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2245 - Operation Kristallsturm

Titel: 2245 - Operation Kristallsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    Eine Weile lag er nur still da und versuchte sich in Gedanken damit abzufinden. Nichts hatte sich geändert. Es war alles wie gehabt. Er hatte einen seiner Albträume gehabt, diesmal modifiziert und auf die aktuelle Situation bezogen. „Uhrzeit!", sagte er nach einer Weile. „Sechzehn Uhr dreiunddreißig Terrania-Zeit", lautete die Antwort der Biopositronik. „Die PANDSCHAB hat die Sicherheitszelle mit einem Traktorstrahl eingefangen und an Bord geholt."
    „Wann war das?"
    „Vor zwanzig Minuten. Wir befinden uns auf dem Heimweg zur Erde."
    „Sind alle unverletzt?"
    „Ein Leichtverletzter in der Schleuse, mit ein paar Prellungen und einer Gehirnerschütterung."
    „Na, wenn das keine gute Nachricht ist."
    Daellian setzte seinen „Sarg" in Bewegung und schwebte ins Mannschaftsquartier, wo die Männer und Frauen auf ihn warteten. „Wunderbar, alles glatt gelaufen", verkündete er. „Sobald wir gelandet sind, machen wir weiter."
    Irgendwie gewann er den Eindruck, dass sie ihn nicht ganz für voll nahmen.
    Sie trafen sich im Audimax des Rainbow Dome, dem größten Hörsaal, Auditorium maximum. Daellian schmunzelte geistig beim Anblick der fragenden und verwunderten Gesichter.
    Seine Mikropositronik ging sie im Schnellgang durch. „Es sind alle da."
    Alle zweitausend. Die wichtigsten Mitarbeiter am RAINBOW-Projekt.
    Fast überkam ihn so etwas wie Rührung, aber er erstickte das Gefühl hastig in einer Wallung sarkastischer Gedanken. Es reichte ihnen wohl noch nicht. Nächstes Mal wollten sie vermutlich alle zur Rumpfmannschaft in der Sicherheitszelle gehören.
    Einmal im Leben in die Sonne stürzen und rechtzeitig gerettet werden ...
    Malcolm S. Daellian wollte es nicht wieder erleben. Der Schock saß tief. Wenn er an die Panik dachte, an die Hysterie, mit der er sich gegen ein zweites Leben in diesem Gefängnis gewehrt hatte ...
    Ein paar Stunden war es erst her. „Ich habe Trevor-Hansen Bold hergebeten, weil er sich mit den vielen Hallen um das Sammellager am besten auskennt."
    Ja, ja, schaut nur! Was erwartet ihr? Einen Dank und eine Verabschiedung? Ein Übergangsgeld? „Mit anderen Worten, wir machen weiter", fuhr er in die Stille hinein fort. „Die Anlagen haben große Teile des Nachfolger-Modells vorproduziert. Sie tragen den Buchstaben B. Morgen früh mit der ersten Schicht nehmen die Fähren ihre Flüge auf und schaffen das Material in den Orbit."
    „Du willst also tatsächlich ..."
    Durch den Seiteneingang trat ein Mann mit weißem Haar und schritt auf den Medotank zu. „Guten Tag!" Daellian bemühte sich, seine künstliche Stimme freundlich zu modulieren. „Ja, du hast richtig gehört. Ich habe von Anfang an mit einem zweiten Versuch gerechnet."
    Der Erste Terraner runzelte die Stirn. „Ihr Wissenschaftler versetzt unsereins immer wieder aufs Neue in Erstaunen. Aber von mir aus, den Segen der LFT hast du. Je schneller sich der Erfolg einstellt, desto besser."
    Nachdem Curtiz sich gesetzt hatte, referierte Daellian darüber, was sich fünf Millionen Kilometer über der Sonnenoberfläche abgespielt hatte. Die Auswertung von Millionen Messdaten würde noch ein paar Tage in Anspruch nehmen. Fest stand aber jetzt schon, dass ihnen mehrere „Fehler" unterlaufen waren, etwa in Bezug auf den Energiefluss und den Strahlungsdruck, der sich an Sols Oberfläche laufend änderte. Sie mussten sensiblere Zapfsysteme entwickeln und eine verbesserte Version der Zyklotraf-Ringspeicher konstruieren. Möglicherweise spielte der Querschnitt der Ringe eine Rolle, erläuterte Daellian und bezeichnete die Unverträglichkeitssymptome als Verdauungsstörungen.
    Während die Fähren in den nächsten Tagen mit dem Transport aller B-Teile beschäftigt waren, würden die Teams am Boden die Fehler aufspüren, sie den Messdaten zuordnen, die Entstehung der Fehler analysieren und anschließend Rechnungen und Simulationen aufstellen, um das Zapfschiff im Orbit entsprechend zu modifizieren. „Bestimmt liegt Ihnen allen eine Frage auf der Zunge", sagte Daellian zum Abschluss seiner Ausführungen. „Sie wollen wissen, wie lange wir beim zweiten Mal brauchen. Dank der industriellen Vorarbeiten und der Massenfertigung von Profilen dauert es schätzungsweise drei Wochen. Anfang Juli wird die RAINBOW II auf die Reise gehen. Spätestens!"
    Ganz mochten sie es offenbar nicht glauben, aber das störte Malcolm S. Daellian im Augenblick nicht.
    Jetzt, da alles seinen gewohnten Gang lief, wollte er sich ein paar Stunden Zeit

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