Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2237 - Die Welt der Hyperkristalle

Titel: 2237 - Die Welt der Hyperkristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
seit Aerbon ihm die Neuropeitsche zu schmecken gegeben hatte. Dando hatte Stunden gebraucht, um sich davon wieder zu erholen. Während dieser Zeit hatte Kokon Kotan ihn aufopferungsvoll gepflegt. Aber nicht nur er. Heilkundige aus Takijon waren zu ihm gekommen, um seine Qualen zu lindern. Darüber hinaus hatten ihm zahllose Männer und Frauen bezeugt, wie tief sie sich ihm verbunden fühlten. Einige hatten blutige Rache geschworen, aber Kokon Kotan hatte ihnen klar gemacht, dass Gewalt ganz sicher nicht in seinem Sinne war.
    Und dann hatte Dando erfahren, dass Owara Asa Tagakatha im Labor des caiwanischen Bergbaus gewesen war.
    Betroffen eröffnete ihm die Laborantin, dass der Priester sich besonders für jene Hyperkristalle interessiert hatte, die beim Abbau von rotem Khalumvatt als Nebenprodukte anfielen. „Die Mengen grünen Skabols und gelben Losols sowie der Kyasoo-Mischformen sind so gering, dass wir nichts damit anfangen können", erläuterte sie und zeigte ihm die kleinen Häufchen Hyperkristalle.
    Dando Gentury ließ seine Fingerspitzen darüber hinweggleiten. „Ich habe mich zu wenig darum gekümmert", warf er sich vor. „Ich hätte mir denken können, dass Skabol, Losol und Kyasoo in geringen Mengen anfallen. Ist dir eigentlich klar, dass diese winzigen Mengen mehr wert sind als eine ganze Tonne Khalumvatt?"
    „Ich habe mir darüber keine Gedanken gemacht", gestand sie verlegen. „Wir haben ja ohnehin vor, den Arkoniden diese Hyperkristalle zu übergeben."
    Plötzlich krachte es. Glas splitterte, irgendwo schrie jemand erschrocken und angstvoll auf. Weiteres Material zerbrach, und ein sonnenheller Blitz zuckte durch das Labor. Er war so hell, dass Dando Gentury und die junge Frau für Sekunden geblendet waren. Schwere Schritte näherten sich ihnen.
    Zerborstenes Glas knirschte unter den Füßen heraneilender Kräfte. Dann ertönten Kommandos in arkonidischer Sprache.
    Das untere Augenpaar überwand den Helligkeitsschock als Erstes. Dando nahm die Gestalten von bewaffneten Arkoniden wahr, die heranstürmten. „Da ist er!", hörte er. „Verhaftet ihn. Wenn er sich wehrt, gebt ihm die Peitsche."
    Dando Gentury wehrte sich nicht. Er blieb ruhig stehen und hob die Arme. Anta versuchte wegzulaufen. Sie wurde von einem Paralysestrahl erfasst und zu Boden geworfen. „Grüner Skabol, gelber Losol und Kyasoo-Mischformen", registrierte einer der Arkoniden. „Nehmt das Zeug mit. Es ist Beweismaterial. Ich wusste schon immer, dass diese betrügerischen Bastarde sich nicht an Verträge halten. Jetzt haben wir sie."
    Sie zwangen ihm die Arme auf den Rücken und legten ihm Fesseln aus Formenergie an. Dando Gentury schwieg. Er machte sich heftige Vorwürfe. Nachdem die Arkoniden eine Methode entwickelt hatten, die Hyperkristalle ohne die Hilfe der Caiwanen abzubauen, hätte er damit rechnen müssen, dass sie nach einem Vorwand suchten, den Vertrag aufzulösen.
    Jetzt stand er vor dem Scherbenhaufen seines Lebenswerkes. Er war sicher, dass die Arkoniden alle weiteren Geldmittel verweigern und keinen Zugang mehr zu ihrem Wissen gewähren würden. Caiwan stand am Abgrund. Was immer er in den letzten Jahren unter hohem Aufwand aufgebaut hatte, würde nun zerstört werden.
    Protana Aaqrass würde sich dafür rächen, dass die Caiwanen ihn mit der Taktik der Arbeitsverweigerung und des gewaltlosen Widerstands gezwungen hatten, eine Gegenleistung für die gewonnenen Hyperkristalle zu erbringen. „Bringt ihn in die Haftburg!", befahl der leitende Offizier. „Er kennt das ja schon. Aber dieses Mal wird es ganz und gar nicht komfortabel für ihn."
    Es war der blanke Hohn. Es war nie komfortabel für ihn in der Haftburg gewesen. Ganz im Gegenteil.
    Die Haftburg war der Vorhof der Hölle.
    Doch an sein persönliches Schicksal dachte Dando Gentury nicht. Verzweifelt versuchte er, einen Ausweg für sein Volk zu finden. Es musste eine Möglichkeit geben, wenigstens einen Teil dessen zu retten, was er aufgebaut hatte.
    Sie führten ihn hinaus zu einem ihrer Gleiter und flogen ihn hinüber zur Haftburg, um ihn dort in einen Raum aus Formenergie zu sperren. Unsichtbare Wände trennten ihn von der Außenwand ab. Sie ließen ihn allein und sie sagten ihm, dass sie ihn dieses Mal nicht nach draußen auf den Hof lassen würden. Dort war er bei seiner Haft zuvor gewesen. Er hatte die Möglichkeit gehabt, sich auf den sandigen Boden zu legen und sich mit Hilfe der Schaspaken zu entgiften. Dieser lebenswichtige Vorgang war den Arkoniden

Weitere Kostenlose Bücher