2230 - Krieger für Jamondi
Hände vor der Brust kreuzte und sich leicht verneigte.
Sie folgten einem Serpentinenpfad hinunter zum Fuß des Blisterherzens. Die Blütenpracht Verbarg mächtige Stämme, die das Gerüst des Pflanzendoms bildeten.
Das war der Baum, wusste Perry, aus dem Kirnte einst gewachsen war und der seit vielen Jahrtausenden an dieser Stelle stand. Die Motana hatten ihn nach ihren alten Gewohnheiten zu ihrem Refugium gemacht und ein Wunderwerk der Natur geschaffen, wie man es weder im Wald von Pardahn noch auf Ash Irthumo in solcher Vollendung fand.
Und dieses Wunderwerk wollen wir in Gefahr bringen, weil wir uns die Befreiung Jamondis in den Kopf gesetzt haben, überlegte Perry Rhodan. Dabei ist unser oberstes Ziel nach wie vor, so schnell wie möglich in die Milchstraße zurückzukehren und mehr herauszubekommen über die Gefahr, die von der Bastion von Parrakh ausgeht. Wenn Keraete doch endlich erwachen würde!
Bisher wussten sie nicht einmal, um was für eine Gefahr es sich eigentlich handelte. Wichtig war die Dimension dessen, womit sie rechnen mussten. Ohne Hinweise stand die Milchstraße dieser Gefahr ungewappnet gegenüber, während Parrakh das Überraschungsmoment auf seiner Seite hatte.
Im Innern der Zwiebel erwartete sie ein kreisrunder Raum, in dessen Mitte ein Rednerpult stand - Massivholz ohne Schnörkel. An den Seiten reichten die Zuschauertribünen bis fast zur Decke, ausgestattet mit Sitzbänken.
Sechzig Frauen saßen da und sahen den Eintretenden teils erwartungsvoll, teils gleichgültig entgegen. Für die meisten Motana der Versammlung war alles gesagt. Es bedurfte keiner weiteren Erörterung.
In ihrer Mitte stand Kischmeide. Den Eintretenden warf sie einen durchdringenden Blick zu. Ihre Finger klammerten sich an das Rednerpult. Eine Weile stand sie so da, reglos und schweigend. Dann ging ein sichtbarer Ruck durch ihren Körper. Sie riss sich los, durchquerte das Areal und näherte sich der kleinen Gruppe.
Erst reichte sie Yanathon die Hand zur Begrüßung, dann ergriff sie die des Karthogs. „Das ist keine Eroberung Kimtes, nehme ich an.". „Sollte mein waffenstarrender Auftritt einen solchen Eindruck erweckt haben, bitte ich dich deswegen um Verzeihung", lautete die ironische Antwort des alten Mannes, die er jedoch im Tonfall höchster Ehrerbietung vorbrachte. „Ich habe die Feste verlassen, weil die Zukunft unseres Volkes auf dem Spiel steht."
„Wann stand sie zum letzten Mal nicht auf dem Spiel?", fragte die Planetare Majestät mit einem kalten, freundlichen Lächeln. „Die Motana auf Baikhal Cain oder Ash Irthumo waren stets mehr in Gefahr als wir auf Tom Karthay. Vernimm meine Entscheidung, die ich vor wenigen Tagen getroffen habe: Mein Volk und ich stellen uns auf Zephydas Seite. Wir unterstützen die Epha-Motana bei ihrem Kampf gegen die Kybb. In der Feste von Roedergorm haben wir nur Sänger, jedoch keine Epha-Motana. Das müssen Frauen sein, die das Potenzial in sich tragen. Solche Frauen gibt es in der Bergfestung nicht."
Der Karthog legte eine kurze Pause ein. Er atmete schwer, der ungewohnte Luftdruck in der Tiefebene machte ihm mehr zu schaffen, als er zugeben wollte. „Bisher beschränkten sich unsere Beziehungen auf den Handel. Yanathon durfte als Beobachter im Blisterherzen an wichtigen Sitzungen teilnehmen, die alle Motana dieses Planeten angingen. Ich will diese Beziehungen verstärken und schlage dir ein Bündnis vor. Lass uns zusammenarbeiten und gemeinsam gegen die Kybb im Sternenozean kämpfen. Meine Krieger an der Seite deiner Raumfahrerinnen."
„Du gibst dir eine Blöße und weißt das, Corestaar."
„Nach dem Tod Maphines sind die alten Zeiten sowohl symbolisch als auch in der Wirklichkeit vorüber. Der Gedanke an den gemeinsamen Kampf gegen die Unterdrücker eint uns."
Kischmeide kehrte an das Rednerpult zurück. „Wir haben gestern und heute beraten. Die Stimme aus dem Schiff, die sich Ech'ophage nennt, hat uns wertvolle Hinweise über die Vergangenheit unseres Volkes geliefert.
Wir sind jedoch bisher zu keinem Ergebnis gekommen. Eine solche Entscheidung braucht Zeit, viel Zeit."
„Dazu möchte euch Zephyda einen Vorschlag unterbreiten", sagte Perry. „Nicht direkt einen Vorschlag", antwortete die Epha-Motana. „Kischmeide und Corestaar, folgt einfach meiner Einladung in die SCHWERT. Ich möchte euch mit den fantastischen Errungenschaften unserer Vorfahren bekannt machen."
Das Klappern wirkte gespenstisch. Erst erklang es eine Weile auf Deck 1, dann
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