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2237 - Die Welt der Hyperkristalle

Titel: 2237 - Die Welt der Hyperkristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sorgte zudem dafür, dass man die Arkoniden als die wahrhaft Schuldigen an den augenblicklichen Verhältnissen ansah. „Unverständlich ist, dass sich einige von uns mit jenen verbünden, die wie Arkoniden aussehen, jedoch keine sind. Diese Abgesandten der schwarzen Dämonen treten unter dem Mantel der Hilfsbereitschaft auf, schrecken tatsächlich aber vor buchstäblich nichts zurück."
    Kaum waren diese Worte über seine Lippen gekommen, als er sie auch schon bereute. Er spürte, dass er mit der Anspielung auf Kantiran und Detair einen Fehler gemacht hatte. Längst waren diese beiden Männer in der Stadt Takijon bekannt. Hinzu kam, dass sie häufig in Begleitung Dandos gesehen worden waren.
    Viele Caiwanen hatten beobachtet, was am Bergwerk beim Angriff der Roboter geschehen war. Ihnen war nicht entgangen, wie behutsam der Rotschopf Detair trotz aller Eile mit den paralysierten Männern und Frauen umgegangen war, die über Dando gelegen hatten. Sein Verhalten stand in krassem Gegensatz zu dem, was Owara behauptete.
    Es war schon fast zu spät für ihn, als er seinen Fehler bemerkte. Zahlreiche Zuhörer wandten sich ab und entfernten sich von ihm. Er schaltete blitzschnell um. Mit einem schlauen Lächeln und geradezu demütiger Haltung stellte er heraus, was Dando Gentury für das Volk der Caiwanen geleistet hatte. Mit blumigen Worten pries er den Mann, den er mehr hasste als jeden anderen auf diesem Planeten. „Bei ihm habe ich Fehler gemacht", argumentierte er. „Aber wer macht keine Fehler in seinem Leben? Jetzt habe ich die Gelegenheit, alles wieder gutzumachen und unser Volk zugleich wieder auf den von den Göttern vorgegebenen Weg zu bringen."
    Geschickt verbarg er seinen Hass. Er war ein guter Redner, und je länger er sprach, desto mehr gelang es ihm, seine Zuhörer an sich zu fesseln.
    Dabei verfolgte er nur einen einzigen Gedanken, dem er alles andere unterordnete. Er wollte wissen, wo sich Dando Gentury zur Zeit in der Stadt versteckte, denn er wusste, dass die Arkoniden ihn suchten.
    Da er schon seit vielen Jahren Oberster Priester war, glaubte er die Caiwanen genau zu kennen.
    Wenn es ihm gelang, sie in ausreichendem Maße in seinen Bann zu schlagen, würde ihm früher oder später irgendeiner von ihnen verraten, wo Dando war.
    Sobald er es herausgefunden hatte, würde er zu Protana Aaqrass eilen, um es „ihm mitzuteilen.
    Sollten die Arkoniden den Sprecher doch aus dem Weg räumen. Sein Tod würde Trauer, Wut und Enttäuschung bei den Caiwanen auslösen, aller Zorn aber würde sich gegen die Weißen richten und nicht gegen ihn.
    Ihn, den obersten Caiwanen
     
    7.
     
    Als die Nacht hereinbrach über Takijon, legten sich Zehntausende von caiwanischen Männern, Frauen und Kindern auf den sandigen Boden. Doch sie versuchten nicht zu schlafen. Sie warteten auf die Schaspaken. Als die Symbionten aus dem Boden aufstiegen und in ihre Körper eindrangen, um sie zu entgiften, sahen sie sich erneut mit dem Leid konfrontiert, dem die Schaspaken durch die Arkoniden ausgesetzt waren.
    Nun aber griff Kantiran ein, der sich zusammen mit Dando Gentury, Detair und Kokon Kotan in das Haus eines nahen Verwandten des Ingenieurs zurückgezogen hatte. Er konzentrierte sich mit seinen Para-Sinnen auf die Symbionten der Caiwanen, und nach einiger Zeit gelang es ihm, einen engen Kontakt mit ihnen aufzubauen, bei dem er nicht nur ihre Empfindungen erfasste, sondern ihnen auch eigene Gedanken vermitteln konnte.
    Damit glitt Kantiran in eine für ihn vollkommen neue Welt, die fremd und kaum verständlich für ihn war.
    Mittels der Schaspaken erreichte er - was ihm zuvor noch nie gelungen war - auch die Gedanken und Gefühle von Millionen von Caiwanen, die zu dieser Zeit eine Einheit mit ihren Symbionten bildeten.
    Eben das war es wohl, was ihm ermöglichte, eigene Gedanken an sie zu vermitteln. Es war eine klare Erweiterung der Instinkt-Telepathie, wie er sie bisher gekannt hatte, und sie wurde nur möglich, weil Caiwanen und Schaspaken in einem so engen Abhängigkeitsverhältnis zueinander standen.
    Er war überrascht, dass die Schaspaken über eine deutlich höhere Intelligenz verfügten, als er erwartet hatte. Doch es war eine Intelligenzform, die sich seinem Denken nicht unbedingt erschloss und zu der er nur teilweise Zugang fand.
    Nach einigen anfänglichen und vergeblichen Versuchen in Richtung der exotischen Intelligenz gab er auf und konzentrierte sich auf seine eigenen Gedanken. Auf diese Weise gelang es ihm, den

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