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2234 - Expedition ins Ungewisse

Titel: 2234 - Expedition ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sekundenschnelle aus. Ein Sog entstand, der Elena von der Außenhülle des Schiffes weg nach oben riss.
    Wir haben keine Chance mehr!, durchzuckte sie der Gedanke. Aber wir haben das Schiff gerettet!
    Das Bewusstsein, nur noch wenige Augenblicke am Leben zu sein, veränderte ihre Gedanken, löste diese merkwürdige Sperre in ihr. Wenn sie es schon jedes Mal versäumt hatte, es ihm zu sagen, dann sollte er es jetzt wissen.
    Ein glücklicher Tod war nur ein halber Tod. „Phil, ich liebe dich! Willst du mich heiraten?", schrie sie aus vollem Hals. Die Nugas-Kugel explodierte.
    Im Kopernikus-Krater waren sie davongekommen. Aber so viel Glück konnte ein Mensch nicht jedes Mal haben. Im grellen Licht erkannte Elena den grünen Schleier, der Phil und sie einhüllte. Die Energien verschonten sie, aber die Druckwelle war trotzdem so groß, dass die Energieingenieurin mit starker Beschleunigung vom Schiff wegtrieb. „Dworkoff an alle, die mich hören", sagte sie in ihr Funkgerät. „In ein paar Augenblicken ist alles vorbei. Ich wünsche euch, dass ihr gesund am Ziel ankommt und es keine weiteren Opfer unter der Besatzung gibt ..."
    „Elena!" Das war Phil. Sie sah, dass er kopfüber im Reparaturschacht steckte und noch immer nicht von der Stelle kam. „Mein Anzug hat ein Leck. Ich glaube, ich verliere Luft."
    Groß konnte das Leck nicht sein, sonst wäre er sofort an Dekompression gestorben. Dennoch wandte Elena den Kopf zur Seite. Einen platzenden Anzug mit einem platzenden Körper darin, den Anblick hätte sie nicht ertragen. „Ja, Elena", fuhr Phil fort. „Ja, ich will dich heiraten. Wir sehen uns im Jenseits!"
    Ihr wurde übergangslos schlecht. Die Tryortan-Schlünde schienen näher gerückt zu sein. Elena bildete sich ein, in dem roten Glühen ein paar Sterne zu sehen.
    Wir sind in den Normalraum zurückgekehrt!
    Aber das konnte nicht sein. Die Kompensatorkugel existierte noch immer.
    Elena Dworkoff benötigte eine Weile, bis sie begriff, dass der Schimmer hoch über ihr von einem anderen Einfluss stammte. Er war auch nicht so weit weg, wie sie glaubte. Drei, vier Meter über ihr befand sich ein wogendes Tuch, das langsam nach unten sank. Es wogte im gleichen Rhythmus, in dem die Wellen der Übelkeit durch ihren Magen zogen.
    Elena verlor an Höhe. Unsichtbare Finger griffen nach ihr, holten sie hinab zu einer Mannschleuse, hinter deren Schirmfeld einer der beiden Algorrian stand. „Mit mir ist alles in Ordnung", sagte sie hastig. „Kümmert euch um Phil, der steckt im Reparaturschacht fest."
    Sie erhielt eine Antwort in einer Sprache, die sie nicht verstand. Das Schirmfeld blähte sich auf. Es bildete eine Blase, die sie umhüllte und nach innen beförderte. Hinter ihr fuhr im Eiltempo das Schleusenschott zu.
    Ein Schlag traf die RICHARD BURTON. Die Hülle des ENTDECKERS fing wie eine Glocke an zu schwingen.
    Wieder sagte der Algorrian etwas. Die Schwingungen wurden stärker. Elenas Kreislauf streikte unter der Wucht. Die Andruckabsorber arbeiteten offensichtlich nicht mehr richtig. Die Übelkeit nahm schubartig zu. Sie spürte Brechreiz in sich aufsteigen. Dann verlor sie das Bewusstsein. „... haben wir die Ratschläge der beiden Algorrian befolgt und sämtliche Nugas-Reaktoren aufgeheizt.
    Das Energiepotenzial katapultierten wir durch den HÜ-Schirm hinaus ins All. Es lieferte die nötige Energie für eine kurzfristige Überladung des Kompensatorfelds. Welcher Art diese Überladung war, darüber schweigen unsere Gäste. Als Folge davon kehrte die RICHARD BURTON ohne Zutun der Steueranlagen in den Normalraum zurück. Inzwischen fliegen wir in sicherem Abstand zu dem Hyperorkan."
    Ein jugendlichunbeschwertes Gesicht tauchte über Elena auf. Sie erkannte Julian Tifflor. Endlich auf Anhieb, dachte sie. „Mit Tryortan-Schlünden müssen wir auch in Zukunft rechnen", fuhr der Aktivatorträger fort. „Die Begegnungen dürften nicht immer so glimpflich ausgehen wie diesmal."
    Elena bewegte die Lippen. „Phil!", krächzte sie. „Was ist mit ihm?"
    „Er ist gesund und munter. Es ist mir ein Rätsel, wie man sich in einem Reparaturschacht so verkanten kann, dass der Raumanzug festhängt und aufgeschnitten werden muss. Und ehe wir noch weiter hier festhängen -alle auf ihre Positionen. Hayok wartet!
     
    10.
     
    Die beiden Algorrian warteten in einem der Konferenzräume neben der Hauptleitzentrale auf Tiff. „Ich möchte euch etwas fragen", sagte er an Stelle einer Begrüßung. Für die Hilfe hatte er ihnen

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