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2238 - Die Friedensfahrer

Titel: 2238 - Die Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Raumgebiet von fast 700 Millionen Lichtjahren Kantenlänge! Und alles war mittelbar oder unmittelbar miteinander verbunden, durch Zeitbrunnen, Thoregons, Hunderte Ereignisse. Selbst mir drohte beim Anblick zu schwindeln, obwohl die wirklich großräumigen Strukturen bis auf die Große Leere, den Centaurus-, Leo- und einige andere Supercluster nicht einmal Berücksichtigung fanden.
    Weit „hinter" und tief „unterhalb" des Mahlstroms wusste ich beispielsweise den Horologium-Supercluster eine Galaxienansammlung in fast einer Milliarde Lichtjahren Entfernung von der Milchstraße, die rund 500 Millionen Lichtjahre Durchmesser erreichte. „Unglaublich!", seufzte jemand links von mir. „Es ist ... so groß! Menschen sind schon unglaublich weit herumgekommen - und doch ist es winzig im Vergleich zum restlichen Universum."
    Mondra sah mich kurz mit flackerndem Blick an, drehte den Kopf und musterte aus zusammengekniffenen Augen wieder das Holo. Ihre Lippen bewegten sich in lautlosem Flüstern.
    Plötzlich wurde ihr Gesicht bleich, der Körper zuckte zusammen und schien sich zu versteifen. „SENECA", rief sie. „Projiziere eine Verbindungslinie - Mahlstrom, Erranternohre, Milchstraße, Tschuschik! Gut so. Gesamtrotation und zurück ... Ich habe mich also nicht getäuscht!"
    Ihr Ausruf hatte die übrigen Konferenzteilnehmer aufmerksam gemacht. Nacheinander traten sie näher, nahmen Platz, starrten ins Holo, in dem die rote Linie langsam pulsierte. Nicht nur mir fiel es unvermittelt wie Schuppen von den Augen, weil sich die Ahnung von Zusammenhängen ergab, deren Tragweite - dessen war ich mir plötzlich gewiss - beträchtlich war. „Dass das nicht früher aufgefallen ist", knurrte Tek und schüttelte den Kopf. „Manchmal hat man wirklich Tomaten auf den Augen."
    „Exakt auf einer Linie!", flüsterte Fee Kellind, die Kommandantin der SOL. „Sie liegen auf einer geraden Linie! Wie mit einem Lineal gezogen!"
    Erranternohre, Norgan-Tur und Tschuschik ... auf einer geraden Linie, wie mit einem Lineal gezogen! „Was hat das zu bedeuten?", flüsterte ich. War das etwa die Universale Schneise, die die Friedensfahrer für ihre Reisen benutzten?
    Natürlich war sie es. So viel hatte Le Anyante verraten.
    Und diese Universale Schneise führte durch Galaxien, welche die Menschheit schon besucht hatte oder die ihr zumindest bekannt waren.
    Das konnte kein Zufall sein. Mein Instinkt hatte mich nicht im Stich gelassen. Ich war einem großen Geheimnis auf der Spur.
    Aber wieso war diese wie mit einem Lineal gezogene Linie eine Universale Schneise? Was war darunter zu verstehen? Wer hatte diese Schneise gezogen, geschlagen oder gebrannt? Und wie hatte er das getan? Was war diese Schneise? Und was war die Quartale Kraft? ■ „Quartal" ... ein Viertel. Eigentlich ein Vierteljahr, aber ich bezweifelte, dass das die richtige Deutung des Begriffes war.
    Ich lachte heiser auf. Die Menschheit war derzeit nicht einmal imstande, die Milchstraße zu durchqueren, geschweige denn zu verlassen, und ich kratzte am Bodensatz eines Geheimnisses, das mit schier unendlich weit entfernten Galaxien zu tun hatte.
    Bevor meine Gedanken mich, erdrücken konnten, drehte ich mich um und kehrte zu unserem behelfsmäßigen Lager zurück.
    Curcaryen Varantir wartete schon auf mich. „Dir ist klar, dass die Position von Devolter Zwei absoluter Geheimhaltung unterliegt?", sagte er zu mir. „Wir müssen euch sicher nicht erklären, mit wem es Ärger gibt und was ihr auf Dauer verlieren.werdet, falls euch einfallen sollte, euer Wissen in die Milchstraße hinauszuposaunen!"
    Ich seufzte. Curcaryen war charmant wie immer. „Wir haben genug Daten gesammelt und genug in Erfahrung gebracht. Uns liegt nichts an einem Konflikt mit den Friedensfahrern. Wir werden zur TRAJAN zurückkehren und den Planeten verlassen."
    Die Stimmung des Algorrian besserte sich zusehends. Was aber auf seine Umgangsformen offensichtlich keinen Einfluss hatte. „Dann werdet ihr jetzt endlich aufbrechen?"
    Ich seufzte ein weiteres Mak Vater und Sohn. Perry und ich, Curcaryen und Dinn. Ich war der festen Überzeugung, dass wir bei einem erneuten Zusammentreffen mit dieser Spezies in einigen Jahren in Varantirs Sohn - dem männlichen Fohlen! - einen ebenso hochnäsigen Schnösel vorfinden würden, wie sein Vater es war.
    Die Nachkommen der Algorrian trabten heran, scharten sich um ihre Eltern. Der junge Dinn sah ehrfürchtig zu seinem - vermeintlichen! - Vater auf. Zu seiner männlichen

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