nach Kimte zurück. Wir warten, bis ihr uns eine Botin sendet."
Erst hörten sie ein Keuchen, dann sahen sie die langbeinige junge Motana zwischen den Kantblättern auftauchen.
Sie rannte hinaus in den Staub, wobei sich das halb herabhängende Jackenteil ihrer Uniform zwischen den Beinen verhedderte. „Pilz- und Flodderkr...", schimpfte sie, kam aber nicht dazu, es vollständig auszusprechen. Sie stürzte vornüber in den Sand. Eine Weile blieb sie reglos liegen. Als Perry sich gerade erheben wollte, um nach ihr zu sehen, rappelte sie sich endlich hoch. „Pilz- und Flodderkram!" Sie spuckte Sand, raffte die Jacke umständlich zusammen und stapfte auf den Bionischen Kreuzer zu. „Der tut mir auch nichts, oder?"
„Das ist ja kein Tier, das dich fressen will", grinste Perry. „Hallo, Venga!"
Das hübsche Gesicht der jungen Motana war feuerrot angelaufen, die langen Haare waren schweißverklebt. „Dann ist es ja ...". Sie spuckte erneut Sand aus. „... gut. Ich soll euch sagen, Kischmeide und dieser Krobog erwarten euch."
„Wir kommen. Du kannst schon vorausgehen und der Planetaren Majestät sowie dem Karthog ausrichten, dass wir einen Teil der Motana-Quellen mitbringen."
„Karthog? Äh, gut. Lasst euch Zeit, es eilt wirklich nicht."
Sie stolperte davon, noch immer in intimem Kampf mit ihrer Uniformjacke. „Wer weiß", meinte Atlan, „vielleicht sollte sie es uns schon vor Stunden sagen und hat sich mal wieder irgendwo festgeplappert. Wir machen uns besser auf den Weg" Perry stimmte dem Freund zu. Was den Kampf gegen die Unterdrücker anging, durften sie sowieso keine Zeit verlieren.
Der Terraner rief die Motana zusammen. Drei blieben unter dem Kommando Epasarrs zurück, um das Schiff zu bewachen. Die anderen schlössen sich Zephyda an, die mit langen Schritten auf den Giaugürtel von Kirnte zuhielt.
Perry und Atlan folgten ihnen in einigem Abstand.
Etwas war anders in Kirnte, das spürten sie. Die Kinder verhielten sich nicht aufdringlich, die Erwachsenen nicht zurückhaltend. Sie schlössen sich der Gruppe einfach an, und so zog bald eine richtige Prozession durch die Gürtel der Stadt zum Blisterherzen.
Auch dort gab es eine auffällige Veränderung. Die Wächter waren immer noch da, aber sie trugen keine Waffen mehr.
Um die Zwiebel herum herrschte eine nie gekannte Geschäftigkeit. Motana kamen und gingen. „Sie scheinen es endlich begriffen zu haben", sagte Atlan. „Abwarten, Alter. Den Anschauungsunterricht haben sie genossen. Jetzt ist nur noch die Frage, wie lange sie für den Umdenkprozess benötigen."
Sie fanden Kischmeide und Corestaar dabei, wie sie sich mit zwei hölzernen Trinkhörnern zuprosteten. Zwischen den beiden schien eine Art Vertrautheit entstanden zu sein, und das innerhalb von Stunden. Perry sah sofort, dass die beiden sich trotz der Unterschiede ihrer Kulturen einig waren.
Kischmeide erhob sich und kam ihnen entgegen. „Wir warten schon seit Stunden auf euch."
„Venga hat es uns
Weitere Kostenlose Bücher