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2231 - Der Klang des Lebens

Titel: 2231 - Der Klang des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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harmlose Gründe vorliegen, aus denen die sechzig Kreuzer ausgeblieben waren. Aber sie konnte ein ungutes Gefühl nicht verleugnen; es war die gleiche Art nagenden Zweifels, die sie bereits der Männerkultur von Roedergorm mit Misstrauen hatte begegnen lassen. Letztlich war alles Misstrauen überflüssig gewesen, wenn sie von dem Duell mit Maphine absah, das sie beinahe das Leben gekostet hätte. Da aber hatten andere Gründe vorgelegen als die, die sie eigentlich vermutet hatte. Noch vor ein paar Tagen hatte sie geschworen, sie werde versuchen, nicht mehr so misstrauisch zu sein. Doch die Verantwortung, die sie trug, als prophezeite Befreierin Jamondis, lastete zu schwer auf ihr, als dass sie sich diesen Luxus hätte leisten können. Irgendetwas nagte in ihrem Hinterkopf. Sie konnte nicht genau sagen, was ihr Unbehagen bereitete. Sie ging einfach darüber hinweg.
    „Wir starten", eröffnete Zephyda und stimmte den Choral an den Schutzherrn an.
    Die elf Quellen stimmten darin ein, Selboo saß mit steinerner Miene im äußeren Sitzkreis, bereit einzugreifen, wenn es notwendig würde.
    Die Motana hatten das erste Viertel ihres Chorals absolviert. Die SCHWERT hatte Tom Karthay unter sich gelassen und war bereits in den Weltraum vorgedrungen. Zephyda beherrschte den Bionischen Kreuzer mit spielerischer Leichtigkeit und in perfekter Zusammenarbeit mit Echophage, dem Beistand Epasarr und den Quellen.
    Perry Rhodan stand gemeinsam mit seinem Freund Atlan hinter Epasarr in der mittleren Zentraleebene und beobachtete, wie der Beistand seine Arbeit verrichtete. Die fast drei Meter durchmessende „Schattenkugel", die sich vor ihm befand und eine Art Schnittstelle zu Echophage, dem Bordrechner, bildete, zeigte wechselnde, irritierende Muster in Grau auf ihrer Oberfläche. Sie wirkte auf geheimnisvolle Art und Weise lebendig. Wahrscheinlich war sie das auch, so, wie auch gewisse Bordrechner der Terraner Persönlichkeit bewiesen hatten, etwa vom Schlage des SOL-Bordgehirns SENECA. Das waren aber stets Ausnahmen gewesen, an Bord der Bionischen Kreuzer war es hingegen scheinbar Standard. „Zephyda hat die Epha-Matrix aufgebaut", berichtete Epasarr. „Wir tauchen in wenigen Augenblicken in den Hyperraum ein."
    „Und wie lange wird der Überlichtflug nach Harn Erelca dauern?"
    Es entstand eine kurze Pause, ehe Epasarr antwortete. „Wir werden für die 3,9 Lichtjahre etwa 40 Minuten benötigen."
    „Wo sind nur die Zeiten hin, in denen so was keine vierzig Sekunden dauerte?", seufzte Atlan.
    „Vergessen und vorbei", beschied ihm Perry lakonisch. „Zumindest derzeit."
    Mavrip merkte es an Zephydas Anspannung, dass sie die Epha-Matrix für den Dimensionswechsel aufbaute. Und als es dann so weit war, spürte Mavrip, wie Zephyda für einen Moment ihren Quellen all ihre Energien aussaugte. Mavrip bekam einen Schwächeanfall. Ihr schwindelte, und es wurde ihr schwarz vor Augen. Sie sang dennoch weiter, um die Harmonie nicht zu stören. Die Motana bekam kaum noch Luft. Eine Beklemmung bemächtigte sich ihrer, als würde sie von dem breiigen Meer aus ihrem Traum bedrängt. Sie glaubte, ersticken zu müssen. Dieser Zustand schien eine Ewigkeit zu währen.
    Zephyda ließ ihre Quellen sofort wieder los, und Mavrip schnappte wie eine Ertrinkende nach Luft.
    Allmählich erholte sie sich wieder.
    Als sie zum Ende des Chorals kamen, befanden sie sich längst schon im Überlichtflug. Zephyda sagte mit entrückter Stimme: „Ihr könnt den Gesang einstellen, Quellen. Aber bleibt zu meiner Verfügung.
    Selboo, dich brauchen wir vorerst nicht. Du kannst dich zurückziehen."
    Der Todbringer wirkte erleichtert, dass er entlassen wurde, und verschwand. Das Verhältnis zwischen ihm und den anderen Motana war noch längst nicht so normal, wie sie es alle beschworen hatten und wünschten. Ihre instinktive Ablehnung wirkte stärker, als sie es sich eingestehen wollten, und Selboo war klug genug, sie nicht ungebührlich zu drängen.
    Es war in den Anfängen nicht so gewesen, dass die Epha-Motana ihren Quellen eine Erholungspause gönnen konnte. Sie hatten bis zur Erschöpfung singen müssen – so lange, wie Zephyda das Raumschiff steuerte. Inzwischen war sie so gestärkt, dass sie ihren Quellen nicht mehr das Letzte abverlangen und sich auch selbst nicht bis zur Selbstzerstörung verausgaben musste. Die Choräle bewirkten keinerlei paranormale Phänomene, wie man wusste. Sie dienten nur dazu, die Motana anzuregen, damit sie leichteren Zugriff auf ihre

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